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26.03.2009 | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

Adval Tech: Gruppe leidet unter Konjunktureinbruch

Die Adval Tech Gruppe (www.advaltech.com) hat ihre Ziele, im Jahr 2008 organisch zu wachsen und die operativen Ergebnisse im Vergleich zu 2007 zu verbessern, nicht erreicht. Die Gesamtleistung der Gruppe übertrifft mit 416,5 Mio. CHF den Vorjahreswert (348,6 Mio. CHF) um 20%. Das Betriebsergebnis Ebitda liegt mit 26,3 Mio. CHF um 31% hinter dem Wert von 2007 (38,4 Mio. CHF) zurück; sowohl das Betriebsergebnis Ebit (-1,3 Mio. CHF) als auch das Unternehmensergebnis (-9,2 Mio. CHF) sind für 2008 negativ. Zum einen liegt dies am strukturell bedingten Markteinbruch bei den Werkzeugen zur Herstellung von Optical Discs, zum andern an den Auswirkungen der globalen Finanzkrise. Mit 0,4 Mio. CHF hingegen positiv ist der operative Free Cashflow.

Als Weltmarktführer für Produktionswerkzeuge zur Herstellung von Optical Discs (CD, DVD, etc.), war AWM Mold Tech AG vom Markteinbruch und dem Ersatz dieser Speichermedien durch andere Technologien besonders betroffen. Die ersten Auswirkungen der Finanzkrise spürte Adval Tech im Konsumgütermarkt bereits vor Jahresmitte. Die negative Entwicklung akzentuierte sich insbesondere im vierten Quartal. In noch nie erlebter Geschwindigkeit brach der Automobilmarkt ab Ende September ein. Auf diese Situation hat Adval Tech mit verschiedenen Massnahmen reagiert: Zusätzlich zur Restrukturierung mit dem unvermeidlichen Personalabbau am Werkzeugbaustandort Muri (AWM Mold Tech AG) wurde für alle Organisationseinheiten ein Personalstopp verhängt. Zusammen mit dem Personalabbau an den Standorten in Asien, Ungarn und Brasilien reduzierte sich der Personalbestand von Ende Juni 2008 bis Ende Jahr insgesamt um 494 auf 2838 Pensen. Zudem hat Adval Tech in einzelnen Betrieben Kurzarbeit eingeführt.

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Segment Spritzgiesstechnologie
Mit einer Gesamtleistung von 237,3 Mio. CHF übertraf das Segment Spritzgiesstechnologie (AWM, Foboha, Omni, Teuscher) den Vorjahreswert (166,1 Mio. CHF) um 43%. 102,2 Mio. CHF stammen von der Anfang 2008 übernommenen Omni-Gruppe. Im Vorjahresvergleich büssten wir akquisitionsbereinigt bei der Gesamtleistung also 31,0 Mio. CHF ein. Trotz eines positiven Ebit-Beitrags der neu akquirierten Omni-Gruppe muss das Segment ein negatives Betriebsergebnis Ebit von -7,6 Mio. CHF ausweisen (Ebit im Vorjahr: 6,9 Mio. CHF).

Strategieumsetzung
Mit der definitiven Übernahme der Omni Industries Pte. Ltd hat Adval Tech ein wichtiges strategisches Ziel früher als erwartet erreicht: die für ihre strategischen Grosskunden so bedeutende globale Präsenz mit eigenen Vertriebsorganisationen und Produktionswerken in Europa, Asien und Amerika. Als weiterer Schritt in der Strategieumsetzung und im Zusammenhang mit der Integration der Omni-Gruppe hat der Verwaltungsrat an seiner Sitzung vom 24. März 2009 beschlossen, die Organisation der strategischen Ausrichtung mit den Hauptmärkten Automotive, Medizinaltechnik und Konsumgüter anzupassen. Es werden zwei neue Segmente entstehen: das Segment Automotive für die Bearbeitung des Automobilzuliefermarktes und das Segment Medical & Consumer Goods für die Märkte Medizinaltechnik und Konsumgüter. Im Segment Automotive fokussiert Adval Tech auf das Komponentengeschäft. Hier werden alle Aktivitäten für die Automobilindustrie zusammengefasst, unabhängig davon, ob Metall-, Kunststoff- oder Verbundteile hergestellt werden. Die bisherige Division Stanz- und Umformtechnologie (Styner+Bienz, QSCH) wird zusammen mit der AWM Plast Tech AG zur Division Automotive. Ausschliesslich auf die Kunststoffverarbeitung ausgerichtet sind die Aktivitäten im Segment Medical & Consumer Goods, das in drei Divisionen aufgeteilt wird: Medical (Teuscher) und Consumer Goods (Omni) für Komponenten sowie Molding Technology (AWM, Foboha) für Formen bzw. Werkzeuge.

Im Zuge der Reorganisation auf Konzernstufe hat Adval Tech eine neue Stelle für Konzernprojekte geschaffen, die im Rahmen des laufenden Transformationsprozesses die Projekte auf Gruppenebene koordiniert und umsetzt. Der bisherige Leiter der Division Spritzgiesstechnologie, Thomas Meyer, wird diese wichtige Stabsaufgabe übernehmen. Damit tritt er per 1. April 2009 aus der Konzernleitung aus.

Aufgrund der unbefriedigenden Ergebnisse sowie der weiterhin angespannten und unsicheren Wirtschaftslage wird der Verwaltungsrat der Generalversammlung einen Verzicht auf Dividende beantragen. Detaillierte Informationen zum Jahresabschluss und einen ersten Ausblick auf die Entwicklung der Gruppe im laufenden Jahr wird Adval Tech an ihrer Medienkonferenz vom Dienstag, 21. April 2009, in Zürich bekanntgeben. Die ordentliche Generalversammlung der Adval Tech Holding AG findet am 14. Mai 2009 statt.

Über die Adval Tech Gruppe
Die Adval Tech Gruppe gehört zu den führenden globalen Anbietern von Werkzeugen, Anlagen, Baugruppen, Systemen und Serienteilen in den Technologiebereichen Stanzen und Umformen (Metall) sowie Spritzgiessen (Kunststoff). Sie ist Zulieferer und Wertschöpfungspartner von Unternehmen ausgewählter Branchen, in denen Metall-, Kunststoff- oder Verbundteile in grossen Stückzahlen hergestellt und verwendet werden. Dabei deckt Adval Tech die gesamte Wertschöpfungskette ab: vom Produktdesign und der Entwicklung von Serienteilen über die Konstruktion und den Bau der dazu notwendigen Werkzeuge und Formen bis zu ganzen Produktionssystemen und der daraus resultierenden Fertigung von Komponenten. Die Adval Tech Gruppe fokussiert auf ausgesuchte Märkte in den Branchen Automobil, Medizinaltechnik und Konsumgüter. Auf den Märkten tritt Adval Tech unter den Namen Styner+Bienz, QSCH, AWM, FOBOHA, Teuscher und Omni auf.

Adval Tech Holding AG, Niederwangen, Schweiz

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