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31.07.2009 | Lesedauer: ca. 5 Minuten    

BASF: Verbessertes Ergebnis nach schwachem Jahresstart

Umsatz und Ergebnis der BASF (www.basf.de) wurden auch im 2. Quartal 2009 durch die anhaltende weltweite Wirtschaftskrise belastet. Die Auswirkungen auf das Geschäft sind besonders stark in den Segmenten Chemicals, Plastics und Functional Solutions, nicht zuletzt wegen der Situation in der Automobil- und Bauindustrie. Auch der Umsatz des Öl & Gas-Geschäfts war wegen des geringeren Erdgasabsatzes und deutlich gesunkener Ölpreise rückläufig. In seinem starken Pflanzenschutzgeschäft erzielte das Unternehmen einen Umsatz- und Ergebniszuwachs.

1. Halbjahr 2009: Umsatz 23,3 % und EBIT vor Sondereinflüssen 55,4 % unter Vorjahr
Während einer Telefonkonferenz zur Vorstellung der aktuellen Zahlen für das 1. Halbjahr und das 2. Quartal 2009 erklärte Finanzvorstand Dr. Kurt Bock: „Durch die erfolgreiche Verringerung des Umlaufvermögens und unsere Maßnahmen zur Effizienzverbesserung und Kostenreduzierung ist es uns trotz starker Ergebniseinbußen gelungen, den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit im 1. Halbjahr um insgesamt 1 Milliarde € auf 3,6 Milliarden € zu steigern. Diese finanzielle Stabilität ist für die BASF eine Stärke im Wettbewerb.“ Der Umsatz im 1. Halbjahr 2009 beträgt 24,7 Milliarden €. Das sind 23 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen ging im 1. Halbjahr um 55 % auf rund 2,1 Milliarden € zurück.

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Der Umsatz im 2. Quartal fiel um 23 % auf 12,5 Milliarden €. Zum Umsatzrückgang trugen geringere Mengen mit 18 % und reduzierte Preise mit 13 % bei. Der Währungseffekt war mit + 3 % positiv. Die am 9. April erworbenen Ciba-Aktivitäten leisteten einen Umsatzbeitrag von 5 %. Das EBIT vor Sondereinflüssen verringerte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 53 % auf 1,1 Milliarden €. Im Vergleich zum 1. Quartal wurde aber sowohl

Der Umsatz bei Plastics sank wegen der schwachen Nachfrage aus fast allen Abnehmerbranchen um 30 %, das EBIT vor Sondereinflüssen halbierte sich. Bei einer gegenüber dem 1. Quartal leicht verbesserten Auslastung und durch striktes Kostenmanagement konnten beide Unternehmensbereiche im Gegensatz zum 1. Quartal ein positives Ergebnis erwirtschaften.

Im Segment Performance Products stieg der Umsatz im 2. Quartal auf Grund der Ciba-Akquisition um 17 %. Trotz sinkender Fixkosten und höherer Margen fiel das EBIT vor Sondereinflüssen um 64 %. Hauptgrund für diese Entwicklung war das wegen des schwierigen Geschäftsumfeldes und der Integrationskosten deutlich negative Ergebnis der übernommenen Ciba-Geschäfte.

Umsatzrückgang in allen Regionen – Nachfrage zieht in Asien an
In Europa sank der Umsatz im 2. Quartal um 26 %. Auch das EBIT vor Sondereinflüssen verringerte sich massiv um 1,2 Milliarden € auf 696 Millionen €. Im Industriegeschäft und bei Oil & Gas verzeichnete das Unternehmen auf Grund der schwachen Nachfrage einen deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang. Der Umsatz bei Performance Products stieg durch die Einbeziehung der Ciba-Aktivitäten. Agricultural Solutions trug wesentlich zum Ergebnis bei.

