31.07.2006 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
PVC-Wiederverwertung in Europa innerhalb eines Jahres verdoppelt „Vinyl 2010“, die europaweite Brancheninitiative zu nachhaltiger Entwicklung von PVC und PVC-Produkten, geht in das sechste Jahr ihres Bestehens. Hauptziel dieses auf 10 Jahre angelegten Gemeinschaftsprojekts ist die Minimierung der Umwelteinwirkungen von PVC, vor allem durch die Forcierung der Sammlung, Wiederverwendung und Verwertung gebrauchter PVC-Produkte. Der dieser Tage veröffentlichte Fortschrittsbericht 2006, der gleichzeitig eine Halbzeitbilanz der Initiative ist, zeigt vor allem in diesem Bereich beachtenswerte Steigerungen: Das Recycling konnte 2005 gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt werden – mit einer rezyklierten Menge von 38.800 Tonnen wurde ein neuer Rekordwert erreicht. Maßgeblichen Beitrag dazu leistete Recovinyl, eine 2005 ins Leben gerufene Initiative zur Förderung der PVC-Abfallsammlung im Baubereich. Bereits im ersten Jahr erreichte Recovinyl eine Wiederverwertungsmenge von rund 14.000 Tonnen PVC. Die Branchenverbände der beiden bedeutenden PVC-Produktgruppen Fenster (EPPA) und Rohre (TEPFA) entwickelten und installierten neue Sammelverfahren in Belgien, den Niederlanden und Spanien. Ihre ambitionierten Ziele, 50 Prozent der erfassbaren PVC-Fenster und -Rohre wiederzuverwerten, konnten sie teils deutlich übertreffen. Neben der Sammlung und Wiederverwertung von Alt-PVC ist es Ziel von Vinyl 2010, die Belastungen für die Umwelt durch Schwermetalle zu minimieren. Seit Initiierung des Projektes sank der Absatz von Bleistabilisatoren um 20%. Damit wurde das für 2005 festgelegte Ziel um rund ein Drittel übertroffen. Die Lehren aus der Halbzeitbilanz Nach dem Prinzip des „Learning by doing“ zieht die Industrie auch Lehren aus dem Fünfjahres-Fazit von „Vinyl 2010“, um Kursanpassungen und neue Schwerpunkte setzen zu können. Trotz des erfreulich hohen Prozentsatzes an wiederverwerteten PVC-Produkten erweist sich die in Europa zum Recycling verfügbare Menge an Alt-PVC wesentlich geringer als zu Beginn des Projektes im Jahr 2000 geschätzt worden war. Die Gründe hierfür sind zum Teil durchaus erfreulich: PVC-Produkte besitzen, dank moderner Entwicklungsverfahren, eine wesentlich längere Lebensdauer als angenommen, Altprodukte (wie etwa PVC-Fenster) werden oftmals direkt wieder verwendet. Andererseits aber wird Abfall derzeit zunehmend exportiert und außerhalb der EU rezykliert oder aus Kostengründen nach wie vor auf Deponien gelagert. Vinyl 2010 fordert daher die rasche Umsetzung der EU-weiten Deponie-Verordnung, die bislang in lediglich einer Handvoll Mitgliedstaaten (darunter Österreich und Deutschland) in Kraft gesetzt wurde. Die Tatsache, dass in Deutschland, seit in Kraft treten der Regelung, die Verfügbarkeit an wieder verwertbarem Alt-PVC deutlich angestiegen ist, beweist die Bedeutung dieser rechtlichen Regelung. Stigsnæs, die dänische High-Tech Recycling-Anlage, die ursprünglich im Sommer 2005 mit der Wiederverwertung von 50.000 Tonnen PVC jährlich starten wollte, konnte kostenmäßig mit der Deponierung nicht konkurrieren. Dies und technische Schwierigkeiten verhinderten die Aufnahme des PVC-Recyclings in Stigsnæs. In Deutschland hat die Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt“ (AgPU) aus Bonn wesentlich dazu beigetragen, die Recylingangebote bekannt zu machen und so die Mengen zu steigern. Der komplette Fortschrittsbericht 2005 liegt auf der Homepage von Vinyl 2010 (www.vinyl2010.org) und der AgPU (www.agpu.com) zum Download bereit. |
Vinyl 2010, Brüssel/Belgien
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