19.12.2017, 06:12 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Die Maschinenfabrik Lauffer aus Horb am Neckar wird zu 100% von der chinesischen Aktiengesellschaft HFM übernommen. Der mittelständische Sondermaschinenbauer will damit weiteres, internationales Wachstum ermöglichen und dabei eigenständig bleiben. So sicherte der bisherige Gesellschafter Richard Lauffer der Belegschaft bei einer Mitarbeiterinformation am letzten Mittwoch zu, dass das Unternehmen auch nach dem vollständigen Verkauf der Anteile in der neuen Struktur eigenständig bleibe: „Lauffer wird Lauffer bleiben“, betonte der Noch-Vorsitzende der Geschäftsführung. Das 1872 gegründete, bislang in fünfter Generation familiengeführte Unternehmen Lauffer zählt sich zu den führenden Herstellern hydraulischer Pressen und automatisierter Anlagen für die Bereiche Laminier- und Composittechnik, Kunststoff- und Umhülltechnik sowie Umformtechnik und Pulvertechnologie. Mit rund 270 Mitarbeitern entwickelt Lauffer individuelle Lösungen für nationale und internationale Kunden. Für das Jahr 2017 meldet Lauffer Pressen nach dem sehr erfreulichen Geschäftsverlauf in den letzten Jahren erneut positive Zahlen: Mit einem Auftragseingang auf Rekordniveau von rund 50 Millionen Euro und einem aktuellen Umsatz von 45 Millionen erfolge der Zusammenschluss mit der HFM-Gruppe auf einer sehr stabilen wirtschaftlichen Basis. Mit neuem Partner die Weichen für weiteres Wachstum stellen Die HFM-Gruppe, Hefei Metalforming Intelligent Manufacturing Co., Ltd., wurde 1951 gegründet und ist seit 2014 in Shanghai an der Börse notiert. Mit rund 1.500 Mitarbeitern gilt HFM nach eigener Einschätzung als einer der größten Pressenbauer in China. HFM und Lauffer verbindet eine langjährige Partnerschaft; den Angaben zufolge arbeiten beide Unternehmen schon seit 1985 zusammen. Mit HFM will Lauffer einen strategischen Partner gewinnen, mit dem weiteres Wachstum, vor allem in den internationalen Märkten, generiert werden soll – und die dafür nötigen Investitionen getätigt werden können. Das Produktportfolio des Horber Unternehmens bleibe bestehen und soll zusammen mit HFM weiter ausgebaut werden. Durch den Zusammenschluss der Unternehmen sollen weltweite Synergien entstehen, ein noch dichteres Vertriebs- und Servicenetz auf allen Kontinenten und eine noch größere Nähe zu den Kunden. In der neuen Partnerschaft wird Lauffer jetzt Teil eines multinationalen Maschinen- und Anlagebauunternehmens mit über 20 weltweit agierenden Tochtergesellschaften, die den Angaben zufolge ebenfalls weitgehend eigenständig agieren. Kontinuität beim Standort, den Arbeitsplätzen, Produkten, Partnerschaften und in der Geschäftsleitung Die Zukunft des Standorts und der Mitarbeiter seien gesichert, teilte das Unternehmen mit; man wolle die Belegschaft am Stammsitz im schwäbischen Horb sogar noch vergrößern um noch besser auf die gestiegenen Wünsche der weltweiten Kunden nach Sonderlösungen eingehen zu können. Aktuell liege der Exportanteil des Unternehmens bereits bei rund 70 Prozent. In allen vier Geschäftsbereichen wolle man das Produktportfolio erhalten, zumal es wenig Überschneidungen mit den Produkten von HFM gebe. Ebenso im wichtigen Bereich der Kunststoff- und Umhülltechnik, wo Lauffer Duroplast-Pressen herstellt sowie in Kooperation mit dem Spritzgießmaschinenbauer Arburg Rundtisch-Spritzgießmaschinen und C-Bügel montiert, soll alles bleiben wie gehabt. Auch Arburg will nach eigenen Angaben an der seit über 25 Jahren bestehenden Zusammenarbeit festhalten und die Rundtisch-Spritzgießmaschinen weiterhin exklusiv vertreiben. An der Unternehmensspitze sollen