30.06.2009 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Die Evonik Industries AG (www.evonik.com) hat ihre VESTAMID®-Familie um eine Gruppe biobasierter Polyamide ergänzt: Die Monomere der unter dem Namen VESTAMID® Terra angebotenen Polymere werden ganz oder teilweise aus Fettsäuren hergestellt. Die derzeit wichtigste Quelle ist das Rizinusöl. Rizinusöl stammt aus dem Samen des so genannten Wunderbaums, der weder als Nahrungsmittel noch als Futtermittel genutzt wird, und dessen Anbau nicht mit dem Anbau von Nahrungsmitteln konkurriert. Des Weiteren arbeitet Evonik mit Hochdruck an der Entwicklung weiterer Polyamide aus nachwachsenden Rohstoffen auf der Basis von Palmkernöl und Rapsöl. Evonik bietet derzeit zwei neue Polyamide auf der Basis von Rizinusöl an: VESTAMID® Terra DS ist ein Polyamid 1010, das zu 100 Prozent biobasiert ist. Mit seinem Eigenschaftsprofil schließt es die Lücke zwischen langkettigen Hochleistungspolyamiden wie PA 12 und PA 1212 und den kürzerkettigen Standardpolyamiden PA 6 und PA 66. Dabei eignet sich VESTAMID® Terra DS vor allem für die Herstellung von glasfaserverstärkten Formmassen. VESTAMID® Terra HS ist ein Polyamid 610, das zu ca. 60 Prozent auf nachwachsenden Rohstoffen basiert. Technisch besetzt diese Variante eine Position zwischen dem hochleistungsfähigen Polyamid 612 und den Standardpolyamiden PA 6 und PA 66. VESTAMID® Terra Formmassen sind semikristallin und zeichnen sich daher durch hohe mechanische Festigkeit und Beständigkeit gegenüber Chemikalien und Spannungsrissen aus. Sie besitzen zudem eine hohe bis exzellente Wärmeformbeständigkeit und weisen ein nur geringes Wasseraufnahmevermögen auf, so dass die guten mechanischen Eigenschaften auch bei hoher Luftfeuchtigkeit erhalten bleiben. Gegenüber anderen Polyamiden bietet VESTAMID® Terra DS einen zusätzlichen Vorteil: Es ist trotz der Kristallinität transluzent, so dass es beispielsweise zu Bauteilen mit guter Kontakttransparenz verarbeitet werden kann. Evonik bietet darüber hinaus Blends auf der Basis von VESTAMID® Terra DS an, die eine weiter verbesserte Transluzenz aufweisen. Bio-Alternative mit günstiger CO2-Bilanz Die Nachfrage nach biobasierten Werkstoffen hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Grund sind die stetig steigenden Preise für petrochemische Rohstoffe und der Wunsch der Kunden, Ressourcen nachhaltig zu schonen. "Mit VESTAMID® Terra erfüllen wir diesen Wunsch und bieten eine biobasierte Alternative für hochwertige Polyamidbauteile, wie sie im Sport, in der Elektronik oder im Automobilbau zum Einsatz kommen", erklärt Dr. Joachim Leluschko, Leiter des Geschäftsgebiets High Performance Polymers von Evonik. Auch die CO2-Bilanz überzeugt: Über den gesamten Lebenszyklus betrachtet ist sie bei VESTAMID® Terra günstiger als bei rein erdölbasierten Polyamiden. Damit leisten VESTAMID® Terra-Produkte einen wichtigen Beitrag zur Schonung fossiler Rohstoffe und zur Verringerung des Treibhauseffektes. VESTAMID® Terra DS- und VESTAMID® Terra HS-Formmassen sind in jeweils zwei verschiedenen Viskositäten sowie glasfaserverstärkt mit einem Glasfaseranteil von 30 bis 65 Prozent erhältlich. Sie lassen sich auf allen für Polyamid geeigneten Spritzgießmaschinen verarbeiten; darüber hinaus eignen sie sich zur Herstellung von Filamenten. Neben den Polyamiden, die auf nachwachsenden Rohstoffen basieren, stellt Evonik seit etwa 40 Jahren unter der Marke VESTAMID® Polyamid 12 und 612-Formmassen, Polyamid 12-Elastomere (PEBA) sowie neuerdings auch Polyphthalamid-Formmassen her. Die eingeführten Materialien werden seit Jahrzehnten von namhaften Herstellern verwendet. |
Evonik Industries AG, Essen
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