30.01.2020, 14:51 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
Die Wiederverwertung von Getränkeverbundverpackungen gestaltet sich oft schwierig, da vor allem die Schichten des Foliengemisches nicht sauber voneinander getrennt werden können. Sven Wolf, Geschäftsführer bei der Leistritz Extrusionstechnik GmbH, sieht die Lösung in geschäumtem rPET. Folien aus rPET sollen in den Verbundverpackungen die üblicherweise verwendeten Lagen aus verschiedenen Polyethylenfolien ersetzen und so das Recycling erleichtern. Auch die Trennung von zusätzlichen Barriereschichten (wie z.B. Aluminium) sei im Schmelzeverfahren effizient und wirtschaftlich zu lösen. Die Anlagentechnologie, die gemeinsam mit Partnern entwickelt und getestet wurde, soll es ermöglichen, rPET Granulate zu hochwertigen Schaumfolien zu extrudieren. Neben Leistritz sind an diesem Entwicklungsprojekt Recycling-Spezialist NGR und Folienhersteller Kuhne beteiligt. Für die Herstellung der geschäumten rPET-Folie sind damnach mehrere Verfahrensschritte notwendig: Die Aufbereitung der rPET Flakes mit entsprechenden Additiven erfolgt im Leistritz-Doppelschneckenextruder. In Kombination mit einem LSP Reaktor (Liquid State Poly-kondensation) von NGR entsteht ein Granulat oder bereits direkt eine Schmelze für das nachgelagerte Schäumen. Die Beladung der Schmelze mit einem physikalischen Treibmittel erfolgt ebenfalls in einem Leistritz-Doppelschneckenextruder, um von dort in die Folienextrusionsnachfolge von Kuhne zu gelangen. Hier entsteht dann die Schaumfolie, die weiterverarbeitet werden kann und voll recyclingfähig sein soll. Die Idee, rPET für Getränkekartons zu verwenden, gehe auf das russische Unternehmen ForPET zurück. Einer der Eigentümer, Sergey Nikitenko, erklärt: "Unser Ziel war es, ein Material zu schaffen, dass Wiederverwertung ohne Limitierungen zulässt. Das ist uns gelungen und mittlerweile haben wir es weltweit patentieren lassen. Zurzeit arbeiten wir daran, gemeinsam mit Investoren ein kommerzielles Entwicklungszentrum in Russland zu etablieren." Die finale Entwicklung soll bis Ende 2020 abgeschlossen sein. Danach sollen die ersten kommerziellen Produkte ihren Weg in den Markt finden. interplastica 2020, 28.-31. Januar 2020, Moskau, Halle 2.2, Stand 22 C38 Weitere Informationen: |
Leistritz Extrusionstechnik GmbH, Nürnberg
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