10.08.2006 | Lesedauer: ca. 5 Minuten |
Zwischenbericht 1. Januar 2006 bis 30. Juni 2006 / Vermarktete Tonnage an Kunststoffen insgesamt erhöht Eine steigende Nachfrage nach Altmetallen, Margendruck im Transportverpackungsrecycling und der Aufbau neuer Dienstleistungen kennzeichneten das erste Halbjahr 2006 der Interseroh AG (www.interseroh.de). Der konsolidierte Konzernumsatz belief sich in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres auf 576,9 Mio. Euro (Vj.: 469,4 Mio. Euro). Das EBT betrug 15,8 Mio. Euro (Vj.: 12,4 Mio. Euro), das EBIT 17,2 Mio. Euro (Vj.: 13,9 Mio. Euro). Im Segment Dienstleistung und Rohstoffhandel stieg der konsolidierte Umsatz von 122,0 Mio. Euro auf 148,8 Mio. Euro; der Geschäftsbereich Stahl- und Metallrecycling erwirtschaftete einen Umsatz von 429,2 Mio. Euro (Vj.: 349,1 Mio. Euro). Zwischen den Segmenten war ein Betrag von 1,2 Mio. Euro zu konsolidieren (Vorjahreswert: 1,7 Mio. Euro). Die Situation in den Konzernbereichen stellt sich für die Monate Januar bis Juni 2006 wie folgt dar: Die Umsätze im Dienstleistungsbereich konnten aufgrund der neuen Geschäftsfelder Duales System Interseroh (DSI), Pfandsystem und E-Schrott-Recycling gesteigert werden. Aufgrund des zunehmenden Wettbewerbs im Dienstleistungsgeschäft standen die Margen erwartungsgemäß im ersten Halbjahr 2006 weiter unter Druck. Das Halbjahresergebnis ist mit 3 Mio. Euro Einmalaufwendungen belastet, zum Beispiel durch Anlaufkosten für die neuen Dienstleistungen DSI, E-Schrott-Recycling und Pfand. Im einzelnen: Während sich im Transportverpackungsrecycling aufgrund des Verlustes von Verträgen mit Partnern zweier Branchen zum 31. Dezember 2005 die Anmeldeentgelte reduzierten, ist es Interseroh im Verkaufsverpackungsrecycling gelungen, neue Kunden zu gewinnen und die Umsätze zu erhöhen. Bis Ende Juni hatten 13 Bundesländer dem Dualen System Interseroh zur Erfassung haushaltnah anfallender Verpackungen in den gelben Sammelsystemen die Zulassung erteilt. Im „Full Service“ ist im ersten Halbjahr ein Umsatzwachstum zu verzeichnen. In diesem Bereich werden mit Handels- und Gastronomieunternehmen, Mineralölgesellschaften, Freizeitparks, Krankenhäusern und Bahnhöfen Full Service-Verträge für bundesweite oder überregionale Dienstleistungen geschlossen. Interseroh organisiert das Recycling aller anfallenden Abfälle und bereitet die Daten über Mengen und Kosten standortbezogen auf. Zum 1. Mai 2006 wurden gemäß Verpackungsverordnung die so genannten Insellösungen der großen Discounter zur Rücknahme bepfandeter Einwegverpackungen abgeschafft. Zur Umsetzung der damit verbundenen notwendigen Zählleistungen von Flaschen und Dosen hat Interseroh zwölf Zählzentren errichtet. Sie sind logistisch zielgenau in der gesamten Bundesrepublik im Umfeld der Ballungszentren verteilt; der Aufbau erfolgte entsprechend der Interseroh-Kundenstruktur. Die Auslastung der Zählzentren betrug nahezu 100 Prozent. Seit dem 24. März gilt die Rücknahmeverpflichtung der Hersteller für Elektro(nik)-Altgeräte. Auf der Basis der Erfahrungen in der Organisation, der Sammlung und Rückführung von Altprodukten für die Unternehmen verschiedenster Branchen hat Interseroh Dienstleistungen für die Erfassung und Verwertung von Elektro(nik)-Altgeräten entwickelt und mehrere hundert Hersteller von ihrer Dienstleistung überzeugt. Die Interseroh-Aktivitäten in den osteuropäischen Mitgliedsstaaten wurden fortgesetzt. Die Preise für Kunststoffe bewegten