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12.09.2022, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

Wacker: Selbsthaftende Flüssigsiliconkautschuke für Polycarbonat

Haftungstests sollen zeigen, dass der neue selbsthaftende Siliconkautschuk "Elastosil" LR 3078 auf Polycarbonat ohne Vorbehandlung exzellent haftet - (Bild: Wacker).
Haftungstests sollen zeigen, dass der neue selbsthaftende Siliconkautschuk "Elastosil" LR 3078 auf Polycarbonat ohne Vorbehandlung exzellent haftet - (Bild: Wacker).
Auf der K 2022 stellt der Münchner Chemiekonzern Wacker seine neue Produktreihe "Elastosil" LR 3078 vor. Diese selbsthaftend formulierten Flüssigsiliconkautschuke sollen außerordentlich schnell vernetzen und eine feste Verbindung mit dem thermoplastischen Kunststoff Polycarbonat aufbauen, ohne dass dessen Oberfläche vorbehandelt werden muss. "Elastosil" LR 3078 wurde für die Verarbeitung im Zwei-Komponenten-Spritzgießverfahren konzipiert und soll eine kostengünstige Großserienproduktion von Verbundbauteilen ermöglichen, wie sie zum Beispiel in der Medizintechnik und Automobilindustrie benötigt werden.

Mit "Elastosil" LR 3078 erweitert Wacker sein Portfolio der selbsthaftenden Flüssigsiliconkautschuke um eine Produktreihe, die speziell auf Polycarbonat haftet. Die Typen dieser Reihe sind so formuliert, dass sich während der Vulkanisation eine chemische Haftung zum Substrat aufbaut, nicht jedoch zum Formwerkzeug der Spitzgießmaschine. Hierzu nutzt der Münchner Chemiekonzern eine neuentwickelte und patentierte Selbsthaftungstechnologie, die ohne den Einsatz von Bisphenol-A-haltigen Strukturen auskommen soll.

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Alle Typen der neuen Produktreihe lassen sich den weiteren Unternehmensangaben zufolge im Zwei-Komponenten-Spritzgießverfahren verarbeiten. Sie enthalten demnach keine Substanzen, die während der Verarbeitung zur Bildung von festen Ablagerungen im Formwerkzeug führen können. Dies stelle einen unterbrechungsfreien Lauf der Spritzgießmaschine sicher.

Der selbsthaftende Siliconkautschuk "Elastosil" LR 3078 soll eine äußerst kosteneffiziente Herstellung von Polycarbonat-Verbundbauteilen ermöglichen, wie sie beispielsweise in Beatmungsmasken eingesetzt werden - (Bild: Wacker).
Der selbsthaftende Siliconkautschuk "Elastosil" LR 3078 soll eine äußerst kosteneffiziente Herstellung von Polycarbonat-Verbundbauteilen ermöglichen, wie sie beispielsweise in Beatmungsmasken eingesetzt werden - (Bild: Wacker).
Weil die neuen Flüssigsilicontypen schnell vernetzen, sollen sich darüber hinaus beim Spritzgießen sehr kurze Zykluszeiten ergeben. Zudem sollen auch Artikel mit komplizierten geometrischen Formen in hoher Präzision erzeugt werden können, ohne dass eine Nachbearbeitung notwendig sei. Damit eröffne "Elastosil" LR 3078 Wege zur weiteren Miniaturisierung von Polycarbonat-Silicon-Verbundbauteilen und zu neuartigen Produktdesigns.

Die Produktreihe "Elastosil" LR 3078 umfasst die Härtegrade 20 bis 70 Shore A und decke damit den gesamten Härtebereich ab, der für die Weichkomponente der Verbunde wichtig sei. Alle Typen sind transluzent und können laut Wacker beliebig eingefärbt werden. Ihre Vulkanisate zeichnen sich den Angaben zufolge durch sehr gute mechanische Eigenschaften aus. So sollen sie außerordentlich geringe Druckverformungsreste erreichen und sich optimal für Dichtungsanwendungen eignen. Wird ein Formkörper aus "Elastosil" LR 3078 bei hohen Temperaturen zusammengepresst und anschließend wieder entspannt, bleibe aufgrund seiner Elastizität nur eine geringe Verformung zurück. Dichtlippen aus "Elastosil" LR 3078 sollen daher lange funktionstüchtig bleiben.

Die Vulkanisate von "Elastosil" LR 3078 sind laut Wacker biokompatibel gemäß ausgewählter Tests nach DIN ISO 10993 und US Pharmacopeia Kapitel <88>, Class VI. Auch sollen sie wiederholt bei 134 Grad Celsius dampfsterilisiert werden können, ohne dass sich die mechanischen Eigenschaften und die Haftung auf Polycarbonat verschlechtern. Die neuen Flüssigsilicone seien daher auch zur Fertigung von Zwei-Komponenten-Bauteilen für medizintechnische Geräte geeignet.

Anwendungen von "Elastosil" LR 3078 reichen von transparenten Abdeckungen, wie sie in Kraftfahrzeugen benötigt werden, über Gehäusedeckel für Haushaltsgeräte bis hin zu Systemen für die medizinische Diagnostik, für die automatisierte Medikamentenabgabe und für minimalinvasive Diagnose- und Operationstechniken.

K 2022, 19.-26. Oktober 2022, Düsseldorf, Halle 6, Stand A10

Weitere Informationen: www.wacker.com

Wacker Chemie AG, München

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