02.06.2022, 06:06 Uhr | Lesedauer: ca. 5 Minuten |
„VinylPlus“ gab am 25. Mai im Rahmen des 10. VinylPlus-Nachhaltigkeitsforums (#VSF2022) die Erfolge des ersten Jahres seiner Verpflichtung 2030 bekannt. Das #VSF2022, das per Livestream aus Brüssel übertragen wurde, begeisterte rund 500 Teilnehmer aus 40 Ländern. Unter dem Motto "Embracing EU Green Deal Ambitions" wurden Perspektiven und Szenarien, die sich aus der aktuellen EU-Politiklandschaft ergeben, sowie deren Auswirkungen auf die Kunststoff- und PVC-Industrie online diskutiert. Die Verpflichtung VinylPlus 2030 für eine nachhaltige Entwicklung zielt darauf ab, einen proaktiven Beitrag zur Verwirklichung der Prioritäten auf europäischer und globaler Ebene zu leisten. In einem offenen Konsultationsprozess mit Interessengruppen wurden drei Pfade und zwölf Aktionsfelder identifiziert. Sie umfassen die Kreislauffähigkeit der PVC-Wertschöpfungskette, ihre Weiterentwicklung in Richtung Kohlenstoffneutralität, die Minimierung des ökologischen Fußabdrucks der PVC-Produktionsprozesse und -Produkte sowie die Zusammenarbeit mit Interessengruppen und globalen Koalitionen. „Mit unserer Verpflichtung für 2030“ – so Brigitte Dero, Managing Director von VinylPlus – „wollen wir einen Beitrag zur Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen leisten, mit besonderem Schwerpunkt auf nachhaltigem Konsum und nachhaltiger Produktion, Klimawandel und Partnerschaften. Dies geschieht in voller Übereinstimmung mit den einschlägigen Regelungen der EU-Politik im Rahmen des Europäischen Green Deal, wie dem EU-Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft und der EU-Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit.” Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen wurden im Rahmen von „VinylPlus“ 810.775 Tonnen PVC-Abfälle recycelt und in neuen Produkten wiederverwendet, was etwa 26,9 Prozent des gesamten PVC-Abfallaufkommens im Jahr 2021 in der EU-27, Norwegen, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich entsprechen soll. Im Einklang mit den Grundsätzen der EU Circular Plastics Alliance (CPA) hat sich VinylPlus verpflichtet, die ordnungsgemäße Rückverfolgbarkeit von Abfällen sicherzustellen. Im Jahr 2021 brachte Recovinyl „RecoTrace“ auf den Markt, um seine Erfassungs- und Rückverfolgungssysteme für Verwertungsmengen und die Verwendung von Rezyklaten in neuen Produkten weiter zu verbessern. „RecoTrace“ gilt als das erste System, das die Überwachungsanforderungen der CPA erfüllt. Der Vorsitzende von VinylPlus, Stefan Sommer, kommentiert die Erfolge von VinylPlus im Bereich der Kreislaufwirtschaft wie folgt: „Wir haben die Verantwortung für die Beschleunigung des Übergangs der europäischen PVC-Wertschöpfungskette zu einer nachhaltigeren und kreislauforientierten Industrie übernommen. Unser Bestreben ist es, Schrittmacher bei Innovation und Zusammenarbeit zu sein, indem wir an der Spitze der Kreislaufwirtschaft und der nachhaltigen Entwicklung im Kunststoffsektor agieren. Ich möchte noch einmal die Anstrengungen hervorheben, die wir unternommen haben, um die Kreislauffähigkeit der PVC-Wertschöpfungskette zu erhöhen. Dadurch konnten wir seit dem Jahr 2000 fast 7,3 Millionen Tonnen PVC zu neuen Produkten verwerten und die Freisetzung von mehr als 14,5 Millionen Tonnen CO2 in die Atmosphäre verhindern." Weitere Vorzeigeinitiativen von VinylPlus sind die „Additive Sustainability Footprint“ (ASF) Methodik, die als freiwilliger, europaweiter Ansatz zur Bewertung und Förderung der nachhaltigen Herstellung und Verwendung von Additiven in PVC-Produkten entwickelt