28.07.2006 | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Standorte im Norden und im Landesinneren nehmen an Bedeutung zu Bis 2015 soll die chinesische Nachfrage nach Kunststoffen etwa ein Viertel des Weltabsatzes ausmachen. Zwar nagen auch in der VR China die gestiegenen Ölpreise an den Gewinnmargen der Firmen, trotzdem prägt weiterhin Optimismus das Bild. Dabei wird bei wachsender Nachfrage aufgrund zahlreicher neuer Projekte der Wettbewerb in den kommenden Jahren an Intensität zulegen. Deutsche Unternehmen profitieren vor Ort von ihrem Technologievorsprung und ihren modernen Produkten. (Kontaktanschriften) Fast 22 Mio. t an Kunststofferzeugnissen wurden 2005 in der VR China hergestellt, 12,9% mehr als 2004, so der Branchenverband China Plastics Processing Industry Association (CPPIA) zum Auftakt der diesjährigen "ChinaPlas" in Shanghai. Dies entsprach einem Outputwert von rund 62,3 Mrd. US$ beziehungsweise einem wertmäßigen Plus von 25,8%. Die Verkaufserlöse bezifferte die CPPIA auf 60,3 Mrd. $, die Gewinne auf 2,6 Mrd. $ (+26,0 bzw. +30,1%). Auch für die nächsten Jahre erwartet der Verband zweistellige Zuwachsraten. Nach Einschätzung eines Vertreters des US-Konzerns ExxonMobil gegenüber der "Shanghai Daily" soll auf die chinesische Nachfrage nach Kunststoffen bis 2015 rund ein Viertel des Weltabsatzes entfallen. Fünf Trends hinsichtlich Nachfrage, Angebot, Standortgewichtung und politischer Vorgaben werden die Entwicklung der chinesischen Kunststoffindustrie in den kommenden Jahren entscheidend prägen. Längst geht es zum einen nicht mehr nur um große Stückzahlen, sondern auch um Qualität. Impulsgeber ist dafür nicht allein die Exportindustrie. Auch die Abnehmer im Inland wünschen sich mit wachsendem Lebensstandard allmählich bessere Produkte. Bislang tendierte der Binnenmarkt vorwiegend zu möglichst preiswerten Produkten. Das sich wandelnde Nachfrageverhalten hat Auswirkungen sowohl auf inländische als auch ausländische Anbieter: Die inländischen dürften gezwungen sein, sich schrittweise an die steigenden Wünsche der Kunden anzupassen, statt sich wie bislang allein über den Preis am Markt behaupten zu können. Firmen, denen hierfür die Ressourcen fehlen oder, insbesondere unter den kleineren Kunststoffverarbeitern, die gestiegenen Rohölpreise und die damit verbundenen höheren Kosten für Kunststoffe zu schaffen machen, dürften vom Markt verschwinden. Eine Alternative, die sich auch die Regierung in Beijing wünscht, wäre der Zusammenschluss mit anderen Wettbewerbern zu finanzkräftigeren Einheiten. Es ist zu erwarten, dass die etablierten internationalen Akteure in der Folge immer häufiger auf eine wettbewerbsfähige heimische Industrie stoßen. Insbesondere in den mittleren Preissegmenten wird daher die Intensität des Wettbewerbs deutlich zunehmen. Ausländische und insbesondere deutsche Anbieter dürften aufgrund ihrer modernen Produkte und ihres technologischen Vorsprungs, sowohl hinsichtlich der Herstellung als auch der Anwendung, in den Premium-Segmenten weiter wachsen. Darüber hinaus wird sich der Trend zu immer größerer Lokalisierung ihrer Fertigung und gegebenenfalls auch Forschung und Entwicklung fortsetzen. Dabei gehen die Importe allmählich zurück, nicht zuletzt, weil die internationalen Akteure der Branche ihren Kunden folgend vermehrt Produktionen vor Ort aufbauen. Mit dem Auftreten neuer Kunden verlagert sich die Kunststoffproduktion immer weiter nach Norden. Während ursprünglich die meisten Werke im Perlflussdelta in der Nähe der Sonderverwaltungsregion Hongkong zu finden waren, sahen in einer zweiten Runde Shanghai und dessen Nachbarprovinzen wie Jiangsu Neuinvestitionen. Mittlerweile wird auch der Nordosten zunehmend interessant. Mit der Ansiedlung dort und den damit verbundenen größeren Transportwegen sind jedoch ganz neue infrastrukturelle Probleme zu lösen. Dies betrifft sowohl die Sicherstellung von Inputlieferungen als auch die Distribution. Nach Fehlentwicklungen in der Vergangenheit, insbesondere mit Blick auf Überkapazitäten in bestimmten Bereichen (zum Beispiel Polyvinylchlorid, PVC) und Defiziten bei Sicherheit und Umweltschutz, hat sich die chinesische Regierung für das aktuelle Fünfjahresprogramm (2006 bis 2010) eine nachhaltigere Entwicklung der petrochemischen beziehungsweise chemischen Industrie auf ihre Fahnen geschrieben. Es wird daher erwartet, dass die chinesische Umweltbehörde, die State Environmental Protection Agency (SEPA), den Genehmigungsprozess für chemische Anlagen verschärfen wird. Die nächste "ChinaPlas - International Exhibition on Plastics and Rubber Industries", die größte Kunststoffmesse Asiens, findet vom 21.5. bis 24.5.07 in Guangzhou (Kanton) statt (Informationen unter http://www.auma.de oder unter http://www.2456.com/chinaplas). Kontaktanschriften: China Chemical Industry Association (CCIA) Yangzhuang Donglu, 128, Shijingshan District 100049 Beijing Tel.: 0086 10/8 16 50 72, Fax: -86 69 00 73 E-Mail: China-cia@163.com, Internet: http://www.china-cia.com China Plastics Processing Industry Association (CPPIA) East Chang´An Avenue, 6 100740 Beijing Tel.: 0086 10/65 12 20 56, Fax: -65 27 85 90 E-Mail: cppia@cppia.com.cn, Internet: http://www.cppia.com.cn China Engineering Plastics Industry Association Mailbox: Beijing 2653 Xinxiang Tel.: 0086 10/64 41 37 26, Fax: -64 45 09 69 E-Mail: engplast@sohu.com, Internet: http://www.engplast.com.cn (G.S.) Weiterführende Informationen |
bfai Bundesagentur für Außenwirtschaft, Köln
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