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31.03.2008 | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

China: Zweistelliges Wachstum für synthetische Kautschuke und Klebstoffe

Industriechemikalien als Spiegelbild des Wirtschaftswachstums / Investitionen konzentrieren sich auf die Chemiezentren des Landes

In der VR China wächst die Nachfrage nach Industriechemikalien ungebrochen, vielfach sogar zweistellig. Landesweit werden daher die Kapazitäten, häufig mit Hilfe ausländischer Investitionen, erweitert. Dies gilt vor allem für die großen Chemiezentren Shanghai, Nanjing und Guangdong. Dessen ungeachtet müssen gerade qualitativ anspruchsvolle Produkte nach wie vor, zum Teil sogar in wachsenden Mengen, aus dem Ausland importiert werden.

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Der chinesische Wirtschaftsmotor läuft trotz Dämpfungsbemühungen der Regierung weiter auf Hochtouren. Davon profitiert nicht zuletzt die Chemieindustrie, mit ihrer auf den verschiedenen Produktionsstufen in den Erzeugungsprozess einfließenden Angebotspalette. Beispielhaft sind dabei Industriechemikalien wie Gase, synthetische Kautschuke oder Klebstoffe. Zugleich expandieren die verschiedenen Chemiezentren des Landes. Abgesehen von Shanghai und Nanjing im Osten oder der Provinz Guangdong im Süden, wo beständig Nachrichten über Neuvorhaben, häufig mit ausländischer Beteiligung, veröffentlicht werden, gilt dies auch für "kleinere" Industriezentren wie etwa Tianjin im Norden, Chongqing im Westen oder Ningbo an der Ostküste.

In Ningbo (Provinz Zhejiang) hat beispielsweise der deutsche Linde-Konzern einen exklusiven Versorgungsvertrag mit Ningbo Wanhua Polyurethane abgeschlossen. Hierfür ist die Errichtung von zwei Luftzerlegungsanlagen erforderlich. Sie sollen täglich bis zu 8.000 t Sauerstoff und Stickstoff erzeugen und 2010 den Betrieb aufnehmen. Mit 125 Mio. US$ handelt es sich um die größte Einzelinvestition von Linde in China.

Nachfrage und Erzeugung von synthetischen Kautschuken wachsen in den nächsten Jahren im Durchschnitt um 10%, so die China Rubber Industry Association (CRIA). 2006 verbrauchte China knapp 2,9 Mio. t synthetische Kautschuke (plus 1,7 Mio. t Naturkautschuk), konnte aber nur 1,5 Mio. t herstellen, weitere 1,3 Mio. t mussten im Ausland zugekauft werden. Für 2008 ist ein Verbrauch von 3,4 Mio. t prognostiziert (plus 2,6 Mio. t Naturkautschuk). Die Lücke zwischen Konsum und Nachfrage bleibt folglich weiter bestehen.

Bis 2010 sollen die Herstellungskapazitäten auf 1,88 Mio. bis 2,14 Mio. t hochgefahren werden. Förderlich wirkt sich laut der Fachzeitschrift "China Chemical Industry News" (CCIN) insbesondere der Ausbau der Ethylenerzeugung aus. Für 2008 ist mit der Fertigstellung folgender Werke allein für Styrol-Butadien-Gummi (SBR) zu rechnen: jeweils 100.000 t bei Lanzhou Petrochem und Taiwan Lee Chang Yung Chemical sowie 50.000 t bei der japanischen Bridgestone-Investition in Huizhou (Provinz Guangdong). 2009 sollen ferner 180.000 t SBR bei Dushanzi Petrochem hinzukommen. Des Weiteren will Beijing Yanshan Petrochem 2008 eine 30.000-Tonnen-Anlage für halogenierten Butylkautschuk in Betrieb nehmen, Jilin Petrochem eine 50.000-Tonnen-Anlage für Ethylen-Propylen-Gummi (EPR) und Shanxi Chemical eine Einheit für 30.000 t Styrol-Butadien-Styrol-Kautschuk (SBS-Kautschuk).

In Nanjing entsteht derweil der weltgrößte Herstellungsstandort für Silikonkautschuk. Hauptinvestor ist die Hongkong Dongjue Silicone mit verschiedenen chinesischen Partnerfirmen. Noch 2008 sollen in der Stadt 300 km westlich von Shanghai bis zu 35.000 t Silikonkautschuk produziert werden (Verkaufsvolumen: 1 Mrd. Renminbi Yuan; RMB; rund 94 Mio. Euro, 1 Euro = 10,60 RMB). Für die nächsten fünf Jahre ist eine Erweiterung auf 150.000 t vorgesehen.

Ebenfalls dynamisch zeigen sich Output und Nachfrage nach Klebstoffen (Produktionszuwachs 2006: 11,3%). Mit zwei Dritteln entfällt der größte Teil der Produktion auf wasserlösliche, die höchsten Wachstumsraten weisen indessen Schmelzkleber und reaktive Klebstoffe auf. Trotz zunehmender Exporterfolge der chinesischen Anbieter muss China Jahr für Jahr eine deutlich höhere Menge an Klebemitteln im Ausland einkaufen.

Weiterführende Informationen

bfai Bundesagentur für Außenwirtschaft, Köln

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