08.03.2006 | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Im Jahr 2005 konnten die Hersteller von Verpackungen aus Kunststoff ihre Produktion weiter steigern. Wie der IK Industrieverband Kunststoffverpackungen e. V. mitteilt, erlöste die von ihm vertretene Branche 10,5 Milliarden Euro, was einer Zunahme um 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Mit rund 3,8 Millionen Tonnen wurde auch mengenmäßig ein neuer Spitzenwert erreicht, wobei die Wachstumsrate mit 2,2 Prozent hinter der Umsatzsteigerung zurückblieb. Der IK Industrieverband Kunststoffverpackungen e. V. (www.kunststoffverpackungen.de) weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sich die Rohstoffpreise im Jahr 2004 um bis zu 60 Prozent verteuert hatten. Das folgende Jahr endete mit zwischen 5 und 10 Prozent weiter verteuerten Verpackungskunststoffen. Stetig steigende Nachfrage nach Kunststoffverpackungen für Lebensmittel und Konsumwaren, aber auch für Großgebinde in Transport und Lagerung, erlaubten es der Branche, diese Vorkostensteigerungen nach und nach wenigsten teilweise an ihre Kunden weiterzugeben. Damit erfuhren die seit Jahren geringen Margen der Hersteller von Verpackungen aus Kunststoff eine gewisse Stabilisierung. Außenhandel als Impulsgeber Nach den vorläufigen Außenhandelsdaten des Statistischen Bundesamtes für das vergangene Jahr sind die Erlöse aus dem Export von Kunststoffpackmitteln um rund 7,5 Prozent gestiegen. Bei der bereits hohen Exportquote der Branche von über 40 Prozent bilden Verpackungsfolien und Folienprodukte einen Schwerpunkt der Ausfuhren. Die Importe konnten mit einem Plus von 5,6 Prozent weniger stark zulegen. Der Beitrag der Kunststoffverpackung zum Außenhandelsüberschuss der Bundesrepublik belief sich auf rund 2,4 Milliarden Euro; das entspricht immerhin einem Anteil von 1,5 Prozent. Damit kamen die entscheidenden Wachstumsimpulse auch im Jahr 2005 von der Auslandsnachfrage. Wenn die Branche trotz stagnierender Binnenkonjunktur dennoch auch im Inland um ca. zwei Prozent wachsen konnte, so resultiert dies im wesentlichen aus der sozio-demographischen Entwicklung und der Änderung des Konsumverhaltens. Marktanteil ausgebaut Die vielen bei der Verpackung von Waren oft gleichzeitig gestellten Ansprüche an Frische, Qualität, Convenience und Sicherheit lassen sich oft nur mit Hilfe von Kunststoffen erfüllen. Bei Getränken erlebt insbesondere PET seit einigen Jahren einen regelrechten Boom, denn der Getränkekasten wird durch diese Flaschen zum Leichtgewicht. So haben Kunststoffe ihre Führungsposition unter den Verpackungsmaterialien kontinuierlich weiter ausbauen können. Sie stellen heute rund 43 Prozent des deutschen Verpackungsmarktes von insgesamt rund 26 Milliarden Euro. Hohe Produktionsauslastung zum Jahresbeginn In Deutschland gibt es mehr als eine Million Güter produzierende Unternehmen. Kaum eines davon kommt ohne Kunststoffpackmittel aus. „Deshalb“, so IK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Bruder, „erhält unsere Branche ein zeitnahes Feedback über die Auftragslage der gesamten produzierenden Wirtschaft. Wir spüren die konjunkturelle Entwicklung in einem sehr frühen Stadium; also bereits dann, wenn die Unternehmen ihre Produktionsplanung vornehmen.“ So ist schon zum Jahresanfang die in den Medien seit Monaten beschworene positive Stimmung der Wirtschaft bei den Mitgliedsfirmen des Verbandes in Form eines ungewöhnlich hohen Auftragseingangs angekommen. Viele Mitgliedsunternehmen sind gut bis sehr gut ausgelastet, vor allem bei flexiblen Verpackungen; die Veredelungs- und Druckkapazitäten sind voll ausgeschöpft. Neues Design, neue Verpackungsgrößen und eine Vielzahl innovativer Verpackungsarten, insbesondere im Lebensmittelbereich, sind dafür ausschlaggebend. Von der Erweiterung der Pfandpflicht zum 1. Mai dieses Jahres (3. Änderung der VerpackV) erwartet der Verband ein Ende der jahrelangen Unsicherheit, unter der die Investitionsentscheidungen der Getränkewirtschaft und des Handels gelitten haben. Die einkehrende Planungssicherheit ermöglicht es den Marktpartnern, frei von pfandorientierten Aspekten die geeigneten Verpackungen für die unterschiedlichsten Getränke zu wählen. Alle Trends zeigen, dass insbesondere Flaschen aus PET – ob als Einweg- oder Mehrweggebinde – zu den bevorzugten Alternativen gehören werden. Ausblick Aufgrund der Ergebnisse seiner aktuellen Umfragen bei den Mitgliedsunternehmen blickt der IK optimistisch in die nähere Zukunft: Die erkennbaren Nachfrageimpulse dürften zu einer Mengensteigerung von rund drei Prozent führen bei einem Gesamtumsatz von rund elf Milliarden Euro (plus fünf Prozent) im Jahr 2006. Die Branche trifft mit ihren Innovationen die Forderungen der abpackenden Wirtschaft und der Konsumenten gleichermaßen: Durchsichtigkeit bei gleichzeitiger Flexibilität, hohe Barriereeigenschaften und geringes Gewicht. Portionsverpackungen, die wieder verschließbar sind und aufgrund modifizierter Atmosphäre Lebensmittel länger frisch halten, aber auch die in nächster Zukunft breiter eingesetzten „intelligenten“ Verpackungen, sind Garanten dafür, dass sich die Branche dynamisch weiter entwickelt und auch künftig wachsende Märkte erschließen kann. Produktion von Kunststoffpackmitteln in Deutschland 2004 und 2005 |
IK - Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V., Bad Homburg
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