25.10.2013, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Auf der K 2013 präsentierte Arburg das neue Verfahren des Langfaser-Direktspritzgießens in Kombination mit dem Umspritzen eines endlosfaserverstärkten Thermoplast-Einlegers (Organoblech). Die hochfesten und stabilen Composite-Bauteile wiegen bei einer Länge von über 500 Millimetern 200 Gramm. Glasfaserverstärkte Kunststoffe werden vor allem dort verwendet, wo hohe Kräfte auf Bauteile wirken, z.B. im Automobilbereich. Zudem lassen sich mit ihnen vergleichsweise leichte Spritzteile herstellen und dünnere Wandstärken bei gleicher Festigkeit realisieren. Je länger die eingelagerten Fasern sind, desto besser werden die mechanischen Bauteil-Eigenschaften. Wie solche vergleichsweise lange Füllfasern mittels Langfaser-Direktspritzgießen serientauglich zu verarbeiten sind, demonstrierte Arburg auf der K 2013 mit einem energieoptimierten hydraulischen Allrounder 820 S in Kombination mit dem Umspritzen eines gewebeverstärkten Thermoplast-Einlegers (Tepex-Organoblech). Zusatz für mehr Steifigkeit: Organoblech als Einleger Die ebenen Einleger werden in neuer Technik im Greifersystem prozesssicher und materialschonend aufgewärmt und bei genauer Umformtemperatur an das LIPA-Werkzeug übergeben. Das Beispiel des produzierten Hebels, der ähnlich z.B. als Schwinge für ein Fahrrad oder in Pkws als Bestandteil der Sitzstruktur eingesetzt werden könnte, soll veranschaulichen, wie sich durch die Kombination von Organoblech und Langfaser-Direktspritzgießen Leichtbauteile mit hoher Funktionsintegration und kurzen Zykluszeiten fertigen lassen. Beim Langfaser-Direktspritzgießen werden die Fasern über eine Seitenbeschickung an der Spritzeinheit direkt in die flüssige Schmelze zugeführt. Organobleche kombinieren gezielt zwei oder mehrere Materialien miteinander, wobei sich deren Eigenschaften potenzieren. Die Endlosfasern - im Allgemeinen Glas, Carbon oder Aramid in Gewebe- oder Gelegeform - erhöhen die mechanischen Eigenschaften wie Festigkeit und Steifigkeit. Der Matrixwerkstoff ist im Verbund für die Kraftübertragung zwischen den Fasern verantwortlich und schützt die Verstärkungsstruktur vor Ausknicken und Umwelteinflüssen. Energieoptimierter Allrounder 820 S Der hydraulische Allrounder 820 S arbeitet mit Servohydraulik. Dieses Antriebskonzept, das laut Hersteller einen besonders energieeffizienten und emissionsarmen Betrieb erlaubt, wird ab der K 2013 für alle hydraulischen Allrounder der Baureihe S zur Verfügung stehen. Es besteht aus einem drehzahlgeregelten Servomotor mit Konstantpumpe. Die Leistung passt sich den Angaben zufolge so stufenlos an den jeweiligen Bedarf an. Im Vergleich zu hydraulischen Standardmaschinen mit zwei Regelpumpen spare die Servohydraulik bis zu 50 Prozent Energie, vor allem bei Prozessen mit langen Kühlzeiten. Gleichzeitig sollen sich Kühlenergiebedarf, Abwärme und Geräuschpegel deutlich reduzieren. Die energiesparende Antriebsalternative zeichne sich zudem durch ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis aus. Hochfeste Verbundbauteile haben Leichtbau-Zukunft Das direkte Spritzgießen längerer Glasfasern in verstärkten Kunststoffen sei bislang aufgrund der Limitierungen bei Materialaufbereitung und Dosierung bzw. der Granulatform problematisch gewesen. Die Lösung werde mit dem "Langfaser-Direktspritzgießen" jetzt möglich. Damit sollen sich in Zukunft hochfeste Bauteile wie etwa Gehäuse für Beifahrer-Airbags, Gangschalthebel oder Batterieträger einfacher, sicherer und produktionseffizienter in Serie fertigen lassen. Zukunftsweisend seien auch geplante Versuche mit Naturfasern sowie das auf der K 2013 präsentierte kombinierte Einlegen, Umformen und Fertigspritzen von Organoblechen zu hochfesten faserverstärkten Verbundbauteilen. Weitere Informationen: www.arburg.com K 2013, 16.-23.10.2013, Düsseldorf |
Arburg GmbH + Co KG, Loßburg
» insgesamt 317 News über "Arburg" im News-Archiv gefunden
Ihre News im plasticker? Bitte senden Sie Ihre Pressemitteilungen an redaktion@plasticker.de!
» zurück zum Seitenanfang |
Top-Meldungen der letzten Tage
Ultrapolymers: Hochreine Polypropylen-Metocene für anspruchsvolle Anwendungen
Veolia: PET-Recyclinganlage in Japan gestartet
Illig: Thermoformspezialist beantragt Sanierung in Eigenverwaltung
Plastitec: Kunststoffverarbeiter auf Expansionskurs
Aequita: Übernahme des Automobilzulieferers Nifco Deutschland
Meist gelesen, 10 Tage
Aequita: Übernahme des Automobilzulieferers Nifco Deutschland
Illig: Thermoformspezialist beantragt Sanierung in Eigenverwaltung
KraussMaffei: Neuen Showroom in Parsdorf eröffnet
Meist gelesen, 30 Tage
Arburg: Wechsel in der Geschäftsführung
Hanselmann & Cie.: Kunststoffverarbeiter stellt Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens
KraussMaffei: Verkauf von Netstal an die Krones AG abgeschlossen
Dann veräußern Sie diese kostenlos
in der Rohstoffbörse.
Experimentelle und simulative Analyse der Mischwirkung in Einschneckenextrudern
Eine Vielzahl von Kunststoffen wird zur Produktion von Halbzeugen und Fertigprodukten auf Einschneckenextrudern aufbereitet bzw. |