01.04.2010 | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
Die deutlichen Umsatzrückgänge in der Kunststoff verarbeitenden Industrie spiegeln sich 2009 auch in der Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge zum Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik wider. Dies belegt die Ausbildungsbilanz des Gesamtverbandes Kunststoffverarbeitende Industrie e.V. (GKV). Demnach wurden in der Branche, die 2009 ein Minus von nahezu 14 Prozent im Umsatz verkraften musste, circa 25 Prozent weniger Ausbildungsverträge unterzeichnet. Positiv entwickelte sich jedoch die Anzahl der Frauen, die den Beruf des Verfahrensmechanikers seit dem vergangenen Jahr erlernen. Am 1. September 2009 begannen 2040 junge Menschen ihre Ausbildung zum Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik. Im Vergleich waren dies 701 Auszubildende weniger als 2008. Damit befindet sich die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge auf dem Niveau des Jahres 2006. "Wir sehen zum einen die schwierige Wirtschaftslage als ausschlaggebenden Grund für diesen Rückgang. Doch auch der demografische Wandel macht sich bereits heute deutlich bemerkbar und wird sich in den kommenden Jahren nicht nur im Bereich der Kunststoffverarbeitung weiterhin dramatisch auswirken", beurteilt Ralf Olsen, Geschäftsführer des pro-K Industrieverbandes Halbzeuge und Konsumgüter aus Kunststoff e.V. und im GKV verantwortlich für die Bildungspolitik und Berufsbildung, die Entwicklung der Ausbildungszahlen. Besonders erfreut zeigt sich Ralf Olsen darüber, dass der Anteil an weiblichen Auszubildenden 2009 weiter angestiegen ist. Mittlerweile wird mehr als ein Fünftel der Ausbildungsplätze von Frauen besetzt. Auch wenn sich bereits heute eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in der Kunststoff verarbeitenden Industrie abzeichnet, so wird es nach Angaben von Ralf Olsen eine der großen Herausforderungen der Zukunft sein, die Ausbildungszahlen auf einem konstanten bzw. steigenden Niveau zu halten. Denn so wie das Damoklesschwert des demografischen Wandels über ganz Deutschland schwebt, so bedroht es auch die Kunststoff verarbeitende Industrie. Immer weniger Schulabgänger stehen den angebotenen Ausbildungsplätzen gegenüber. Dies führt dazu, dass gerade dann, wenn der Aufschwung die Branche wieder nach oben bringt, ein Mangel an Fachkräften auftreten wird. Um diese Entwicklung möglichst gut abfedern zu können, engagiert sich der GKV bereits seit vielen Jahren in der Einwerbung von Nachwuchs für die Kunststoff verarbeitende Industrie. Mit dem jährlich vergebenen Förderpreis für die zehn besten Absolventen der Ausbildung zum Verfahrensmechaniker, mit der Kampagne "Cool drauf für die Zukunft" und der im vergangenen Jahr gestarteten Kunststoff-Ausbildungs-Initiative KAI will der Verband junge Menschen für einen Beruf in dieser Branche der Zukunft begeistern. Weitere Informationen: www.pro-kunststoff.de |
pro-K Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V., Frankfurt
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