20.12.2005 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Eine interessante Anwendung für die bisher fast unbekannten Tieftemperatureigenschaften des Melaminharzschaumstoffs Basotect® haben BASF-Entwickler entdeckt: Erste Tests zeigen, dass Stahlbehälter, die mit etwa 160°C kaltem Flüssiggas (LNG: Liquefied Natural Gas) gefüllt sind, mit Basotect dauerhaft isoliert werden können. Da der Bedarf an LNG-Transportsystemen nach Meinung von Fachleuten in den nächsten Jahren stark steigen wird und die heute angewandte Technologie des Flüssiggastransports veraltet ist, könnte das Material hier gute Dienste leisten. Die hohe Kältebeständigkeit des Schaumstoffs ist bisher technisch noch nicht genutzt worden. In Laborversuchen widersteht Basotect sogar Temperaturen von knapp 200°C. Für die Anwendung als LNG-Tank-Isolierung bietet der Schaumstoff daher eine sehr günstige Kombination von Eigenschaften: Seine gute Elastizität und sein Wärmedämmvermögen bleiben auch bei sehr niedrigen Temperaturen erhalten. Damit könnte der Nachteil herkömmlicher Schaumisolierungen überwunden werden, die bei tiefen Temperaturen verspröden. „Auch ein Verbundsystem aus Basotect und anderen Schaumstoffen kann man sich vorstellen, bei dem der konventionelle, versprödende Schaumstoff mit seinen spezifischen Eigenschaften wie Wärmedämmung und Verarbeitbarkeit durch eine Basotect-Schicht mit ihrer guten Tieftemperaturbeständigkeit vor der Kälte des flüssigen Gases geschützt wird“, erläutert Christof Möck, der das globale Geschäft mit Basotect steuert. Flüssiggas ist unter tiefen Temperaturen verflüssigtes Erdgas. Zum Transport des Erdgases von den Lagerstätten zu den Verbrauchern werden für Strecken bis zu 2500 km meist Gas-Pipelines verwendet. Sind höhere Distanzen zu überwinden, ist es aus ökonomischen Gründen oft sinnvoller, das Gas zu verflüssigen und mit dem Schiff zu transportieren. Das kritische Glied in der komplexen LNG-Versorgungskette sind die LNG-Tanker. Da die Siedetemperatur des LNG bei 162°C liegt, muss das tiefgekühlte Flüssiggas während des gesamten Transports in sehr gut isolierten Behältern aufbewahrt werden. Namhafte Schiffswerften sehen im Segment Flüssiggastransport ein großes Wachstumspotential, da hier, vor allem in Deutschland, ein technologischer Nachholbedarf besteht. Spezialprodukte wie Basotect könnten dazu beitragen, kostengünstigere und zukunftsweisende Tanksysteme zu bauen. Der Markt für Erdgas wird in den nächsten Jahren stark wachsen, zunächst vor allem in den USA. Nach Expertenangaben steigt der Anteil des Erdgases am globalen Energieträgermarkt bis zum Jahr 2030 auf 25 Prozent. Mit dem wachsenden Bedarf an Erdgas wird auch der Transport von LNG, der flüssigen Form des Erdgases, immer wichtiger werden. Schätzungen gehen davon aus, dass die Zahl der LNG-Tanker von etwa 120 im Jahr 2000 auf mehr als 300 im Jahr 2010 ansteigt. Die damit transportierte Menge an LNG wird dann mehr als 270 Millionen Tonnen betragen. Zur Zeit werden in Europa etwa vier Prozent des Erdgasbedarfs aus LNG gedeckt. Basotect ist der auf Melaminharz basierende Schaumstoff der BASF (www.basf.com). Durch seine chemische Zusammensetzung und spezifische offenzellige Schaumstruktur vereint er eine Vielzahl von Eigenschaften: Temperaturbeständig und schwer entflammbar, dabei außerordentlich leicht, elastisch, schallabsorbierend und wärmedämmend, wurde der Schaumstoff bisher in der Schalldämmung an Gebäuden wie Akustikprüfständen, Kinos und VIP-Lounges, unter der Motorhaube, aber auch in Flugzeugsitzpolstern und bei der Flugzeuginnendämmung eingesetzt. Gleichzeitig ist er abrasiv, was ihn dazu befähigt, dem „Magic Eraser“, dem bekannten weißen Reinigungsradierer, seine Eigenschaften zu verleihen. Die wesentlichen Eigenschaften des Duroplasten Basotect sind in einem weiten Bereich unabhängig von der Umgebungstemperatur. Ein Geflecht aus dünnen, engmaschig vernetzten Stegen sorgt für die hohe Elastizität des von Natur aus sprödharten Schaumstoffs bei niedrigen Temperaturen. |
BASF AG, Ludwigshafen
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