25.08.2009 | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
Die chinesischen Behörden lassen seit dem 1. August 2009 den Import zusätzlicher Kunststoffabfälle zu. Die Einfuhr von Polyethylen, Polystyrol, PVC, PET-Flaschen und CD-ROM-Abfälle ist jetzt zulässig. Diese neue Importpolitik wird nach Ansicht der EuPR die schwierige Situation der europäischen Recyclingunternehmen weiter verschärfen. Von 2000 bis 2008 stieg der Export von europäischen Kunststoffabfällen um 250% bis auf 2,27 Mio. Jahrestonnen (etwa 5 Mio. Tonnen werden jährlich in Europa recycelt). 87% der Exporte gehen nach China (inkl. Hongkong). Die Wirtschaftskrise hat die Situation noch weiter verschlimmert: bereits im ersten Quartal 2009 stieg der Exportanteil im Vergleich zum Vorjahr um 33%. Aus Sicht der EuPR (www.plasticsrecyclers.eu) begünstigen einige europäischen Sammelsysteme direkt oder indirekt den Export der Kunststoffabfälle nach Fernost, ein Umstand der im Hinblick auf Nachhaltigkeit kritisch betrachtet werden muss. So steigt beim Recycling der Abfälle in Fernost, bedingt durch die Transportaufwendungen (Abfall hin, Produkt zurück) die Emission von Treibhausgasen signifikant im Vergleich zur hiesigen Verwertung. Die EuPR beruft sich hier auf eine aktuelle Studie, wonach pro Jahr 175.000 Tonnen CO2 eingespart werden könnten, wenn 300.000 Tonnen PET-Flaschen direkt in Europa zu Fasern verarbeitet würden anstatt sie nach China zu schaffen. Darüber hinaus findet ein Transfer von Steuern bzw. Gebühren von Europa nach Fernost statt, die die Verbraucher in Europa beim Kauf von Produkten bzw. deren Verpackung und für deren Entsorgung bezahlen, da in diesen Gebühren auch die Kosten für die Verwertung enthalten sind. Nach Ansicht der EuPR sollte dieses Geld zur Verbesserung der Effizienz der Sammelsysteme und zur Steigerung der Recyclingquoten und damit letztlich zur Verringerung der Entsorgungskosten und der Umweltbelastung verwendet werden. Derzeit allerdings unterstützt ein Teil dieses Geldes indirekt die Recycler in Fernost, die ihre Leistung ohnehin schon zu niedrigeren Kosten anbieten können als die Europäer. Als drittes führt EuPR die Arbeitsbedingungen in Fernost an, die weit davon entfernt sind mit europäischen Standards vergleichbar zu sein und dass die Vergabe von Verwertungsaufträge an Unternehmen in Fernost damit auch aus ethischen Gründen nicht vertretbar sei. Umweltschutz, soziale und ökonomische Faktoren bilden die drei Säulen der Nachhaltigkeit. Die EuPR fordert daher die Betreiber der europäischen Entsorgungssysteme auf, nachhaltiges Wirtschaften zu unterstützen, indem die Exporte nach Fernost verringert und die lokale Verwertung unterstützt wird. |
European PET Bottle Platform, Brüssel, Belgien
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