12.10.2001 | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Schmalbach-Lubeca hat gemeinsam mit dem Technologiekonzern Bühler ein verbessertes Recycling-System ("Flasche-zu-Flasche-Recycling") zur Herstellung neuer Getränkeflaschen aus gebrauchten PET-Gebinden entwickelt.
So wird die Schmalbach-Lubeca AG das Produktionsvolumen ihres Recyclingwerks in Beaune, Frankreich, mehr als verdoppeln - von derzeit 6.000 auf rund 20.000 Tonnen pro Jahr (20.000 Tonnen entsprechen etwa 600 Millionen PET-Flaschen). Gleichzeitig kann Schmalbach-Lubeca die Fertigungskosten deutlich reduzieren. Das neue Recycling-System von Bühler wird in Beaune Ende 2002 in Betrieb genommen - als weltweit erstes seiner Art. Die dafür vorgesehene Investitionssumme beträgt rund 10 Mio. DM. "Sowohl der Konsum von PET-Getränkeflaschen als auch das Aufkommen gebrauchter PET-Flaschen bei den Sammel- und Verwertungsgesellschaften wird in den kommenden Jahren in Europa stark ansteigen. Durch die Einführung eines effizienten Recyclingprozesses sind wir auf diese Entwicklung optimal vorbereit - und wir stärken unsere Position als Technologieführer beim PET-Recycling", erklärt Floyd Flexon, Vizepräsident Umwelt und Recycling beim Geschäftsbereich PET Containers Europe/Asia von Schmalbach-Lubeca. "Für unsere Kunden hat das verbesserte Verfahren den Vorteil, dass das recycelte PET-Granulat nun zu einem noch attraktiveren Preis als zuvor angeboten werden kann und im Vergleich zu Neumaterial über eine gleichwertige Qualität verfügt." Der Absatz von PET-Behältern in Europa steigt voraussichtlich von 1,3 Mio. Tonnen in 1999 auf 2 Mio. Tonnen in 2004. Für den gleichen Zeitraum wird ein Wachstum der Menge an gesammelten, gebrauchten PET-Behältern von 210.000 auf 504.000 Tonnen prognostiziert. Diese entspricht einem Anstieg der europäischen Sammelrate bei PET-Behältern um 138 Prozent in fünf Jahren. Laut der europäischen Verpackungsrichtlinie müssen die Mitgliedsstaaten bis Juli 2001 eine Recyclingrate von mindestens 15 Prozent in jeder Materialgruppe erreichen (Glas-, Kunststoff-, Metallverpackungen). Diese Richtlinie wird derzeit überarbeitet, und es ist davon auszugehen, dass zukünftig höhere Recyclingziele angestrebt werden. Schmalbach-Lubeca entwickelte 1990 die Supercycle-Technologie, mit der gebrauchte PET-Flaschen in einem zweistufigen Verfahren zu lebensmitteltauglichem PET-Granulat verarbeitet werden. Bühler ist nach eigenen Angaben Marktführer für Anlagen zur Veredelung von PET-Granulat und pflegt eine enge Kooperation mit der PET-Industrie. Der Vorteil des optimierten Supercycling-Prozesses, der auf der Flasche-zu-Flasche-Recycling-Technologie von Bühler basiert, gegenüber dem bisherigen Verfahren, besteht darin, dass zwei vormals getrennte Funktionsschritte kombiniert und zu einem kontinuierlichen Prozess ausgebaut wurden: 1. In einem Ring-Extruder wird das gebrauchte PET-Material getrocknet und von möglichen organischen Verunreinigungen, wie etwa Aromastoffen, vollständig befreit. 2. Bei der sogenannten "Festphasen-Nachkondensation" (Solid State Polycondensation, SSP) wird das Polyester zu Kunststoff-Granulat mit höherer Materialstärke veredelt und erhält dadurch die gleichen Eigenschaften wie originäres PET-Granulat. Die Kombination dieser beiden Funktionen erhöht den Durchsatz und verringert den Energie-Verbrauch sowie die Produktionskosten. Darüber hinaus ist das Verfahren besonders umweltfreundlich, da es ausschließlich auf thermischen und mechanischen Prozessschritten basiert und ohne chemische Behandlung des Materials auskommt. "Durch die Zusammenarbeit mit Bühler haben wir einen Durchbruch bei der Weiterentwicklung der Supercycle-Technologie erzielt. Dazu haben beide Unternehmen mit ihrem spezifischen Know-how und ihren Kernkompetenzen beigetragen. Die Vorteile des Verfahrens werden dazu führen, dass sich das "Flasche-zu-Flasche-Recycling" zu einem integrierten Bestandteil der PET-Flaschen-Produktion entwickelt", betont Floyd Flexon. Bereits seit 1994 enthalten einige von Schmalbach-Lubeca produzierte PET-Flaschen für Erfrischungsgetränke, Bier und Mineralwasser Anteile von lebensmitteltauglichem Supercycle-Granulat in Höhe von 25 Prozent bis 50 Prozent. Diese Menge konnte bisher aus Kostengründen nicht erhöht werden. Die Schmalbach-Lubeca AG ist weltweit führender Anbieter von PET-Verpackungen für Getränke und Lebensmittel. Die Supercycle-Technologie, die es ermöglicht, aus gebrauchten PET-Flasche neue Lebensmittelverpackungen herzustellen, wurde bereits 1990 von Schmalbach-Lubeca entwickelt und erhielt 1994 die FDA-Zulassung. Weitere Zulassungen folgten in Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Kanada und der Schweiz. 1998 eröffnete der Konzern eine Supercycle-Anlage in Beaune/Frankreich - die erste ihrer Art in Europa. Bühler ist weltweit Partner für effiziente Produktionssysteme, Engineeringlösungen und die dazugehörenden Dienstleistungen - in der chemischen Verfahrenstechnik, der Nahrungsmittelindustrie und im Druckguss. Das Unternehmen ist Marktführer für SSP-Anlagen, erreichte eine führende Stellung für Anlagen im Bereich der Veredelung von Flaschengranulat und hat für den neuen "Flasche-zu-Flasche-Prozess" die FDA-Zulassung erhalten. Weitere Informationen: Paul Blumer, PET-Recycling-Spezialist Bühler AG CH-9240 Uzwil, Schweiz Telefon +41 71 955 31 08 Fax +41 71 955 34 40 E-Mail paul.blumer@buhlergroup.com |
Schmalbach-Lubeca AG,
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