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05.11.2024, 09:45 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

Schaeffler: Automobilzulieferer streicht rund 4.700 Stellen in Europa

Der Vorstand des Automobilzulieferers Schaeffler AG hat Strukturmaßnahmen mit regionalem Fokus auf Deutschland und Europa beschlossen, die auf eine nachhaltige Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit abzielen. Damit reagiert das Unternehmen auf das herausfordernde Marktumfeld, die zunehmende globale Wettbewerbsintensität und den fortschreitenden Wandel insbesondere in der Automobilzulieferindustrie.

Wie das Unternehmen weiter mitteilt, konzentrieren sich die Strukturmaßnahmen im Wesentlichen auf drei Handlungsstränge. Der erste zielt auf die notwendige Ergebnisverbesserung der Division Bearings & Industrial Solutions, die sich mit einer anhaltenden Konjunkturschwäche, strukturellen Problemen sowie einer erhöhten Wettbewerbsintensität konfrontiert sieht.

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Der zweite Handlungsstrang adressiert die bereits angekündigte Realisierung von Synergien aus dem Zusammenschluss mit der Vitesco Technologies Group AG („Vitesco“), die im Wesentlichen durch Umsatz- und Einkaufssynergien, teilweise aber auch durch Personalabbau erreicht werden sollen.

Der dritte Handlungsstrang umfasst Maßnahmen, die sich aus der anhaltenden Transformation der Automobilzuliefererindustrie ergeben. Dabei sind Maßnahmen im Zusammenhang mit dem rückläufigen Volumen in der Verbrennungstechnologie sowie die aktuelle Abschwächung neuer Programme bei E-Antrieben in Europa berücksichtigt. In der Folge sind sowohl die Sparte Powertrain & Chassis als auch die Sparte E-Mobility von den Maßnahmen betroffen.

Bruttoabbau von 4.700 Stellen in Europa
Die Maßnahmen sehen einen Bruttoabbau von rund 4.700 Stellen vor, von denen zirka 2.800 auf Deutschland entfallen. Verlagerungen reduzieren den Nettoabbau auf rund 3.700 Stellen. Dies entspricht in etwa 3,1 Prozent der gesamten Mitarbeiterzahl nach dem Zusammenschluss, die sich seit Oktober 2024 um rund 35.000 auf rund 120.000 Beschäftigte erhöht hat.

Von den Abbaumaßnahmen sind in Deutschland zehn Standorte betroffen. Daneben sind fünf weitere Standorte in Europa betroffen, von denen zwei geschlossen werden sollen. Weitere Informationen zu diesen Standorten sollen bis Ende des Jahres bekanntgegeben werden. Die Umsetzung der Maßnahmen soll mehrheitlich zwischen 2025 und 2027 erfolgen.

Einsparpotenzial in Höhe von rund 290 Millionen Euro pro Jahr bis 2029
Die Maßnahmen sollen ab 2029 zu einem jährlichen Einsparpotenzial von rund 290 Millionen Euro führen. Davon entfallen rund 75 Millionen Euro auf Kostensynergien aus dem Zusammenschluss mit Vitesco, die in dem bei der Ankündigung der Transaktion genannten Ziel von 600 Millionen Euro pro Jahr enthalten sind. Die Umsetzung der heute angekündigten Maßnahmen erfordert Einmalaufwendungen in Höhe von rund 580 Millionen Euro, die sich im Wesentlichen aus Rückstellungen und Verlagerungskosten zusammensetzen.

Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG: „Mit den heute angekündigten Maßnahmen packen wir drei Dinge an: Wir bringen unser Lager- und Industriegeschäft zurück auf Kurs. Zweitens realisieren wir Kostensynergien aus dem Zusammenschluss mit Vitesco Technologies. Und drittens setzen wir die Transformation der Sparten Powertrain & Chassis und E-Mobility weiter fort. Das Programm ist in der aktuellen Umfeldlage notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit der Schaeffler Gruppe langfristig zu sichern. Wir werden es sozialverträglich und mit Augenmaß umsetzen.“

Weitere Informationen: www.schaeffler.de

Schaeffler AG, Herzogenaurach

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