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09.12.2025, 12:27 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten    

„Wir sind Kunststoff“: Branche fordert umfassende Reformen für den Standort Deutschland

Die aktuelle Befragung der Initiative „Wir sind Kunststoff“ zeigt, dass Unternehmen entlang der Kunststoff-Wertschöpfungskette den Industriestandort Deutschland zunehmend kritisch bewerten. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen planen 91 Prozent der Unternehmen auch im Jahr 2026 Investitionen im Inland. Aus Sicht der Industrie braucht es jedoch entschlossenes politisches Handeln, um diese Investitionsbereitschaft langfristig zu sichern.


Standortbewertung: Leichte Verbesserung, zentrale Defizite bleiben
Die befragten Unternehmen aus Kunststofferzeugung, -verarbeitung und Maschinenbau bewerten den Standort Deutschland insgesamt mit der Note 4,1 („ausreichend“). Gegenüber der ersten Umfrage von 2023 ergibt sich damit nur eine geringe Verbesserung. Positiv hervorgehoben werden vor allem Kundennähe, enge Lieferketten und ein starkes industrielles Netzwerk.


Deutlich schlechter schneiden jedoch drei für die Wettbewerbsfähigkeit zentrale Faktoren ab: Energiepreise, Bürokratie und die regulatorischen Rahmenbedingungen rund um Kunststoffe und Nachhaltigkeit erhalten durchweg die Note „mangelhaft“. Vor allem umfangreiche Genehmigungsprozesse und Berichtspflichten werden als Innovationshemmnis beschrieben. Unternehmen sehen deshalb einen dringenden Bedarf, Bürokratie abzubauen und Energiekosten dauerhaft zu senken. Die Umfrage zeigt zudem, dass die Investitionsdynamik außerhalb Deutschlands gegenwärtig deutlich höher ausfällt.

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Erwartungen an die Politik
Die Initiatoren der Befragung betonen, dass die politischen Entscheidungsträger nun gefordert seien, die Wettbewerbsfähigkeit des Kunststoff-Standorts gezielt zu stärken. Sie verweisen auf die zentrale Rolle eines effizienten regulatorischen Rahmens und auf die Notwendigkeit, Investitionen in die Kreislaufwirtschaft attraktiver zu gestalten.

Außenhandel und Marktaufsicht im Fokus
Angesichts globaler Handelskonflikte fordert die Branche neue, belastbare internationale Handelsabkommen. Diese seien notwendig, um Marktzugang, faire Wettbewerbsbedingungen und den Schutz hoher Qualitätsstandards sicherzustellen. Ergänzend wird eine wirksame Marktaufsicht als unverzichtbar eingestuft.


Klare Prioritäten der Unternehmen
Die Unternehmen formulieren in der Umfrage konkrete Erwartungen an die Bundesregierung. Dazu gehören der Abbau von Berichtspflichten, eine 1:1-Umsetzung europäischer Vorgaben, Maßnahmen zur Fachkräftesicherung sowie die Förderung der qualifizierten Zuwanderung.

Die Initiatoren mahnen an, dass zentrale Reformen jetzt angegangen werden müssten, um eine Erosion des industriellen Kerns Deutschlands zu verhindern. Die Kunststoff-Wertschöpfungskette beschäftigt knapp 400.000 Menschen und gilt als wesentliche Stütze für zentrale Transformationsprozesse wie Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft.

Dateianhang zur Meldung:
» 2025-12-01_Ergebniss~der WsK-Umfrage (pdf, 1617 kB)

Weitere Informationen: dein-kunststoff.de

„Wir sind Kunststoff“, Berlin + Frankfurt am Main

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