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11.11.2005 | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

Air Liquide: Kryogene Kälte zum Mahlen und Recyceln

Versuchs- und Mustermahlungen im Kaltmahltechnikum – jetzt auch mit flüssigem Kohlendioxid

Die Weiterverarbeitung oder direkte Anwendung erfordert es, dass viele Werkstoffe in Pulverform benötigt werden. Beim Kaltmahlen und beim kryogenen Recycling wird die tiefe Temperatur von flüssigem Stickstoff (-196 °C bei Normaldruck) bzw. flüssiges Kohlendioxid (-78,5 °C bei Normaldruck) genutzt. Die Spezialisten der Air Liquide in Deutschland (www.airliquide.de) verfügen in den Bereichen Kaltmahlen und kryogenes Recycling von Verbundstoffen über jahrzehntelanges anwendungstechnisches Know-how im industriellen Maßstab. Im Kaltmahltechnikum von Air Liquide in Krefeld sind Versuchs- und Mustermahlungen unter Praxisbedingungen möglich.

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Da Materialien wie Thermoplaste, Elastomere, Wachse, Lackzusatzstoffe u.a. zäh und elastisch sind, ist das Mahlen dieser Produkte eine Herausforderung. Die Mahlwerke verkleben, die Produkte agglomerieren zu größeren Partikeln oder sie werden thermisch geschädigt. Hier schafft das Kaltmahlen Abhilfe, da die Kälte des flüssigen Stickstoffs oder Kohlendioxids die Werkstoffe so weit versprödet, dass sie sich bis auf die gewünschten hohen Feinheiten mahlen lassen. Vielfach reicht aber auch eine einfache Mühlenkühlung mit den kryogenen Kältemitteln, um die entstehende Mahlwärme abzuführen und so eine Erhöhung der Durchsatzleistung zu erzielen.

Um potentiellen Anwendern auch für die großtechnische Produktion verlässliche Parameter für die Auslegung der Anlagen zu liefern, betreibt Air Liquide in Krefeld ein Kaltmahltechnikum, das Versuchs- und Mustermahlungen bis zum Tonnenmaßstab ermöglicht. Für besonders hohe Feinheiten bis hinab zu etwa 5 μm wurde eine Luftstrahlmühle mit kryogener Mühlen- und alternativ externer Produktkühlung konzipiert. Des Weiteren sind Prallmühlen wie Hammer-, Stift-, Universal- oder Rotormühlen vorhanden. Vom Wirbelschneckenkühler für Granulat bis zum Drehrohrkühler für großvolumiges Aufgabematerial steht das jeweils passende Kühlaggregat zur Verfügung. Dieses Equipment wird ergänzt durch verschiedene Siebe und Sichter sowie ein Analysenlabor. Alle ermittelten Ergebnisse (ca. 10.000 verschiedene Materialtests) sind in einer Datenbank hinterlegt.
Für unvulkanisierten Kautschuk wurde beispielsweise ein Verfahren zum kryogenen Mahlen und Sichten entwickelt. Dabei wird das Produkt vor, während und nach dem Mahlen sowie beim Sieben gekühlt. Das Ergebnis ist ein gut riesel- und damit siebfähiger Kautschuk.

Aber auch Verbundstoffe wie zum Beispiel faserverstärkte Thermoplaste, galvanisierte Kunststoffteile wie sanitäre Einrichtungen sowie Altreifen lassen sich durch das kryogene Recycling in sortenreine Komponenten zerlegen und anschließend für hochwertige Produkte wiederverwerten. Dazu wird nach dem Shreddern und Vorzerkleinern des Materials die Kälte von flüssigem Stickstoff zum Verspröden der Verbundstoffe genutzt. Durch die unterschiedlichen Längenausdehnungskoeffizienten und die Versprödungsfähigkeiten der verschiedenen Materialien im Verbund lassen sich diese einfach trennen und bis auf hohe Feinheiten mahlen und sortenrein abtrennen.

Da der Gesetzgeber dem wertstofflichen Recycling bei der Wiederverwertung von Abfällen höchste Priorität einräumt, ist das kryogene Recycling von Verbundstoffen auch wirtschaftlich interessant. Dadurch können sowohl Gebühren für die Entsorgung von Produktionsabfällen als auch Rohstoffe für Herstellung von neuen Verbundstoffen eingespart werden.

Über Air Liquide
Air Liquide ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer für technische und medizinische Gase sowie damit verbundener Dienstleistungen und in über 70 Ländern vertreten. Gestützt auf ständig verbesserte Technologien kann der Konzern im Einklang mit seiner Verpflichtung zu ganzheitlicher Entwicklung seinen Kunden innovative Lösungen anbieten, die bei der Herstellung zahlreicher Produkte des täglichen Bedarfs und zum Schutz des menschlichen Lebens eingesetzt werden. Air Liquide wurde 1902 gegründet und beschäftigt heute fast 36.000 Mitarbeiter. Der Konzern hat mit Erfolg eine auf Vertrauen und Transparenz begründete, langfristige Beziehung zu seinen Aktionären aufgebaut, die sich an den Grundsätzen der Corporate Governance orientiert. Seit der Veröffentlichung des ersten Konzernabschlusses im Jahr 1971 kann Air Liquide ein starkes und nachhaltiges Ertragswachstum ausweisen. Der Jahresumsatz des Konzerns lag im Jahr 2004 bei 9,376 Mrd. Euro. Fast 80 % des genannten Wachstums entfallen auf Aktivitäten außerhalb von Frankreich. Air Liquide ist an der Euronext in Paris notiert und im CAC 40-Index sowie im EuroStoxx 50 vertreten (ISIN-Code FR 0000120073).

Air Liquide Deutschland GmbH, Düsseldorf

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