20.03.2025, 08:52 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
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Die deutsche Kunststoffindustrie steht unter Druck. Hohe Kosten, schwache Nachfrage und steigender Wettbewerbsdruck belasten die Unternehmen, wie Plastics Europe Deutschland, der Verband der Kunststofferzeuger, auf seiner Wirtschaftspressekonferenz am Mittwoch mitteilte. Neben dringend notwendigen Investitionen, etwa in eine wettbewerbsfähige und regenerative Energieversorgung, könnten aber auch einfache Maßnahmen die Branche entlasten. Rückblick 2024: Kunststoffproduktion gestiegen - Umsatz gesunken Im Jahr 2024 stieg die Kunststoffproduktion in Deutschland zwar um drei Prozent, das Vorkrisenniveau von 2021 wurde aber noch deutlich verfehlt. Aufgrund rückläufiger Erzeugerpreise sank der Branchenumsatz um drei Prozent von 27,5 auf 26,7 Milliarden Euro. Die Exporte sanken um 0,8 Prozent, die Importe um 4,9 Prozent. Vor allem die Auftragseingänge aus dem Inland waren schwach, während die Bestellungen aus dem Ausland leicht zunahmen. Ausblick 2025: Keine schnelle Erholung erwartet Während die Weltwirtschaft moderat wachsen dürfte, bleibt die Lage in Deutschland angespannt. „Wir erwarten, Stand heute, einen Rückgang der Produktion von Kunststoffen in Primärformen von etwa -0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, erläutert Dr. Ralf Düssel, Vorstandsvorsitzender des Verbands. „Investitionen in wettbewerbsfähige Energiepreise, den Ausbau der erneuerbaren Energieträger und Investitionsanreize sind unverzichtbare Hebel, um die Wirtschaft insgesamt und die Kunststoffindustrie wieder in Schwung zu bringen“, so Düssel. Günstige Voraussetzungen für Forschung und Entwicklung „Deutschland bietet noch ideale Bedingungen für Forschung und Entwicklung“, erklärt Düssel. „Eine gut vernetzte Wertschöpfungskette, kurze Lieferwege und die enge Anbindung an Universitäten sind ein Trumpf, der den Unternehmen in Deutschland und Europa in die Karten spielt. Doch die Bedeutung der Kunststoffindustrie müsse auch politisch erkannt werden, sowohl in Deutschland als auch beispielsweise im Europäischen Clean Industrial Deal.“ „Nicht alle Maßnahmen sind teuer“ Dr. Christine Bunte, Hauptgeschäftsführerin von Plastics Europe Deutschland, ergänzt einfache Maßnahmen, mit denen die deutsche Industrie entlastet und die Transformation zu einer klimaneutralen Kreislaufwirtschaft unterstützt werden kann: EU-Vorgaben in Zukunft 1:1 umsetzen, ohne nationale Sonderregeln zu schaffen, Bürokratie und Berichtspflichten effizienter gestalten, und Planungsverfahren beispielsweise durch Fortsetzung des „Deutschlandpakts“ beschleunigen. Klare Einsatzziele für Rezyklate und Biomasse auf EU-Ebene könnten zudem die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen stärken und die Kreislaufwirtschaft vorantreiben. Deutschland müsse auch wieder stärker in Europa gestalten. Bunte fasst zusammen: „Der Begriff ‚German Vote‘ darf in Brüssel nicht länger für eine Enthaltung stehen, sondern für eine Politik, die konsequent Transformation und Wettbewerbsfähigkeit vereint.“ Weitere Informationen: www.plasticseurope.org |
PlasticsEurope Deutschland e.V., Frankfurt am Main
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