Im 2. Quartal verringerte sich in Nordamerika der Umsatz in US-Dollar um 33 % und in Euro um 24 %. In einem schwierigen Geschäftsumfeld waren fast alle Segmente von diesem starken Umsatzrückgang betroffen. Das EBIT vor Sondereinflüssen im 2. Quartal lag jedoch mit 184 Millionen € auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Haupttreiber war das starke Geschäft bei Agricultural Solutions.

In Asien, Pazifischer Raum ging der Umsatz in Landeswährung um 23 %, in Euro um 15 % zurück. Das EBIT vor Sondereinflüssen sank um 38 Millionen € auf 193 Millionen €. Von diesem Ergebnisrückgang waren vor allem die Segmente Chemicals, Plastics und Performance Products betroffen. Insgesamt zog die Nachfrage getrieben durch ein wieder erstarktes Wachstum in China im 2. Quartal deutlich gegenüber dem 1. Quartal an.

In Südamerika, Afrika, Naher Osten sank der Umsatz in Landeswährung um 10 % und in Euro um 8 %. Das EBIT vor Sondereinflüssen ging nur leicht um 5 Millionen € auf 67 Millionen € zurück. Neben Oil & Gas war auch das Segment Performance Products wegen des schwächeren Geschäfts mit Textil- und Lederchemikalien von dem Ergebnisrückgang betroffen. Bei Agricultural Solutions wirkte sich im 2. Quartal die Trockenheit in Argentinien negativ aus.

Ciba-Integration: Jährliche Synergien von mindestens 400 Millionen € erwartet
Den aktuellen Stand der Ciba-Integration erläuterte Vorstandsmitglied Dr. Hans-Ulrich Engel. Bis Ende des 1. Quartals 2010 wird die BASF alle wesentlichen Integrationsmaßnahmen abschließen. Jüngste Analysen haben die strategische Bedeutung der Ciba-Akquisition bestätigt. Mit den neuen Aktivitäten wird BASF in mehreren Arbeitsgebieten zu einem führenden Anbieter in der Spezialitätenchemie.

Um das Potenzial der kombinierten Geschäfte bestmöglich zu nutzen, sind umfangreiche Restrukturierungen erforderlich. Dazu zählt auch der weltweite Abbau von 3.700 Positionen bis 2013. BASF erwartet durch die Restrukturierung Synergien von mindestens 400 Millionen € jährlich, also mindestens zehn Prozent des Ciba-Umsatzes 2008. Dieses Ziel soll bis Ende 2012 erreicht werden. Ab Ende 2010 sollen bereits drei Viertel dieser Summe, d. h. jährlich rund 300 Millionen €, eingespart werden.

Die Synergien gehen einher mit entsprechenden Integrationskosten. Insgesamt fallen zahlungswirksame Integrationskosten in Höhe von etwa 550 Millionen € an, ein Großteil davon für Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Stellenabbau. Über die zahlungswirksamen Integrationskosten hinaus erwartet das Unternehmen nicht zahlungswirksame Integrationskosten von ca. 500 Millionen €. Die genaue Summe ist abhängig vom Umfang der erforderlichen Maßnahmen, vor allem hinsichtlich der Anzahl der Standorte, die geschlossen werden.

Ausblick für das Gesamtjahr 2009
Bei der Einschätzung der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung geht das Unternehmen für das Jahr 2009 von folgenden weltweiten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aus:
• Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (-3 %)
• Rückgang der Industrieproduktion (-10 %)
• Rückgang der Chemieproduktion (ohne Pharma) (-8 %)
• US-Dollar-Wechselkurs von durchschnittlich 1,35 US$ pro €
• Ölpreis von 55 US$ pro Barrel im Jahresdurchschnitt

Vor dem Hintergrund dieses wirtschaftlichen Umfeldes und den aus der Ciba-Integration resultierenden Belastungen erwartet BASF im Jahr 2009 einen starken Umsatz- und Ergebnisrückgang. Finanzvorstand Bock: „Unser Ziel auch im Jahr 2009 die Kapitalkosten zu verdienen, werden wir voraussichtlich nicht erreichen.“

BASF SE, Ludwigshafen

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