sich in den ersten sechs Monaten unter den Vergleichswerten des Vorjahres. Während die Mengen an Folien und Styropor sanken, stieg die vermarktete Menge an PET-Einweggebinden. Die durch Interseroh vermarktete Tonnage an Kunststoffen konnte insgesamt erhöht werden. Im Interseroh-Konzern waren zum Stichtag 30. Juni 2006 1.428 (Vj.: 1.378) Mitarbeiter beschäftigt. Auch im ersten Halbjahr 2006 war das Interesse an der Aktie der Interseroh AG unverändert groß. Der Interseroh-Vorstand und die Investor Relations-Beauftragten führten dementsprechend zahlreiche Gespräche mit Aktionären und potenziellen Investoren aus dem In- und Ausland. Das Übernahmeangebot der Isabell Finance Vermögensverwaltungs GmbH (ALBA-Gruppe) an die Aktionäre der Interseroh AG nahmen 20,26 Prozent der Aktionäre an. Der Anteil der Isabell Finance Vermögensverwaltungs GmbH an Interseroh-Aktien beläuft sich damit auf 46,01 Prozent. Bei Eröffnung der Börse am 2. Januar 2006 notierte die Interseroh-Aktie im XETRA-Handel mit 27,75 Euro und stieg im Berichtszeitraum bis auf 33,50 Euro. Der Schlusskurs am 30. Juni betrug 30,10 Euro. Auf der am 22. Juni 2006 durchgeführten ordentlichen Hauptversammlung wurde allen Tagesordnungspunkten mit großer Mehrheit zugestimmt. Die beschlossene Dividende betrug zum fünften Mal hintereinander 86 Cent pro Stückaktie. Die Dividendenrendite, bezogen auf den Schlusskurs Juni 2006 von 30,10 Euro, beträgt 2,86 Prozent. Die ISR Interseroh Rohstoffe GmbH, seit dem 1. Juli 2005 die Führungsgesellschaft der Interseroh-Gruppe für alle Rohstoffaktivitäten in den Bereichen Altpapier, Altkunststoffe und Altholz, hat am 16. März 2006 die ISR Italia S.R.L. in Venedig / Italien gegründet. Diese soll mit einem spürbaren Beitrag zur Gesamttonnage der Fraktionen Papier und Kunststoffe einen deutlichen Schritt in Richtung einer europaweiten Organisation im Bereich Rohstoffhandel markieren. Interseroh rechnet im zweiten Halbjahr 2006 mit weiter wachsenden Umsätzen in den Neugeschäften Duales System Interseroh, E-Schrott-Recycling und Pfand. Die Margen im Segment werden insgesamt gegenüber den Vorjahren aufgrund des gestiegenen Wettbewerbsdrucks prozentual sinken. Anfang Juli hat Sachsen als 14. Bundesland das Duale System Interseroh (DSI) im Wettbewerb um gebrauchte Verkaufsverpackungen mit dem „Grünen Punkt“ zugelassen. Mit der Feststellung in den beiden verbleibenden Ländern Baden-Württemberg und Hessen wird kurzfristig gerechnet. Beim Verwertungsmanagement wird eine stabile Entwicklung mit moderatem Wachstum erwartet. Die EU-Mitgliedsstaaten Osteuropas bilden einen Schwerpunkt der internationalen Dienstleistungsaktivitäten von Interseroh. Da die Arbeiten zum Aufbau funktionierender Systeme zeitintensiv sind, ist mit einer operativen Wirksamkeit erst mittel- bis langfristig zu rechnen. Dies gilt auch für die aus diesem Dienstleistungsgeschäft resultierenden Rohstoffe. Interseroh rechnet im Rohstoffhandel mit einer konstanten Entwicklung. Der Konzern plant den weiteren Ausbau der Vermarktungsaktivitäten und in Folge eine Ausweitung der Rohstoffbasis sowohl für die Fraktion Pappe / Papier / Karton als auch für Kunststoff. Einen potenziellen Risikofaktor im Handel mit Rohstoffen stellt die Volatilität der Preise dar. Dementsprechend ist der Umsatz des Interseroh-Konzerns auch immer in Abhängigkeit von der Höhe der Rohstoffpreise zu bewerten. |
Interseroh AG, Köln
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