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30.10.2006 | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

DSD: Regranulate aus gebrauchten Verkaufsverpackungen mit starkem Wachstum

Zur Erfolgsgeschichte hat sich das Kunststoffrecycling mit dem Grünen Punkt entwickelt: „Vor allem sortenreine Kunststoffe aus gebrauchten Verkaufsverpackungen finden auf dem Recyclingmarkt reißenden Absatz“, sagte Stefan Schreiter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Duales System Deutschland GmbH (DSD, www.gruener-punkt.de), anlässlich des Starts der diesjährigen Messe ENTSORGA-ENTECO in Köln. „Die Qualität unserer Regranulate ist mit der von neuen Polymeren vergleichbar, und durch die stark steigenden Ölpreise werden unsere Produkte immer konkurrenzfähiger.“ Auch für Mischkunststoffe gebe es immer mehr Anwendungen, die die Verwertung wirtschaftlicher gestalten.

„Die enormen Fortschritte des Kunststoffrecyclings haben Experten noch vor 15 Jahren nicht für möglich gehalten“, so Schreiter. Verfahren für eine umweltfreundliche und vor allem wirtschaftliche Verwertung von gebrauchten Verkaufsverpackungen aus Kunststoff mussten erst entwickelt werden. In den ersten Jahren war das Kunststoffrecycling nur mit hohen Zuzahlungen zu gewährleisten. „In den letzten fünf Jahren sind diese Zuzahlungen für sortenreine Kunststoffe kontinuierlich zurückgegangen, und inzwischen sinken sie auch für Mischkunststoffe“, betont Schreiter. „Hier ist ein funktionierender Markt entstanden, der für Wirtschaftlichkeit sorgt.“

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Wie begehrt die Regranulate bei der Kunststoffindustrie sind, zeigt der Anstieg der so genannten Werkstoffquote: 2001 wurden mit 51 Prozent erstmals mehr als die Hälfte der von DSD recycelten Kunststoffe werkstofflich verwertet, also zu neuen Produkten verarbeitet – 2005 lag diese Quote bei 63 Prozent.

Gelbe Tonne plus: intelligente Option für die Weiterentwicklung der Getrenntsammlung nicht nur in Leipzig

In diesem Zusammenhang könnte auch die Gelbe Tonne plus eine große Rolle spielen. Die DSD-Geschäftsführung wertet das Leipziger Pilotprojekt als vollen Erfolg: „Mit der Gelben Tonne plus sammeln wir erheblich mehr Wertstoffe ein als mit der gewöhnlichen Gelben Tonne. Die gesammelten Materialien sind sauberer, und sowohl die Stadt Leipzig als auch wir sparen durch Gelbe Tonne plus Kosten ein“, resümiert Schreiter zum Leipziger Pilotversuch.

Seit September 2004 nehmen die Leipziger Bürger an einem Großversuch teil und können nicht nur Verpackungen mit dem Grünen Punkt aus Kunststoff, Metall und Verbundstoffen in die Gelbe Tonne werfen. Darüber hinaus entsorgen sie darin auch Haushaltsgegenstände aus diesen Materialien und Elektrokleingeräte bis zur Größe von 30 Zentimetern. Fragestellung des Pilotprojekts, das von der Stadt Leipzig, der Abfall Logistik Leipzig GmbH (ALL) und DSD gemeinsam betrieben wird, ist, ob sich durch die Öffnung der Gelben Tonne zusätzliche Wertstoffe für das Recycling gewinnen und Synergieeffekte zur kommunalen Restmüllsammlung erschließen lassen.

Tatsächlich ist die Sammelmenge in der Gelben Tonne seit 2004 kontinuierlich angestiegen. Deutlich mehr Verpackungen und stoffgleiche Nichtverpackungen gelangen in die Gelbe Tonne – parallel dazu weniger nicht verwertbare Reste. Gleichzeitig nimmt der Wertstoffanteil im Hausmüll ab. Durch die Gelbe Tonne plus wird also mehr Abfall recycelt als durch das herkömmliche System.

Das Recycling spart außerdem Kosten: Die Sortierung und Verwertung der zusätzlich eingesammelten Materialien ist deutlich preiswerter als ihre Beseitigung zusammen mit dem Restmüll. Die Beteiligten sprechen daher von einer echten Win-win-Situation, weil sowohl die Stadt Leipzig als auch DSD Kosten sparen können. Darüber hinaus findet das Projekt eine hohe Akzeptanz beim Bürger. Der Verbraucher empfindet die Gelbe Tonne plus als spürbare Erleichterung bei der Mülltrennung.

Die Projektpartner setzen die Getrenntsammlung für ein hochwertiges Recycling und eine wirksame Ressourcenschonung voraus. Die Gelbe Tonne plus sei daher durchaus eine intelligente Option für die Weiterentwicklung der Getrenntsammlung auch außerhalb Leipzigs. „Durch die Gelbe Tonne plus können wir mehr Sekundärrohstoffe einsammeln und recyceln, und das mit hervorragender Qualität“, betont Robert Maurer, zuständiger Geschäftsführer für Entsorgung und Verwertung. „Das ist anders, wenn Restmüll und Leichtverpackungen gemeinsam in eine Tonne gelangen würden. Dadurch würde alles Verwertbare stark verschmutzt, Sortier- und Verwertungskosten steigen dadurch signifikant.“ Zudem habe sich die Gelbe Tonne plus seit zwei Jahren im Großversuch bewährt – ein entsprechender Versuch mit belastbaren Ergebnissen stehe für die gemeinsame Sammlung von Restmüll und Leichtverpackungen noch aus.

Der Grüne Punkt – Duales System Deutschland GmbH, Köln

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