Christof Lauffer und Markus Oechsle auch zukünftig als Geschäftsführer Lauffer Pressen leiten. Seniorchef Richard Lauffer hat mit 66 Jahren bereits das Rentenalter erreicht und wird sich nun aus der Geschäftsführung zurückziehen. Er wird dem Unternehmen aber als Beiratsmitglied weiterhin zur Seite stehen. Der Vorstand des neuen Inhabers und die aktuelle Geschäftsleitung, v.l.n.r.: Professor Dr. Yan Jianwen, Richard Lauffer (künftig Beirat), Christof Lauffer (weiterhin Geschäftsführer - (Bild: Lauffer Pressen) Über HFM, Hefei Metalforming Intelligent Manufacturing Geleitet wird HFM von Professor Dr. Yan Jianwen. Der 50-Jährige ist Vorstandsvorsitzender von HFM und gleichzeitig auch Dekan am Institut für Industrie- und Technologiemanagement an der Universität von Hefei, einer Industriestadt in Ostchina mit über sieben Millionen Einwohnern. In seiner Rede, mit der er sich bei seinen neuen Mitarbeitern von Lauffer Pressen vorstellte, bezeichnete sich Dr. Yan als leidenschaftlichen Unternehmer, der stolz auf seine Partnerschaft mit Lauffer sei: „Der deutsche Mittelstand und besonders Lauffer bieten das, wonach wir suchen: technisch exzellente Unternehmen, die in ihrem Bereich führend sind. All das trifft auf Lauffer zu. Ihnen, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, garantiere ich weiterhin sichere Arbeitsplätze.“ Weitere Informationen: lauffer.de, www.arburg.com |
Maschinenfabrik Lauffer GmbH & Co. KG, Horb
» insgesamt 4 News über "Lauffer" im News-Archiv gefunden
Ihre News im plasticker? Bitte senden Sie Ihre Pressemitteilungen an redaktion@plasticker.de!
» zurück zum Seitenanfang |
Top-Meldungen der letzten Tage
Gerhardi Kunststofftechnik: Automobilzulieferer ist insolvent
Aramco + Sinopec: Grundsteinlegung für Petrochemiekomplex in Fujian
Amcor: Verpackungsmittelkonzern übernimmt Berry Global
Voelpker: Neuer Formaldehyd-Fänger - Unterdrückung von Kettenabbau und Formaldehydfreisetzung
Fakuma 2026: Nächste Ausgabe findet von Montag bis Freitag statt
Engel: „foammelt Days 2024“ am 27. und 28. November in Schwertberg - Schaumspritzgießen von A bis Z
Meist gelesen, 10 Tage
Voelpker: Neuer Formaldehyd-Fänger - Unterdrückung von Kettenabbau und Formaldehydfreisetzung
Fakuma 2026: Nächste Ausgabe findet von Montag bis Freitag statt
Starlinger: Übernahme der Gewebesparte von Windmöller & Hölscher
Engel: „foammelt Days 2024“ am 27. und 28. November in Schwertberg - Schaumspritzgießen von A bis Z
Amcor: Verpackungsmittelkonzern übernimmt Berry Global
Gerhardi Kunststofftechnik: Automobilzulieferer ist insolvent
Meist gelesen, 30 Tage
Voelpker: Neuer Formaldehyd-Fänger - Unterdrückung von Kettenabbau und Formaldehydfreisetzung
Fakuma 2026: Nächste Ausgabe findet von Montag bis Freitag statt
Starlinger: Übernahme der Gewebesparte von Windmöller & Hölscher
Dieffenbacher: Übernahme des Composites-Geschäftes von Schmidt & Heinzmann
Meist gelesen, 90 Tage
Arburg: Maschinenbauer erwartet deutlichen Umsatzrückgang
LyondellBasell: Neuer Kunststoff-Recyclingkomplex bei Gießen
Albis: Nachhaltige Kunststoffe für den Spritzguss und Extrusionsanwendungen im Fokus
New Albea Kunststofftechnik: Automobilzulieferer stellt Insolvenzantrag in Eigenverwaltung
Sumitomo (SHI) Demag: Personalabbau und strukturelle Veränderungen an deutschen Standorten
Dann veräußern Sie diese kostenlos
in der Rohstoffbörse.
Kunststoffe in der Medizintechnik
Das Fachbuch "Kunststoffe in der Medizintechnik - Vorschriften und Regularien, Produktrealisierung, Herstellungsprozesse, Qualifizierungs- und Validierungsstrategien" ist als Leitfaden für die Anwendung von Kunststoffen in Medizinprodukten konzipiert. |