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10.07.2002 | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

Grüner Punkt 130 Millionen Euro billiger

Die Duales System Deutschland AG (www.gruener-punkt.de) hat die Kosten für den Grünen Punkt 2001 erneut gesenkt. Die Kunden profitieren von der Lizenzentgeltsenkung mit einer Ersparnis von rund 130 Millionen Euro - eine Folge der rückläufigen Entsorgungskosten, die sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 1,845 Milliarden Euro beliefen. Durch verbesserte Sortier- und Verwertungstechnologien und eine optimierte Leistungsstruktur verringerten sich die Kosten zwischen 1995 und 2001 um rund ein Fünftel. "Das Duale System wirtschaftet bei stabiler Leistung immer effizienter. Diese Entwicklung ist das Ergebnis unserer langfristigen Unternehmensstrategie zur Kostenoptimierung auf hohem Leistungsniveau", so Wolfram Brück, Vorstandsvorsitzender des Dualen Systems, auf der Bilanz-Pressekonferenz.

Der Jahresumsatz des Non-Profit-Unternehmens blieb 2001 trotz des schwierigen Marktumfeldes mit 1,879 Milliarden Euro nach Entgeltrückgewähr nahezu konstant; der Jahresüberschuss betrug null Euro. Hinter dem ausgeglichenen Ergebnis verbirgt sich jedoch ein erheblicher Wandel bei den Verpackungsmaterialien. So ging der Anteil der Glasverpackungen zurück, während die lizenzierte Kunststoffmenge um über zehn Prozent anstieg - Folge des Ersatzes von Glas durch PET bei den Getränkeverpackungen. In diesem Zusammenhang wies Brück darauf hin, dass die Einführung des Zwangspfandes Investitionen der Wirtschaft in Höhe von insgesamt 20 Milliarden Euro für die ökologisch hochwertige Entsorgung von Verpackungen entwerten würde. Darüber hinaus drohten die Aussetzung weiterer Kostensenkungen für den Grünen Punkt sowie eine Gefährdung des Glasrecyclings in Deutschland. "Dem Ausfall von Lizenzentgelten für pfandpflichtige Getränkeverpackungen steht durch den hohen Fixkostenanteil der flächendeckenden Entsorgung kein entsprechender Kostenrückgang gegenüber. Würde zudem die Glasmenge durch eine Ausweitung der Pfandregelung weiter abnehmen, wäre Glas in naher Zukunft nicht mehr marktfähig", sagte Brück.

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Mit erhöhten Rückstellungen hat das Unternehmen zunächst ausreichend Vorsorge für die Konsequenzen des Pflichtpfands getroffen. "In den Aufbau des Pfandrücknahmesystems wird der Handel 1,5 Milliarden Euro investieren müssen, zuzüglich laufender Kosten in Höhe von 750 Millionen Euro jährlich. Für die Verpackungen, die dann aus dem Dualen System herausfallen, kostet das Zwangspfand mehr als das Zweieinhalbfache der Erfassung, Sortierung und Verwertung innerhalb des Dualen Systems", fasste Karl-Josef Baum, Vorsitzender des Aufsichtsrats, zusammen. Vom Pflichtpfand sei nur ein bestenfalls marginaler ökologischer Effekt zu erwarten, der mit unverhältnismäßig hohen Zusatzkosten erkauft werde. Zugleich würden positive Umwelteffekte des Dualen Systems, etwa die messbare Einsparung von Treibhausgasen und Energie, gefährdet.

"Aus Sicht des Handels ist Verlass auf das Duale System. Es hat auch 2001 die beteiligten Unternehmen vollständig und zuverlässig von ihren individuellen Rücknahme- und Verwertungspflichten befreit, weil es alle Anforderungen der Verpackungsverordnung souverän erfüllt", betonte Karl-Josef Baum. Diese Leistung dürfe in der Wettbewerbsdiskussion nicht vergessen werden, so Baum weiter.

"Angesichts der verschärften Kontrollen werden Selbstentsorger ihre Schwierigkeiten haben, die Verwertungsquoten zu erfüllen", erklärte Brück. Mit dem Dualen System seien die Verbraucher und rund 19.000 Kunden jedoch auf der sicheren Seite. Die parallele Senkung von Kosten und Preisen mache den Unterschied zur Konkurrenz deutlich: "Als Non-Profit-Organisation ist das Duale System verpflichtet, die Wirtschaftlichkeit des Systems nicht zum eigenen Profit, sondern zum Vorteil seiner Kunden zu steigern."

Duales System Deutschland AG, Köln

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