09.12.2014, 06:14 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Polypropylen (PP) steckt fast überall: in Verpackungsmaterial und Haushaltsgeräten, in Kleidern ebenso wie in Fahrzeugen und zahllosen anderen Produkten. "Im Jahr 2013 wurden weltweit 55,1 Millionen Tonnen Polypropylen verbraucht. Damit ist PP nach Polyethylen die meistverkaufte Kunststoff-Sorte", erläutert Oliver Kutsch, der Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts Ceresana. "Wir erwarten bis 2021 ein weltweites Umsatzwachstum von durchschnittlich 5,8% pro Jahr." Ceresanas Marktreport zu Polypropylen erscheint gerade in der bereits dritten Auflage. Verbrauch wächst vor allem in Asien Die Erschließung neuer Anwendungsgebiete, die Entwicklung von Biokunststoffen aus nachwachsenden Rohstoffen sowie der Ersatz anderer Materialien eröffnen Polypropylen demnach ein hohes Wachstumspotential. Massiv steige die Nachfrage nach wie vor in China und Indien, weshalb auf die Region Asien-Pazifik im Jahr 2021 voraussichtlich rund 58% des weltweiten Verbrauchs entfallen werde. In den USA, dem größten Abnehmer von starren Kunststoffverpackungen, ziehe die Nachfrage nach Polypropylen ebenfalls an. In Deutschland, Italien und Frankreich, den größten europäischen Verbraucher-Ländern, steige die Nachfrage dagegen kaum noch. Der Weltmarkt-Anteil westeuropäischer PP-Hersteller wird sich laut Ceresana in den nächsten Jahren voraussichtlich von 13,9% auf 11,4% sinken. Stärker wächst der Absatz in Osteuropa. Besonders in Russland habe PP im Verpackungssektor gegenüber konkurrierenden Kunststoffen wie Polyethylen und PET stark zulegen können. Gut verpackt mit Polypropylen Über die Hälfte des weltweit verbrauchten Polypropylens wird zur Herstellung von Verpackungen eingesetzt. Das größte Anwendungsgebiet sind flexible Verpackungen aus PP-Folien. Danach folgen starre Verpackungen, zum Beispiel Behälter und Verschlüsse. Fasern und Konsumprodukte aus Polypropylen erreichen einen Anteil von jeweils rund 12%. Die größte Wachstumsrate wird in den kommenden Jahren voraussichtlich der Einsatz in der Fahrzeugindustrie verzeichnen. Die Bauindustrie sowie der Bereich Elektro und Elektronik erhöhen ihren Polypropylen-Verbrauch im Schnitt um rund 4% pro Jahr. Preisanstieg gedämpft Die Produktionskapazitäten für den Grundstoff Propylen werden der Studie zufolge derzeit besonders in China stark ausgebaut, vor allem alternative Technologien zur Dehydrierung von Propan (PDH-Anlagen) und zur Nutzung von Kohle (CTO-Technologie). In der Folge entstehen dort auch zahlreiche neue Anlagen zur Herstellung von Polypropylen. Die detaillierte Analyse der Produktionskapazitäten ergibt ein aufschlussreiches Bild der zukünftigen Wachstumsregionen: Asien-Pazifik verfügt bereits heute über knapp die Hälfte der weltweiten Kapazitäten und werde diese in den kommenden acht Jahren nochmals um über 40% ausbauen. Weitere große Anlagen sind in Osteuropa und im Mittleren Osten geplant. Deshalb werden laut Ceresana die Polypropylen-Preise und der Umsatz trotz wachsender Nachfrage voraussichtlich nur mäßig steigen. Der Mittlere Osten versorgt die Welt Westeuropa wird der Studie zufolge in den kommenden Jahren aufgrund sinkender Produktionszahlen vom Nettoexporteur zum Nettoimporteur von Polypropylen. Die Region Asien-Pazifik wird trotz wachsender eigener Produktionskapazitäten voraussichtlich netto rund 2 Millionen Tonnen importieren. China benötigt seine steigende Herstellung in erster Linie, um die inländische Nachfrage zu befriedigen. Sollten alle geplanten Projekte realisiert werden, wird dagegen vor allem der Mittlere Osten seine Exporte in den kommenden Jahren stark erhöhen und die steigende Weltnachfrage abdecken. Die Studie in Kürze: Kapitel 1 fasst das Wichtigste zu den verschiedenen Polypropylen-Arten, den Herstellungsverfahren und zur Verarbeitungsweise von PP zusammen. Kapitel 2 bietet eine Darstellung und Analyse des globalen PP-Markts. Neben der Verbrauchsentwicklung werden Umsatz und Produktion sowie vorhandene Kapazitäten erläutert. Der Report gibt einen Einblick in die Entwicklung der einzelnen Regionen und die weltweite Marktdynamik. In Kapitel 3 werden 28 Länder analysiert: PP-Nachfrage, Umsatz, Produktion sowie Import und Export der vergangenen acht Jahre sowie Prognosen bis zum Jahr 2021 werden dargestellt und erläutert. Dabei werden auch die Kapazitäten und Kapazitätserweiterungen der Unternehmen aufgeführt. Kapitel 4 untersucht die Anwendungsgebiete von PP, wie zum Beispiel flexible und starre Verpackungen, Fasern, Fahrzeugindustrie, Elektro und Elektronik, Konsum-produkte, Bauindustrie sowie sonstige Anwendungsgebiete: Daten zur Entwicklung, aufgeteilt in die Regionen West- und Osteuropa, Nord- und Südamerika, Asien-Pazifik, Mittlerer Osten und Afrika sowie die Verbrauchszahlen der wichtigsten Länder in den einzelnen Regionen. Kapitel 5 bietet als Herstellerverzeichnis Profile von PP-Produzenten, gegliedert nach Kontaktdaten, Umsatz, Gewinn, Produktpalette, Produktionsstätten, Kurzprofil und Kapazitäten. Ausführliche Profile werden von 115 Herstellern geliefert, wie z.B. SINOPEC, LyondellBasell, Braskem, CNPC, Total, Reliance Industries, Exxon Mobil, Borealis, Sabic und Formosa Plastics Group. Weitere Informationen: www.ceresana.com/de/marktstudien/kunststoffe/polypropylen/ |
Ceresana Research, Konstanz
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