  Modulare Komplett-Automation: Die Centauri IVD lässt sich bis zur Vollausbaustufe an individuelle Produktionsbedingungen anpassen - (Bilder: MA micro automation). Modulare Komplett-Automation: Die Centauri IVD lässt sich bis zur Vollausbaustufe an individuelle Produktionsbedingungen anpassen - (Bilder: MA micro automation). Entnehmen, verziehen, umorientieren: So geht es los bei der Produktion von Pipettenspitzen mit der neuen und modularen Automatisierungslösung Centauri IVD von MA micro automation. Wie das Unternehmen, das sich auf der Fakuma 2021 präsentiert, weiter mitteilt, folgt danach ein komplexer Ablauf, der die Qualität der Pipettenspitzen sicherstellt – und für Kontinuität und hohe Verfügbarkeit sorgt.
Die Nachfrage nach Pipettenspitzen sei durch die Corona-Pandemie förmlich explodiert, und der Anspruch, diese so effizient wie möglich zu fertigen. Als Spezialist für High-End-Automationen hat MA micro automation die Herausforderung genutzt, um mit einer eigenen, modularen Lösung für bis zu 64 Kavitäten auf den Markt zu kommen. In den Ablauf der Centauri IVD sind vielfältige Prüfungsaufgaben integriert und das dafür nötige Bildverarbeitungsknow-how befindet sich im eigenen Haus. Als nach eigenen Angaben einziger Anbieter in Europa stellt MA micro automation seine Hochgeschwindigkeits-Linearachse selbst her und setzt bei Bauteilentnahme und Transportsystem auf Linearmotortechnik.
Pipettenspitzen sind einerseits Massen-, andererseits Präzisionsartikel, denn sie dienen in der Labordiagnostik dazu, exakt definierte Flüssigkeitsmengen aufzunehmen und in Testbehältnisse zu übertragen. Die Wandstärken und Öffnungen an der Spitze betragen jeweils nur wenige zehntel Millimeter und jede Abweichung kann das Diagnoseergebnis beeinflussen. Deshalb sei es wichtig, während des Produktionsablaufs auf beispielsweise Gratbildungen oder Verformungen zu achten und auffällige Pipettenspitzen zuverlässig auszuschleusen.
Spritzgießmaschine durch Pufferspeicher von Folgeprozessen entkoppelt
Um Stillstandszeiten der Spritzgießmaschine im 24/7-Betrieb zu vermeiden, hat MA micro automation auf Kundenwunsch zwischen Maschine und Folgeprozessen einen Pufferspeicher mit zehn Minuten Kapazität integriert. Sollte sich in der Automation eine Verzögerung ergeben, etwa weil vergessen wurde, Etiketten oder Filter nachzufüllen, kann die Spritzgießmaschine problemlos weiterproduzieren. Durch eine schnellere Taktzeit der Automation im Vergleich zur Spritzgießmaschine leert sich der Pufferspeicher im Anschluss selbstständig wieder.
 Highspeed Linear Handling: Die Hochgeschwindigkeitsachse nach dem Transrapid-Magnet-Prinzip sorgt für Tempo bei der Bauteilentnahme und dem Weitertransport. Highspeed Linear Handling: Die Hochgeschwindigkeitsachse nach dem Transrapid-Magnet-Prinzip sorgt für Tempo bei der Bauteilentnahme und dem Weitertransport. Die Centauri IVD ist modular aufgebaut und kann individuell konfiguriert werden. In der Vollausbaustufe verfügt sie derzeit über folgende Prozessschritte:
Werkzeugentnahme mit Prüfung auf Vollständigkeit und
Übergabe Ausschleusen erster Schüsse nach Anfahren
100 Prozent Inline-Prüfung der Pipettenspitzen auf Gratbildung oder Unterspritzung (360°-Detektion)
Übergabe an Werkstückträger für Pufferspeicher mit zehn Minuten Kapazität
Entnahmemöglichkeit für Qualitätsschuss
Ausschleusen NIO-Teile
Einpressen von Filtern
100 Prozent Inline-Prüfung Einpresstiefe
100 Prozent Inline-Top-View-Prüfung Innen- und Außendurchmesser
100 Prozent Inline-Prüfung Partikel auf Filter / Kernbruch der Filter
SPC-Prüfung Rundlauf
Platzierung in Racks
100 Prozent Inline-Prüfung auf Vollständigkeit
Thermotransferdrucker für Rack-Etiketten
Prüfung Position und Inhalt Etikett auf Racks
Einsetzen in Blisterverpackung
Prüfung Blisterdeckel auf inhaltliche Korrektheit
Bedruckung mit Lotnummer und Verfallsdatum
Verschluss per Heißsiegelautomat
Prüfung auf Versiegelungsfehler
Stapelbildung der fertigen Blister
Lieferung mehrerer Automationslinien der Vollausbaustufe an US-Kunden
Mehrere dieser Automationslinien werden den weiteren Angaben zufolge derzeit für einen Kunden in den USA gebaut. Um die dortige Präsenz und Serviceleistungen auszubauen, betreibt MA micro automation einen eigenen Standort nahe Atlanta. Eine weitere Niederlassung, die den asiatischen Markt bedient, befindet sich in Singapur.
Über MA micro automation
Die MA micro automation GmbH, mit Hauptsitz in St. Leon-Rot, zählt sich mit ihren rund 200 Mitarbeitern zu den international führenden Unternehmen im Bereich Automatisierungstechnik und Spezialmaschinenbau. Von der individuellen Beratung über die Konzeption und Realisierung bis hin zum After Sales Service vor Ort erhalten die Kunden das komplette Fertigungsequipment. Als Stärke des Unternehmens zählt die Umsetzung kundenspezifischer Automationslösungen für die Medizintechnik. Gesellschafter ist die börsennotierte MAX Automation SE.
Fakuma 2021, Friedrichshafen, 12.-16. Oktober 2021, Halle A1, Stand 1315 |