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22.05.2006 | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

Indonesien: Import von Kunststoffmaschinen nimmt zu

Volumen im regionalen Vergleich noch ausbaufähig / Deutsche Lieferanten bereits gut im Geschäft

Die Geschäftschancen für Anbieter von Kunststoffmaschinen sehen in Indonesien seit dem Jahr 2004 wieder rosiger aus. Nach der "Asienkrise" gegen Ende der 90er Jahre blieben geplante Investitionen in den chemischen Anlagenbau zunächst aus, und dementsprechend "mau" verlief auch die Nachfrage nach Kapitalgütern. Die Importe stiegen inzwischen zwar wieder, erreichten jedoch noch lange nicht das eigentlich vom Potenzial her mögliche Niveau. Das dürfte sich erst dann ändern, wenn Investoren im Bereich der Kunststoffproduktion wieder zum Scheckheft greifen. (Kontaktanschriften)

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Indonesien strebt, was die Kunststofferzeugung und -verarbeitung angeht, eine höhere Eigenversorgung an. Rohstoffe sind ausreichend vorhanden, jedoch werden diese gegenwärtig exportiert, um dann im verarbeiteten Zustand wieder auf den Archipel zu gelangen. Die Pläne der Regierung seien nachvollziehbar, jedoch nicht einfach zu bewerkstelligen, bewerten Branchenvertreter das Unterfangen. Investitionen in dem Sektor sind im Regelfall äußerst kapitalintensiv und zahlen sich erst langfristig aus. Es liege in erster Linie an der Regierung, die Kapitalgeber mit einem ausreichenden Maß an Rechtssicherheit sowie mit lukrativen Incentives auszustatten, lauten die Forderungen, die in der Vergangenheit keine Beachtung fanden.

Die Indonesian Plastic Goods Manufacturers Association (Inaplas) sieht dringenden Handlungsbedarf, der ebenfalls darin bestehe, das Land mit moderner Technik zu versorgen. Nach Angaben des Verbands überschritt der lokale Kunststoffverbrauch im Jahr 2003 erstmals knapp die 2-Mio.-t-Schwelle, um dann 2004 rd. 2,25 Mio. t und vorläufigen Schätzungen zufolge 2005 ca. 2,63 Mio. t zu erreichen. Während die Nachfrage kontinuierlich steigt, werden bei der lokalen Fertigung indes kaum Fortschritte erzielt.

Längerfristig könnte dies zu erheblichen Problemen führen, wird allgemein befürchtet. Schließlich liegt der Pro-Kopf-Kunststoff-Verbrauch in Indonesien bislang erst bei etwa 10 kg jährlich - im Vergleich zu etwas mehr als 30 kg in Thailand sowie 45 kg in Malaysia. Andere Länder aus der Region haben bereits vorausschauend in Kunststoffanlagen investiert. Erste Fortschritte zeichnen sich auf dem Archipel immerhin ab, nachdem die Regierung eine "Cluster"-Bildung für die Petrochemie beschlossen hat und den Sektor mit Steuer- und Importerleichterungen für Kapitalgüter ausstatten dürfte.

Auf Grund mangelnder Eigenfertigung bleibt Indonesien auf den Import von Kunststoffmaschinen bzw. anlagen angewiesen. Daran dürfte sich auch in den kommenden Jahren nicht viel ändern. Die Einfuhren steigen kontinuierlich, verharren jedoch auf einem ausbaufähigen Niveau, das im Jahr 2005 die 200-Mio.-$-Marke überschritt. Wurden 2004 "Rekord-Zuwächse" von knapp 95% erreicht, sank die Steigerungsrate 2005 wieder auf ein Normalmaß von rd. 9%. Deutsche Lieferanten sind an dem Geschäft gut beteiligt. 2004 erreichten sie einen Marktanteil von etwa 17%, der sich im Folgejahr auf knapp 16% leicht reduzierte. Kunststoffmaschinen der ZTPos. 84.77 können mittlerweile zollfrei nach Indonesien importiert werden. Zu beachten ist jedoch, dass als Importnebenabgabe eine Mehrwertsteuer (VAT) in Höhe von 10% anfällt.

Weiterführende Informationen

bfai Bundesagentur für Außenwirtschaft, Köln

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