13.09.2019, 13:56 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Kreislaufwirtschaft entwickelt sich zu einem der wichtigsten Megatrends: Statt Rohstoffe einmal zu nutzen und sie dann zu entsorgen, sollen sie sich künftig im Kreislauf bewegen und immer wieder eingesetzt werden. Das geht nur, wenn die Produkte entsprechend gestaltet sind, Stichwort Design for Recycling (D4R). Um Hersteller insbesondere bei der recyclingfreundlichen Gestaltung von Verpackungen zu unterstützen, hat der Grüne Punkt den RecyclingCOMPASS entwickelt. Das digitale Werkzeug gibt in wenigen Schritten eine erste Einstufung der Recyclingfähigkeit im deutschen System ab. „Damit wird es für unsere Kunden ganz einfach, einzuschätzen, wo sie bei Design for Recycling stehen“, so Jörg Deppmeyer, Geschäftsführer Der Grüne Punkt. „Einfacher geht es nicht. Unsere Expertinnen ergänzen dieses Angebot mit individuellen Analysen und der entsprechenden Beratung.“ Auch Workshops bietet der Grüne Punkt an – vom Inhouse-Workshop bis zum Seminar vor Ort in Sortier- und Verwertungsanlagen überall in Deutschland. „Die Seminare sind regelmäßig ausgebucht – das zeigt den großen Bedarf bei diesem Thema“, sagt Deppmeyer. RecyclingCOMPASS - Gründlich getestet und ausgereift Eine Beta-Version des RecyclingCOMPASS haben seit Oktober 2018 über 500 Kunden des Grünen Punkts getestet – darunter auch Großkunden mit einem umfangreichen Verpackungsportfolio. Die Resonanz: Das Tool sei leicht verständlich, praxisnah und es liefere zuverlässig ein belastbares Ergebnis. Das Werkzeug erfüllt die anerkannten Standards des Instituts cyclos-HTP und der Zentralen Stelle Verpackungsregister. Kunststoffverpackungen haben ein Imageproblem, denn sie lassen sich teilweise deutlich schlechter recyceln als andere – das liegt auch an der Gestaltung und Zusammensetzung der Verpackungen. Ziel ist es daher, den Werkstoff kreislauffähig zu machen, Ressourcen zu sparen und Abfall zu vermeiden. „Das geht aber nur, wenn die Verpackungen entsprechend gestaltet sind. Ohne recyclingfähige Verpackungen schaffen wir die hohen Recyclingziele für Kunststoff nicht“, betont Dr. Ina-Maria Becker, Sachverständige für Verpackungsentsorgung und Expertin des Grünen Punkts für D4R. D4R als Mittel gegen das Imageproblem Recyclingfreundliche Kunststoffverpackungen, die im Wirtschaftskreislauf verbleiben, anstatt verbrannt zu werden, können entscheidend dazu beitragen, das schlechte Image des Kunststoffs zu korrigieren. Auch der Handel fordert verbesserte Recyclingfähigkeit und entwickelt entsprechende Strategien. Für Hersteller ist es offenbar gar nicht so einfach, die Recyclingfähigkeit ihrer Verpackungen einfach und dabei zuverlässig einzuschätzen. Der RecyclingCOMPASS gilt dabei als ein wichtiger digitaler Helfer – er zeigt mit dem Ergebnis dem Nutzer eine genaue Erläuterung des Ergebnisses an. Diese kann dem Anwender schon erste Hinweise für eine Optimierung geben. Die zugrundeliegenden Standards werden ständig aktualisiert, so wird der RecyclingCOMPASS Änderungen etwa den Mindeststandard der Zentralen Stelle Verpackungsregister sofort nachvollziehen. „Natürlich gibt es Fälle, die man individuell betrachten muss, dann fordert das Tool zu einer Einzelfalluntersuchung auf“, so Christina Schulz, Expertin für Design for Recycling (D4R) beim Grünen Punkt. Eine solche Analyse erfolgt dann über das Institut cyclos-HTP, mit dem der Grüne Punkt seit fünf Jahren als Partner eng zusammenarbeitet. „Das Ergebnis ist ein Zertifikat von einem unabhängigen Sachverständigen mit einer genauen prozentualen Angabe der Recyclingfähigkeit und Optimierungsvorschlägen. Zudem weist das Zertifikat aus, für welche europäischen Länder die gleiche Bewertung gilt“, erklärt Schulz. Gerade bei Verpackungsumstellungen oder für die meistverkauften Verpackungen sei eine solche vertiefte Bewertung sinnvoll. Der RecyclingCOMPASS deckt Verpackungen aus Kunststoff und Metallen sowie faserbasierte Verpackungen ab. Eine weitere Ausbaustufe sieht die Erweiterung der Ergebnisse auf andere europäische Länder vor sowie eine vollständige Bewertung auch für Verpackungen aus Glas. Weitere Informationen: |
DSD – Duales System Holding GmbH & Co. KG, Köln
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