plasticker-News

Anzeige

11.12.2012, 06:01 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten    

IKV: Neue Plastifiziereinheit für das Mikro-Spritzgießen

Handgetriebene Prototypenanlage mit Inversschnecke - (Bild: IKV).
Handgetriebene Prototypenanlage mit Inversschnecke - (Bild: IKV).
Mikrobauteile finden häufig in medizintechnischen Produkten oder im Consumerbereich als mikro-optische Systeme ihren Einsatz. Bei der Herstellung ist besonders die reproduzierbare prozess- und materialgerechte Plastifizierung der benötigten Kleinstmenge eine große Herausforderung. Konventionelle Plastifiziersysteme können in ihrer Baugröße nicht beliebig verkleinert und auf eine reproduzierbare Verarbeitung von Kleinstmengen an Kunststoffschmelze angepasst werden. Daraus ergeben sich bei der Herstellung solcher Mikrobauteile unerwünschte Masseschwankungen beim Einspritzen.

Kleinste Schmelzemengen reproduzierbar einspritzen
Das Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen arbeitet derzeit an der Entwicklung einer neuartigen Plastifiziervorrichtung mit inverser Schnecke, erläutert das IKV den Hintergrund. Dabei sind die zur Plastifizierung notwendigen Schneckengänge, die üblicherweise auf der Mantelfläche des Kolbens verlaufen, auf der Innenseite des Plastifizierzylinders angebracht. Der für das Fördern und Einspritzen verantwortliche Kolben wird koaxial im Zylinder bewegt. Im Vergleich zur üblichen Kolbenschnecke erfährt der Einspritzkolben aufgrund der fehlenden Schneckenstege eine geringere mechanische Belastung und kann damit in seinem Durchmesser deutlich kleiner ausgeführt werden. Hierdurch lässt sich die gesamte plastifizierte Masse reduzieren und dem für Mikrobauteile benötigten Schussgewichtsbereich anpassen. Damit wird die Verweilzeit der Schmelze reduziert und gleichzeitig, wegen der kleineren Frontfläche des Kolbens, auch die auf das bewegte Schmelzevolumen bezogene Auflösung verbessert.

Anzeige


Um die grundsätzliche Funktionalität des neuen Plastifizier- und Förderprinzips nachzuweisen, wurde zunächst eine handgetriebene Prototypenanlage entworfen. Mit farbigem Masterbatch konnte neben der Förderwirkung des Systems auch die Mischwirkung der invertierten Schneckenplastifizierung nachgewiesen werden. Derzeit wird am IKV ein motorgetriebener Teststand aufgebaut, mit dem unterschiedliche Einflussparameter auf den Plastifizierprozess systematisch analysiert werden können. Die damit gewonnenen Erkenntnisse sollen anschließend auf ein konventionelles Plastifiziersystem übertragen und anhand von Spritzgießversuchen bewertet werden.

Dieses Projekt ist ein Transferprojekt der Forschergruppe 702. Das IKV dankt der DFG für die Förderung.

Weitere Informationen: www.ikv-aachen.de

Institut für Kunststoffverarbeitung, Aachen

» insgesamt 312 News über "IKV" im News-Archiv gefunden

Anzeige

Ihre News im plasticker? Bitte senden Sie Ihre Pressemitteilungen an redaktion@plasticker.de!


» zurück zum Seitenanfang


Top News / Meist gelesen
plasticker Newsletter
Wir informieren Sie schnell, umfassend und kostenlos über das, was in der Branche passiert.

» Jetzt anmelden!

» Weiterempfehlen

Machen Sie Ihre Reste zu Geld!
Sie haben Neuware-Restmengen, Mahlgüter oder Produktionsabfälle?

Dann veräußern Sie diese kostenlos
in der Rohstoffbörse.

Für Ihre ausrangierten Maschinen und Anlagen finden Sie Abnehmer in der Maschinenbörse.
Neue Fachbücher
Kunststoffe in der Medizintechnik

Das Fachbuch "Kunststoffe in der Medizintechnik - Vorschriften und Regularien, Produktrealisierung, Herstellungsprozesse, Qualifizierungs- und Validierungsstrategien" ist als Leitfaden für die Anwendung von Kunststoffen in Medizinprodukten konzipiert.

Aktuelle Rohstoffpreise