wurde, und das VinylPlus „Product Label“, das erste Zertifizierungssystem für Bauprodukte aus Kunststoff, das als Zertifizierungssystem für verantwortungsvolle Beschaffung im Rahmen von „Breeam“ – einem weltweit verbreiteten Standard für grünes Bauen – anerkannt wurde. Darüber hinaus werden zwei neue Nachhaltigkeitszertifizierungssysteme, die „VinylPlus Supplier Certificates“ (VSC) für Hersteller von Additiven und Compounds entwickelt, die es den Rohstofflieferanten ermöglichen, ihre Nachhaltigkeitsbemühungen nachzuweisen, und es den Verarbeitern erleichtern, das VinylPlus „Product Label“ zu erhalten. Das #VSF2022 bot auch die Gelegenheit zu erörtern, wie die europäische PVC-Industrie weiterhin zusammenarbeiten wird, um die Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft zu bewältigen, nachhaltige Innovationen zu fördern und im Rahmen der sich entwickelnden politischen Maßnahmen im Rahmen des EU Green Deal auf dem Weg zur Kohlenstoffneutralität voranzukommen. In seiner Analyse der bevorstehenden Auswirkungen der sich ändernden EU-Gesetzgebung auf die PVC-Industrie hob Michael Ulbrich, Geschäftsführer von Accenture, hervor, dass der zunehmende regulatorische Druck noch größere Herausforderungen mit sich bringen könnte, denen VinylPlus durch eine sorgfältige Auswahl der Prioritäten und die kontinuierliche Bereitstellung konkreter und wissenschaftlich fundierter Ergebnisse und Lösungen begegnen sollte. Mit seinem Engagement zur Förderung der Kreislaufwirtschaft im Gesundheitssektor verkörpert „VinylPlus Med“ den Geist der Verpflichtung 2030 in vollem Umfang und gilt als ein perfektes Beispiel für die Verknüpfung der verschiedenen Pfade. Das im Jahr 2021 gestartete Projekt zielt darauf ab, ausgediente Einweg-PVC-Medizinprodukte durch eine Partnerschaft zwischen Krankenhäusern, Abfallwirtschaftsunternehmen, Verwertern und der PVC-Industrie zu verwerten. „VinylPlus Med“ wurde zunächst in Belgien zusammen mit den Europe Hospitals eingeführt und hat derzeit mehr als 29 Krankenhäuser auf der Warteliste. „Für ein Recyclingunternehmen wie Raff Plastics sind Projekte wie ‚VinylPlus Med‘ wichtig, da wir davon ausgehen, dass alles mit einer guten Erfassung beginnt. Unserer Meinung nach gibt es leider immer noch viele Materialien, die recycelt werden könnten, aber aufgrund ungünstiger Umstände auf Deponien oder in Verbrennungsanlagen landen. Ein Projekt wie ‚VinylPlus Med‘ sorgt dafür, dass sich jeder bewusst wird und sich verpflichtet, gemeinsam für die Wiederaufbereitung von Rohstoffen zu arbeiten", erklärt Caroline Van Der Perre, Mitinhaberin und Managerin von Raff Plastics. Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Verleihung der „VinylPlus Product Label“, bei der die VinylPlus-Partnerunternehmen ausgezeichnet wurden, die das Label in den Jahren 2021 und 2022 erhalten haben. „Mit seiner 10-jährigen Verpflichtung bis 2030“ – so Brigitte Dero, Managing Director von VinylPlus – „bestätigt VinylPlus erneut das Engagement der vereinigten europäischen PVC-Wertschöpfungskette für eine nachhaltige Zukunft und dafür, dass PVC ein sicheres und kreislauffähiges Material bleibt, das für die Kreislaufwirtschaft geeignet ist. Wir sind zuversichtlich, dass die von uns geleistete Arbeit, auch zusammen mit den anderen Kunststoffsektoren innerhalb der CPA und in Partnerschaften mit Institutionen und Interessengruppen, als proaktiver Beitrag zum Green Deal der EU anerkannt wird." Weitere Informationen: www.vinylplus.de, www.vinylplus.eu |
VinylPlus Deutschland e.V., Bonn
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