30.06.2022, 13:57 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Die Maag Germany GmbH wurde im Jahr 1947 von Hans Hench sen. in Aschaffenburg gegründet. Das Unternehmen entwickelte sich über die Jahrzehnte zum globalen Anbieter integrierter Lösungen für die Kunststoff verarbeitende Industrie. Bereits 1948 lieferte das Unternehmen, damals unter dem Namen Automatik H. Hench und J. Kaupp KG, erste Maschinen und Apparate für die Kunststoffverarbeitung. In den 1950er Jahren wurde die Betriebsstätte stetig erweitert und das erste Konstruktionsbüro eingerichtet. Nach dem Verkauf des ersten Stranggranulators zeigte sich die Automatik erstmals auf der Kunststoffmesse K in Düsseldorf. In den 1960er Jahren erfolgten durch den Gründer Hans Hench erste Gebrauchsmuster- und Patentanmeldungen. Dem ersten Automatik-Strang-Granulator (ASG) folgte ein selbsteinfädelnder Unterwasser-Granulator (USG). Für die Produktion moderner Synthetikfasern lieferte das Unternehmen Spinnpumpenantriebe, Extruder und Spinnbalken. Aus Platzmangel zog das Unternehmen Ende des Jahrzehnts nach Ringheim/Großostheim, wo es auch heute noch ansässig ist. In der folgenden Dekade entstanden am neuen Standort neue Fertigungshallen, Büro- und Konstruktionsgebäude und ein eigenes Ausbildungszentrum. Das Unternehmen vergab Herstellerlizenzen nach USA und Japan und gründete die erste Tochtergesellschaft in Charlotte, USA. 1983 übernahm die schwedische AB Nils Dacke Gruppe das Unternehmen und formte daraus die Automatik Group. Das über die Jahrzehnte entwickelte Know-how steckte man nicht nur in die Entwicklung neuer Maschinen, sondern begann bereits in den 1980ern damit, auf spezifische Kundenanforderungen einzugehen. So verstanden die Automatik-Ingenieure die Aufgabenstellungen ihrer Kunden immer besser, konnten sie spezifisch beraten und gemeinsam mit ihnen Lösungen finden. Im 1988 eingeweihten Technikum kann gemeinsam mit dem Kunden auch heute noch Komponentenvarianten entwickelt werden, um den Prozess und die erforderlichen Leistungskriterien vor dem Kauf neuer Anlagen zu optimieren. In den 1990er Jahren firmierte man nach Übernahme durch den Schweizer Rieter Konzern unter dem Namen Rieter Automatik. Es wurden Vertriebs- und Serviceplattformen in China und Malaysia gegründet. 1994 präsentierte das Unternehmen erstmals einen „Primo“ Stranggranulator, der auch heute noch Herzstück vieler Granuliersysteme ist. Neue Wege ging man mit der Vertropfungsanlage „Droppo“, die den weiteren Anbieterangaben zufolge aus besonders niedrigviskosen Schmelzen und Flüssigkeiten perfektes Kugelgranulat erzeugen kann. In den 2000ern bot das Unternehmen erstmals ein drittes Granulierverfahren an – die Unterwassergranulierung. Neben der bewährten Stranggranulierung und der Vertropfung konnte man mit dem neuen Verfahren von nun an wesentlich mehr Anwendungsbereiche der Kunststoffindustrie bedienen. Gleich drei Granulattrocknungsverfahren wurden entwickelt und zur Serienreife gebracht. Egal ob abrasiv, brüchig oder hochgefüllt - im Portfolio der Rieter Automatik gab (und gibt es auch heute noch) immer einen passenden Trockner, der das Granuliersystem abrundet. Seit 2010 gehört das Unternehmen zur Maag Group, die mit der Maag Pump Systems AG ihren Hauptsitz in der Schweiz hat und 2012 vom US-amerikanischen Dover Konzern übernommen wurde. Mit OTP (optimized temperature pelletizing) gelang es der Automatik Plastics Machinery GmbH 2015, ein Granulierverfahren zu entwickeln, mit dem technische Kunststoffe in Pellets geformt werden