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02.03.2006 | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

Russland: Polyethylen-Importe stark gestiegen

Ausländische Anbieter bieten mehr Qualität / Erweiterungsvorhaben lokaler Hersteller

Der russische Markt für Polyethylen boomt weiter. Zwischen 2000 und 2005 nahm die Binnennachfrage um über 50% zu. Der Trend wird nach Meinung von Branchenexperten in den nächsten Jahren weiter nach oben zeigen. Davon profitieren auch ausländische Polyethylen-Anbieter. Ihre Auslieferungen nach Russland haben sich in den vergangenen fünf Jahren fast verdoppelt. Ihr Vorteil: Sie können ein größeres Produktspektrum und mehr Qualität anbieten. (Kontaktanschrift)

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Die russischen Importe von Polyethylen stiegen von 100.700 t im Jahr 2000 auf 196.600 t (Schätzung) 2005. Der starke Anstieg ist einerseits auf die sehr schnell wachsende Nachfrage in Russland zurückzuführen, sagt Tamara Chazowa, Vizepräsidentin der Moskauer Marktforschungsfirma Creon. Ausländische Anbieter hätten jedoch auch den Bedarf an höheren Qualitäten und mehr Produktvielfalt besser befriedigen können. Lokale Hersteller könnten das noch nicht immer, so Chazowa auf der 3. Internationalen Fachkonferenz "Polyethylen 2006" (Veranstalter: ZAO Creon) im Februar 2006 in Moskau.

Der größte Teil der Importe entfällt, anders als Anfang des Jahrzehnts, inzwischen auf Hochdruck-Polyethylen (HD-PE). Nach Erkenntnissen von Creon stiegen diese von 5.700 t 2000 auf 72.400 t 2005. Der Einfuhranteil lag 2005 bei 14,5%. Ausländische HD-PE-Anbieter mit dem höchsten Anteil am Gesamtmarkt waren Schurtanskij GChK (Usbekistan, Uzbekneftegas, 2,92%), ZAO Lukor (Ukraine, gehört Lukoil, 2,67%), Total (1,66%), Borealis (1,31%), Korea Petrochemical (1%), Chemopetrol (0,98%), Basell (0,92%), BP Solvay (0,81%) sowie LG Chemical (0,62%).

Die Einfuhren von Niederdruck-Polyethylen (LD-PE) sanken dagegen im gleichen Zeitraum von 85.100 auf 58.900 t. Der Importanteil lag 2005 bei 11,6%. Der größte Teil der Lieferungen aus dem Ausland stammte aus Belarus (8% am Gesamtmarkt). Andere wichtige Anbieter waren Borealis (0,93%), Exxon Mobil Chemical (0,5%), Basell (0,4%), LG Chemical (0,15%), Nova Corp. (0,14%), Sabic Europe (0,13%) und Dow Chemical (0,12%).

Das stärkste Importwachstum gab es aber bei linearem Polyethylen. Die Einfuhren davon haben sich zwischen 2000 und 2005 von 2.400 t auf 28.100 mehr als verzehnfacht. Die wichtigsten Lieferanten waren 2005 lt. Creon Dow Europe GmbH mit 23,1%, Exxon Mobil Chemical mit 23,1%, LG Chemical mit 12,4%, Honam mit 11,4% (Korea Rep.) Schurtanskij GChK sowie Hanwha Chemical mit 9,9% (Korea Rep.).

Der gesamte Verbrauch von Polyethylen in Russland stieg von rd. 704.300 t im Jahr 2000 auf geschätzte 1,077 Mio. t 2005. In den vergangenen drei Jahren schwankten die Wachstumsraten zwischen 17% und 8,6% p.a. Polyethylen bildet mit über 40% die größte Gruppe von Thermoplasten, die in Russland verbraucht werden. Auf LD-PE entfielen 2005 dabei rd. 46,2% des Polyethylen-Verbrauchs, auf HD-PE 47,1%, auf Polyethylen-Composits 2,6%, auf lineares Polyethylen 2,7% und auf Ethylen/ Vinylacetat ("Sevilen") 1,4%.

Die größten Zuwächse beim Verbrauch haben sich durch die Anwendung bei der Isolation von Metallrohren (2000 bis 2005: fast eine Verdreifachung), bei der Herstellung von Rohren und Teilen dafür (plus 131%) sowie bei der Herstellung von Folien (81,8%) ergeben. Ein erhebliches Wachstum gab es aber auch bei der Herstellung von Haushaltswaren (plus 26,6%), Verpackungsmaterial- und -behältern (26,1%) sowie Kabelisolation und -schutz aus Polyethylen (25,5%).

Weiterführende Informationen

bfai Bundesagentur für Außenwirtschaft, Köln

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