| 29.01.2003 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Mehr als 120 Spezialisten aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung trafen sich kürzlich in Bonn zu einem Symposium "Verwertung von Kunststoffen aus technischen Anwendungen". Im Mittelpunkt der hochkarätig besetzten Veranstaltung stand die Suche nach ökologisch und ökonomisch sinnvollen Verwertungskonzepten.
Der Vorsitzende des Verband Kunststofferzeugende Industrie (VKE, www.vke.de), Dr. Ehrenfried Baumgartner, betonte in seinem Redebeitrag die Vielseitigkeit und Effizienz der polymeren Werkstoffe. Viele Innovationen - insbesondere im Elektro-/Elektronik- und Automobilbereich - seien durch Kunststoffe überhaupt erst möglich geworden. Image und Wettbewerbsfähigkeit von Kunststoffen seien aber auch an die Bereitschaft der Kunststoff-Industrie gebunden, Produktverantwortung zu übernehmen. Dazu stehe seine Industrie, wie etwa die Gründung der Technologieentwicklungs-GmbH für ökoeffiziente Polymerverwertung - kurz "tecpol" - im vergangenen Dezember zeige. Das Symposium bekräftige das Angebot an Kunden und Partnerindustrien, gemeinsam die besten Verwertungswege für kunststoffreiche Abfallströme zu finden und weiter zu entwickeln. Es unterstreiche auch das Gesprächsangebot an die Politik. "Die Kunststoff-Industrie", so Baumgartner, "will auch in der Verwertung einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten. Die entsprechenden Rahmenbedingungen muss der Gesetzgeber schaffen. Wir sind zum konstruktiven Dialog bereit". Man trete für ein gleichwertiges Nebeneinander aller Verwertungsverfahren ein und befürworte eine Steuerung der Materialströme unter Ökoeffizienz-Aspekten. Auf dieser Basis wolle man gemeinsam mit allen betroffenen Branchen den Weg für ein künftiges integrales Management von kunststoffhaltigen Abfallströmen bahnen, das die vielfach anwendungs- und branchenbezogene Konzeptionen ablösen könne. Durch gezielte Zusammenführung von gemeinsam verwertbaren Materialströmen könnten die verwerteten Altkunststoffmengen erhöht und Kosten gespart werden. Karl-Heinz Florenz, Mitglied des Europaparlaments und Rapporteur des EU-Ausschusses, der sich mit der Verwertung von gebrauchten Elektro- und Elektronikgeräten befasst, vermittelte die europäische Sicht. Er bekräftigte, dass Altautos und gebrauchte Elektrogeräte nicht nur Altlasten seien, sondern auch Ressourcen, die kommenden Generationen nicht vorenthalten werden dürften. "Wir sind uns", so Florenz, "darüber im klaren, dass in der Kunststoff-Verwertung sehr viele Netzwerke nötig sind." Deshalb sei man über die durch die Kunststoff-Industrie jüngst vollzogenen Gründung der Technologieentwicklungs GmbH für ökoeffiziente Polymerverwertung (tecpol) erfreut. Der Ministerialdirigent des Bundesminsteriums für Naturschutz, Umwelt und Reaktorsicherheit, Dr. Dietrich Ruchay, stellte die Umsetzung europäischer Produktrichtlinien aus Sicht des Bundes dar und betonte, dass sowohl im Verpackungs- als auch im Autobereich Deutschland der Motor Europas gewesen sei. Ruchay verteidigte die Vorgabe von Quoten. Im übrigen verstehe der Bund Produktverantwortung auch als Kombination von Ressourcenschonung und Verminderung von Umweltlasten, und dabei seien die Produzenten der Endprodukte ebenso wie die Produzenten von Vorprodukten in die Pflicht genommen. Dies betreffe Materialherstellung und -entwicklung ebenso wie die Optimierung von Verwertungstechologien. Dr. Hermann Krähling, Geschäftsführer der im Dezember vergangenen Jahres durch die Kunststoff-Industrie gegründeten Technologieentwicklungs GmbH für ökoeffiziente Polymerverwertung (tecpol), betonte, man wolle mit dazu beitragen, die Akzeptanz und Zukunftsfähigkeit von Kunststoffen langfristig zu sichern. |
Verband Kunststofferzeugende Industrie e. V., Frankfurt/Main
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