23.06.2022, 13:14 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Die bayerische LWB-Steinl-Gruppe hat zur Deutschen Kautschuk-Tagung 2022 (DKT) die Präsentation eines neuartigen Konzeptes zur Steigerung der ökonomischen und technischen Effizienz beim Gummispritzguss angekündigt. Das Neue daran ist demzufolge die Auftrennung des Spritzgießzyklus in Einzelprozesse und die Möglichkeit zur anschließenden Re-Kombination zu einem bedarfsgerechten neuen Ablauf, nicht nur bei wachsendem Bedarf, sondern auch bei Nachfragerückgängen. Der zweite Präsentationsthema wird die Technik und das Angebot der italienischen LWB-Tochterfirma Prodicon International Srl. sein, Hersteller von Maschinen und Anlagen zu Konfektion von Gummimischungen vor der Weiterverarbeitung. Mit der Gründung der LWB Automation in Weinheim im Jahr 2017 hat LWB-Steinl das Angebot um Automatisierungslösungen rund um den Elastomer-Spritzguss erweitert. Seither seien völlig neue Denkansätze für die betriebliche Praxis des Gummispritzguss entwickelt worden. Ein entsprechendes Anlagenbeispiel ist als das zentrale Exponat auf dem LWB-Messestand auf der diesjährigen DKT angekündigt: Es ist das „Multistationen-Spritzgießsystem. Die Idee dahinter sei gewesen, ein System zu kreieren, dessen Kapazität flexibel und mit überschaubaren Kostenschritten mitwachsen könne. Es kombiniere eine Maschine mit einem Pool von Wechselformen. Ein Industrieroboter transferiere die Wechselformen im Kreislauf zwischen der Spritzgießmaschine, externen Heizstationen und nachfolgenden Entform- und Nachbearbeitungsstationen. Effizienzquelle Prozessaufteilung Die Innovation des Multistationen-Spritzgießsystem sei, dass es mit der Tradition breche, eine Produktionseinheit von Beginn an auf die Großserie ausrichten zu müssen und dafür ein teures Multikavitäten-Spritzgießwerkzeug beschaffen zu müssen. Die LWB-Alternative sei, ab der Prototypphase mit einer Kleinmaschine und einem Kleinwerkzeug zu starten und den Produktionsanlauf bedarfsgerecht mit kostengünstigen Wechsel-Formplatten hochzufahren. Diese werden nach dem Einspritzen von einem Roboter aus dem Spritzgießwerkzeug übernommen, verriegelt und in externe Heizstationen transferiert, um dort die Vulkanisations- oder Kühlzeit, je nachdem, ob Gummi oder TPE verarbeitet wird, ablaufen zu lassen. Durch die Auslagerung der Heiz- oder Kühlzeit wird in der Maschine Kapazität für zusätzliche Einspritzzyklen freigemacht. So lange, bis die Anzahl der Wechselformen und deren externe Zykluszeiten, mit den parallel dazu in der Maschine ablaufenden Einspritzzyklen in Einklang stehen. Als Vorteile dieser Produktionsweise werden die größere Flexibilität bei der Kapazitätsplanung und die geringere Anfangsinvestition genannt (Abb.1). Vorteile auch bei sinkender Produktionsmenge Das LWB-Konzept biete aber nicht nur Vorteile beim Hochfahren einer Produktion, sondern auch bei sinkenden Abrufmengen, bei denen die Kombination aus „großer“ Spritzgießmaschine und Multikavitätenwerkzeug schnell unwirtschaftlich werde. Denn beim LWB-Multistationensystem bestehe die Möglichkeit, einzelne Wechselform-Sets aus dem Umlauf zu nehmen und die so freiwerdende Spritzgießkapazität mit der Produktion ähnlicher Formteile aufzufüllen, sogar wenn diese mit einer unterschiedlichen Zykluszeit produziert werden müssen. Abb.2: Das Kapazitätspotenzial der LWB-Multistationen-Produktionszelle leitet sich aus der Trennung der Verfahrensprozesse Spritzgießen, Heizen, Entformen und Nachbearbeiten ab. Die Kapazitäten der einzelnen Arbeitsstationen können bedarfskonform kombiniert werden - (Bild: Prodicon). LWB-Multistationen-Produktionszellen sind in Kombination mit nahezu allen Vertikalmaschinen, verfügbar. Dafür steht ein Baukastensystem zur Verfügung, das alle üblichen Prozesse der Gummi-Formteileproduktion abdeckt (Abb.2). Dessen Inhalt ist:
Abb.3: Beispiel einer Batch-off-Konfektionsanlage aus dem Lieferprogramm von Prodicon - (Bild: LWB-Steinl). Der zweite DKT-Präsentationsschwerpunkt wird die Technik und das Angebot der italienischen LWB-Tochterfirma Prodicon International Srl. sein, Hersteller von Maschinen und Anlagen zu Konfektion von Gummimischungen ist (Abb.3). Sie entwickelt und fertigt diese Anlagen seit mehr als 40 Jahren für Gummi-Mischereien. Kunden sind insbesondere die größten Reifenhersteller der Welt. Für diese werden auf Basis von langjährigen Entwicklungskooperationen individuell maßgeschneiderte Lösungen für Greenfield- oder Brownfield-Anwendungen konzipiert. Ein zweiter Geschäftsbereich sind hochautomatisierte Lösungen für Hersteller von allgemeinen Gummiprodukten für eine Vielzahl industrieller Anwendungen. DKT 2022 - Deutsche Kautschuk-Tagung, 27.-30. Juni 2022, Nürnberg, Halle 9, Stand 205 Weitere Informationen: www.lwb-steinl.com |
LWB-Steinl GmbH & Co KG, Altdorf
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