08.04.2020, 13:27 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Das Amtsgericht Rottweil hat am 1. April 2020 das Insolvenzverfahren für die Bock GmbH & Co. KG aus Lauterbach eröffnet. Florian Schiller von der Pluta Rechtsanwalts GmbH wurde zum Insolvenzverwalter bestellt. Er war zuvor bereits als vorläufiger Verwalter tätig. Am gleichen Tag wurde auch das Verfahren über das Vermögen der Schwestergesellschaft Weisser Werkzeugbau GmbH & Co. KG aus Deißlingen eröffnet. In diesem Verfahren ist Pluta-Sanierungsexperte Steffen Beck als Insolvenzverwalter tätig (siehe auch plasticker-News vom 02.03.2020). Wie der Insolvenzverwalter weiter berichtet, führten Schiller und sein Team schon im vorläufigen Verfahren wichtige Sanierungsmaßnahmen durch. Die Auslastung in der Produktion wurde deutlich gesteigert, alle Produkte wurden auf ihre Rentabilität überprüft. „Wir haben auch mit einigen Kunden neue Konditionen verhandelt. Mit der Verfahrenseröffnung haben wir nun die Möglichkeit, weitere Maßnahmen anzustoßen und umzusetzen“, erklärt Schiller. Er wird im Sanierungsteam unterstützt von Interimsmanager Helmuth Rauscher von der acta Management GmbH. Verstärkte Hygiene in der Produktion Die Auftragslage im Unternehmen sei weiterhin gut. Trotz der gegenwärtigen Entwicklung durch Corona werde weiter produziert. Der Pluta-Sanierungsexperte ergänzt: „Die aktuelle Situation ist natürlich eine Herausforderung. Keiner kann genau vorhersagen, wie lange diese Phase andauern wird und welche Maßnahmen nötig werden. Es gelten aktuell strenge Hygienemaßnahmen, aber wir beliefern unsere Kunden weiter pünktlich. Dafür gilt mein besonderer Dank den motivierten Mitarbeitern.“ Das Team um Schiller habe bisher keine betriebsbedingten Kündigungen aussprechen müssen. Einige wenige Mitarbeiter hätten das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen. Derzeit beschäftigt Bock rund 90 Mitarbeiter. Der Investorenprozess laufe ebenfalls uneingeschränkt weiter. Gegenwärtig spreche das Pluta-Team mit mehreren Investoren, die erste Angebote abgegeben hätten. Diese seien nicht bindend und würden derzeit vom Sanierungsteam umfassend geprüft. Ein Abschluss des Investorenprozesses sei derzeit – auch durch Corona – noch nicht absehbar. Bock gilt als Spezialist für Kunststofftechnik. Das Unternehmen entwickelt und produziert kunststoffgerechte Spritzguss- und Verbundteile und übernimmt das Veredeln (Drucken, Prägen, Schweißen) von Kunststoffteilen sowie die Montage von ganzen Baugruppen. Bock wurde 1946 gegründet, der Ursprung der Gesellschaft geht bis in das Jahr 1866 zurück. Laufender Geschäftsbetrieb bei Weisser Werkzeugbau Auch bei der Weisser Werkzeugbau GmbH & Co. KG aus Deißlingen laufen die Sanierungsmaßnahmen nach der Verfahrenseröffnung weiter. Die Produktion würde unter verstärkten Hygienevorschriften fortgeführt und alle Aufträge würden wie geplant bearbeitet. Pluta-Sanierungsexperte Beck: „Seit der Antragstellung haben wir auch neue Aufträge erhalten. Das freut uns. Wir führen weiter Gespräche mit möglichen Investoren. Unser Ziel ist eine übertragende Sanierung.“ Es mussten demzufolge bisher keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden. Im Unternehmen sind weiterhin zwölf Mitarbeiter beschäftigt. Seit der Gründung im Jahr 1981 ist Weisser Werkzeugbau im Formenbau tätig. Das Produktportfolio umfasst das Fertigen von Formen für Teile aus der Automobilindustrie und Sanitärbranche, technische Teile, Mehrkomponentenwerkzeuge sowie sonstige Werkzeuge. Die Unternehmen Bock und Weisser Werkzeugbau sind Schwestergesellschaften, rechtlich jedoch eigenständige Gesellschaften. Weitere Informationen: |
Bock GmbH & Co. KG, Lauterbach + Weisser Werkzeugbau GmbH & Co. KG, Deißlingen
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