26.01.2009 | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Der Konzernumsatz der ElringKlinger-Gruppe (www.elringklinger.de) wird für das Geschäftsjahr 2008 aufgrund der Beiträge der jüngsten Akquisition der Schweizer SEVEX-Gruppe und der Beteiligungserhöhung an ElringKlinger Marusan voraussichtlich um knapp 9% über dem Vorjahresniveau liegen. Das Unternehmen erreicht damit die Untergrenze der zuletzt reduzierten Umsatzerwartung für 2008. Ergebnismindernd wirkten sich negative Währungskurseffekte aus der Finanzierung der SEVEX-Übernahme in CHF in Höhe von 5,0 Mio. Euro sowie zusätzliche Kosten für die Materialpreisabsicherung aus. Zudem belastete die im jüngsten Tarifabschluss festgelegte einmalige Sonderzahlung das Ergebnis im vierten Quartal 2008 mit 1,1 Mio. Euro. Die extreme Abschwächung der Fahrzeugnachfrage führte kurzfristig zu weiteren Abrufreduzierungen der Kunden, die sich zum Jahresende auch in einer spürbar abgeschwächten Nachfrageentwicklung bei den internationalen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften zeigte. Infolgedessen geht die ElringKlinger-Gruppe nach vorläufiger Einschätzung - unter Einbeziehung der derzeit im Gruppenvergleich noch ertragsschwächeren SEVEX-Gruppe und ElringKlinger Marusan - für das Geschäftsjahr 2008 von einer um die Einmaleffekte Kaufpreisallokation (ca. 2,5 Mio. Euro), Mehrwert aus der Marusan-Beteiligungserhöhung (5,8 Mio. Euro) und tarifliche Sonderzahlung (1,1 Mio €) bereinigten EBIT-Marge von 11 bis 12% aus. Darin enthalten sind einmalige Rückstellungen für die langfristige Materialpreisabsicherung der Edelstahl-Legierungszuschläge in Höhe von insgesamt 15,9 Mio. Euro, davon 4,8 Mio. Euro im vierten Quartal. Diese wirken sich aktuell negativ auf das Ergebnis aus, sichern aber mittelfristig die Plan-Einkaufspreise ab. Ohne die Rückstellung für die Materialpreisabsicherung wird für 2008 eine bereinigte EBIT-Marge von 13 bis 14 % erwartet. 2009 werden keine wesentlichen Absicherungskosten mehr anfallen. Auf Grund der weiteren Abschwächung der internationalen Fahrzeugmärkte hat der Konzern zur Verbesserung der Ertragssituation in 2009 ein umfangreiches Kosteneinsparungsprogramm auf den Weg gebracht und rechnet daraus mit einem Einsparpotential von rund 10,0 Mio. Euro. Befristete Arbeitsverhältnisse werden in der Regel nicht verlängert. Kurzarbeit ist beantragt und soll ab 1. Februar umgesetzt werden. Weitere Kostenreduzierungen erzielt die Gruppe durch Einsparungen bei den Sachkosten und durch Prozessoptimierungen. Die erstmals seit vielen Jahren rückläufigen Rohstoff- und Materialpreise beginnen sich mittelfristig positiv auf die Kostensituation auszuwirken. Die Investitionen werden von ca. 95 Mio. Euro in 2008 auf 40 bis 45 Mio. Euro in 2009 zurückgefahren. Rationalisierungsinvestitionen und Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen werden unvermindert fortgeführt. Einschätzung für das Jahr 2009 Für das kommende Jahr geht ElringKlinger von einem spürbaren weiteren Rückgang der Pkw- und Lkw-Absatzzahlen aus. Auch die Entwicklung der Wachstumsmärkte in Brasilien, Russland, Indien und China schwächt sich ab. Die Prognostizierbarkeit bleibt in dieser historisch außergewöhnlichen Marktsituation anhaltend schwierig. Aufgrund der globalen Rezession und der hohen Unsicherheiten über die kurzfristige Weiterentwicklung der Fahrzeugkonjunktur bereitet sich ElringKlinger daher auf unterschiedliche Szenarien für 2009 vor. Diese reichen von einer Wiederholung der Umsatz- und EBIT-Werte des Jahres 2008 unter der Annahme, dass sich die Fahrzeugmärkte in der zweiten Jahreshälfte 2009 zu erholen beginnen, bis zum Szenario eines Rückgangs der Fahrzeugproduktion auf den Märkten in Nordamerika und Europa von weiteren 20 bis 25% bei zusätzlich abgeschwächten Fahrzeugverkäufen auf den Schwellenmärkten. Sollte dieses Negativszenario eintreten geht ElringKlinger für das Gesamtjahr 2009 von einem Konzernumsatz in der Größenordnung von 580 bis 600 Mio. Euro aus. Das Unternehmen rechnet in einem solchen Negativszenario mit einer EBIT-Marge von 8 bis10%. In 2009 werden Produktneuanläufe vor allem in den USA und in Asien in einer geplanten Höhe von rund 70 Mio. Euro sowie die übernommene SEVEX-Gruppe und ElringKlinger Marusan, die für ein zusätzliches Quartal konsolidiert werden, beitragen. Erst für die zweite Jahreshälfte 2009 bzw. für das Jahr 2010 wird mit einem Anziehen der Fahrzeugkonjunktur gerechnet. In diesem schwierigen Umfeld sei feststellbar, dass neben der technologischen Kompetenz, die Finanzstärke und Eigenkapitalausstattung bei der Akquisition von Kundenneuprojekten und Entwicklungsaufträgen stark an Bedeutung gewonnen hat. ElringKlinger könne von dieser Entwicklung profitieren und seine Wettbewerbsposition stärken. Mit Produkten, die zur Verringerung des Kraftstoffverbrauchs und zur CO2-Reduzierung wesentliche Beiträge leisten, sieht sich das Unternehmen gut aufgestellt, mittelfristig wieder ein organisches Umsatzwachstum von 5 bis 7 % und ein leicht überproportionales Ergebniswachstum pro Jahr zu erreichen. |
ElringKlinger AG, Dettingen
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