02.04.2019, 15:09 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Unter dem Namen "Kebablend" EC bündelt die Barlog Plastics GmbH künftig eine ganze Familie hochspezialisierter Compounds Technischer Kunststoffe, die elektronische Bauteile gegen elektromagnetische Felder abschirmen oder Sensoren wirksam elektromagnetisch "versiegeln" sollen. Das Stichwort ist hier "Elektromagnetische Verträglichkeit" (EMV). Laut Barlog reichen die Schirmdämpfungseigenschaften von "Kebablend" EC-Compounds zum Teil an die von Metallen heran (bis zu 70 dB) und bieten zudem alle Vorteile des Spritzguss-Verfahrens: Hohe Designfreiheit und Funktionsintegration sowie einen wirtschaftlichen Verarbeitungsprozess. Die neue "Kebablend" EC-Familie soll dem Kunden eine spezialisierte, besonders auf EMV-Fragen zugeschnittene anwendungstechnische Beratung bieten. So will Barlog den Anwender etwa dabei unterstützen, für jede Aufgabe und jeden abzuschirmenden Wellenlängenbereich (etwa Radarfrequenzen) die beste Lösung zur EMV-gerechten Bauteilauslegung zu finden und Kosteneinsparpotenziale zu heben, etwa durch die Wahl geeigneter Compounds mit optimalen mechanischen Eigenschaften und zugleich maximierter Beständigkeit gegenüber spezifischen Medien im Einsatzumfeld. Typische Anwendungsbereiche für "Kebablend" EC sind zum Beispiel Batterie-Einhausungen, Gehäuse von (Radar-) Sensoren oder Komponenten von Elektromotoren. "Je mehr Elektronik zum Beispiel in Automobilen eingesetzt wird", erklärt Robert Konnerth, Produktmanager von Barlog Plastics, "desto wichtiger ist, dass sich diese Komponenten gegenseitig nicht beeinflussen." Im Automobil gelte das bei weitem nicht nur für Elektromotoren oder elektrische Antriebsstränge, sondern zum Beispiel auch für Radarsensoren, die "Augen" der Bordelektronik: Diese müssen sogar sehr aufwendig elektromagnetisch eingekapselt werden, denn jede Störung von außen könne zu Unfällen führen. Gleichzeitig müssen sie natürlich so konstruiert sein, dass ihre Strahlung selber keine Irritationen verursacht. Diese und ähnliche Anforderungen sind unter anderem in der internationalen Richtlinie UN ECE-R10 geregelt, die sich mit dem Themenfeld Funkentstörung beschäftigt. Unter diesem scheinbar simplen Oberbegriff fordert sie etwa für Elektrofahrzeuge die Abschirmung aller Bauteile vom Stecker bis zum Kabel, um Kopplungseffekte mit anderen elektrischen Bauteilen zu verhindern; sämtliche Leitungen zwischen Batterie, Schaltteilen und Motor müssen hochfrequenzdicht sein. Alle Hybrid- und Elektrofahrzeuge müssen auf ihre elektromagnetische Verträglichkeit geprüft werden, um Ausfälle zu vermeiden. Der Ersatz schwerer Metall-Abschirmungen, die aufwendig und damit teuer zu montieren sein können, tue daher Not. Die Entwicklung von Kunststoff-Alternativen für die effektive Abschirmung elektromagnetischer Felder gilt jedoch als komplexe Aufgabe: Das Aufbringen leitfähiger Lacke, Galvanisieren oder Bedampfen sind zusätzliche Arbeitsschritte, die zudem Lücken, also "Strahlungslöcher" hinterlassen können; das Hinterspritzen metallischer Folien kann die Gestaltungsfreiheit des Ingenieurs einschränken. "Die Lösung ist der Spritzguss mit Kunststoffen, die bereits von Haus aus die nötigen Abschirmeigenschaften mitbringen", so Konnerth. "Wie unsere Kebablend EC-Typen." Die Unterschiede zwischen den einzelnen Kebablend EMV-Compounds liegen nicht nur im Trägerpolymer (PA 6.6, POM etc.), sie sind laut Barlog auch auf jeweils eigene elektromagnetische Frequenzbereiche zugeschnitten, um die jeweils gewünschte Abschirmwirkung entfalten zu können. Je nach Wellenlängenbereich sollen die aktuell verfügbaren Compounds Schirmdämpfungen um 40 bis 70 dB aufweisen (geprüft nach ASTM D4935). Für andere Bereiche werde derzeit an entsprechenden Lösungen gearbeitet, aktuell unter anderem in einem gemeinsamen Projekt mit dem Kunststoff-Institut für die mittelständische Wirtschaft NRW GmbH ("EMV-Abschirmung durch Kunststoffe"). "Ob ein Compound zum Beispiel Radarsignale oder UKW-Frequenzen absorbiert, durchlässt oder gar reflektiert, hängt stark von Natur und Anteil der gewählten Additive ab", erläutert Konnerth. "Wir verfügen über breite Erfahrungen mit einem einzigartigen Spektrum geeigneter Materialien wie Graphit, Kupfer, weichmagnetischen Ferriten oder Stahlfasern, um nur wenige Beispiele zu nennen. Bei der Auswahl unterstützen wir unsere Kunden natürlich gerne." Weitere Informationen: www.barlog.de |
Barlog Plastics GmbH, Overath
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