können. Die Eröffnung neuer Schleifzentren und Servicecenter in Taiwan, Brasilien und Indien tragen auch heute noch dazu bei, dass Kunden schnell bedient werden können und Ersatzteile schnell verfügbar sind. 2015 wurde der Siebwechslerhersteller Maag Pump Systems GmbH aus Wettringen mit der Automatik Plastics Machinery GmbH zur Maag Automatik verschmolzen. Seitdem werden auch die Schmelzefilter in Großostheim konstruiert und gefertigt. In den letzten Jahren hat sich die gesamte Maag Group, aber auch die heutige Maag Germany immer weiterentwickelt. Durch den Zusammenschluss mit weiteren Anbietern Kunststoff verarbeitender Systeme, hat das Unternehmen seine Produkte immer weiter optimiert, indem es die Vorzüge sämtlicher Technologien in neue Produkte eingebracht hat. Heute entwickelt Maag Germany Systeme, die es erlauben, möglichst viel Kunststoff im Kreislauf halten, d.h. Kunststoffmüll wieder in qualitativ hochwertige Produkte einbringen zu können. Auch in Sachen Digitalisierung schreitet die Entwicklung mit großen Schritten voran. Von remote Inbetriebnahmen bis Echtzeit-Maschinendaten auf dem Handy ist schon jetzt einiges möglich. Alaaddin Aydin (r.), General Manager Maag Germany, mit dem zweiten Bürgermeister von Großostheim, Horst Müller, bei der Jubiläumsfeier am 25. Juni 2022. Als Teil der Maag Group und dem Mutterkonzern Dover Corporation beschäftigt das Großosteimer Unternehmen heute über 400 hochqualifizierte Mitarbeiter. Weitere Informationen: maag.com |
Maag Germany GmbH, Großostheim + Maag Group, Oberglatt, Schweiz
» insgesamt 65 News über "Maag" im News-Archiv gefunden
» Eintrag im Anbieterverzeichnis "Maschinen und Anlagen"
Ihre News im plasticker? Bitte senden Sie Ihre Pressemitteilungen an redaktion@plasticker.de!
» zurück zum Seitenanfang |
Top-Meldungen der letzten Tage
Amcor: Verpackungsmittelkonzern übernimmt Berry Global
Voelpker: Neuer Formaldehyd-Fänger - Unterdrückung von Kettenabbau und Formaldehydfreisetzung
Starlinger: Übernahme der Gewebesparte von Windmöller & Hölscher
Engel: „foammelt Days 2024“ am 27. und 28. November in Schwertberg - Schaumspritzgießen von A bis Z
Meist gelesen, 10 Tage
Starlinger: Übernahme der Gewebesparte von Windmöller & Hölscher
Fakuma 2026: Nächste Ausgabe findet von Montag bis Freitag statt
Voelpker: Neuer Formaldehyd-Fänger - Unterdrückung von Kettenabbau und Formaldehydfreisetzung
Engel: „foammelt Days 2024“ am 27. und 28. November in Schwertberg - Schaumspritzgießen von A bis Z
Ernst Jäger Kunststoffverpackung: Insolvenzverfahren eröffnet - Eigenverwaltung angeordnet
Meist gelesen, 30 Tage
Dieffenbacher: Übernahme des Composites-Geschäftes von Schmidt & Heinzmann
Volkswagen: Mindestens drei deutschen Werken droht das Aus
Starlinger: Übernahme der Gewebesparte von Windmöller & Hölscher
Fakuma 2026: Nächste Ausgabe findet von Montag bis Freitag statt
Meist gelesen, 90 Tage
Arburg: Maschinenbauer erwartet deutlichen Umsatzrückgang
LyondellBasell: Neuer Kunststoff-Recyclingkomplex bei Gießen
Albis: Nachhaltige Kunststoffe für den Spritzguss und Extrusionsanwendungen im Fokus
New Albea Kunststofftechnik: Automobilzulieferer stellt Insolvenzantrag in Eigenverwaltung
Sumitomo (SHI) Demag: Personalabbau und strukturelle Veränderungen an deutschen Standorten
Dann veräußern Sie diese kostenlos
in der Rohstoffbörse.
Kunststoffchemie für Ingenieure
Mit der bereits fünften Auflage in eineinhalb Jahrzehnten liegt dieses Standardwerk "Kunststoffchemie für Ingenieure" wiederum in gründlich überarbeiteter, aktualisierter Form vor. |