29.11.2022, 11:24 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Dr. Gernot Jäger (l.) leitet das seit vier Jahren eingerichtete Kompetenzzentrum für Biotechnologie bei Covestro. Die neue vom Bundesforschungsministerium geförderte Nachwuchsgruppe für Enzymkatalyse leitet Dr. Lukas Reisky - (Bilder: Covestro). „Die Biotechnologie hat enormes Potenzial, um Kunststoffe umweltverträglicher und effizienter zu produzieren", sagt Dr. Markus Steilemann, Vorstandsvorsitzender Covestro. „Als innovationsorientiertes Unternehmen wollen wir unsere Fähigkeiten auf diesem Gebiet ausbauen. Insbesondere erwarten wir dadurch weitere Impulse für die Kreislaufwirtschaft, auf die wir unser Unternehmen komplett ausrichten." Um das Potenzial der industriellen („weißen") Biotechnologie für die Kunststoffproduktion noch besser zu erschließen, wurde bei Covestro nun die „Nachwuchsgruppe Enzymkatalyse", kurz „Nenzy“, ins Leben gerufen. Sie wird für fünf Jahre vom Bundesforschungsministerium mit insgesamt 2,5 Millionen Euro gefördert und kooperiert eng mit der RWTH Aachen. In der neuen Gruppe wird daran gearbeitet, Altprodukte und Plastikabfall durch enzymatisches Recycling wiederzuverwerten. Zudem wollen die Forschenden Enzyme zur Aufbereitung von Abwässern in der Kunststoffproduktion nutzen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die gezielte und vollständige Zersetzung von gebrauchtem Kunststoff in der Natur. Neues Labor Die Experten haben jetzt zudem mehr Platz und noch bessere Ausrüstung – in einem neuen Labor, das Covestro am Stammsitz in Leverkusen errichtet hat. Biotechnologische Prozesse können hier in einem breiten Größenspektrum besonders realistisch dargestellt werden, von einem Milliliter bis zu bald 100 Litern Reaktionsvolumen. „Wir nehmen uns die Natur zum Vorbild, die sensationelle Prozesse hervorgebracht hat und seit Millionen von Jahren die Kreislaufführung praktiziert", sagt Dr. Gernot Jäger, der das Biotechnologie-Kompetenzzentrum von Covestro leitet. „Mithilfe von Enzymen und Mikroorganismen können wir alternative Rohstoffe effizient nutzen und somit fossile Ressourcen ersetzen. Gleichzeitig lassen sich unerwünschte Nebenprodukte vermeiden oder zumindest deutlich reduzieren." Im Kompetenzzentrum für Biotechnologie forschen Experten wie Muhammed Demiral und Melanie Prinz unter anderem daran, die Basischemikalie Anilin aus Pflanzen herzustellen Konkret nutzt Covestro die Biotechnologie bereits bei der Erforschung und Entwicklung neuer Wege zur nachhaltigen Erzeugung von Anilin. Diese Grundchemikalie spielt in der Kunststoffproduktion weltweit eine wichtige Rolle. Bislang wird sie fast ausschließlich aus fossilen Rohstoffen wie Erdöl gewonnen, was CO2 freisetzt. Covestro braucht Anilin zur Herstellung eines Vorprodukts (MDI), aus dem Dämmschaum für Gebäude und Kühlgeräte entsteht. Zusammen mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft hat Covestro den weiteren Angaben zufolge ein bahnbrechendes Verfahren entwickelt, um Anilin mithilfe von Mikroorganismen umweltverträglich aus pflanzlichen Rohstoffen wie Stroh oder Zuckerrüben herzustellen. Auf diese Weise wurde demzufolge bereits vollständig biobasiertes Anilin gewonnen und erfolgreich zu Testprodukten verarbeitet. Nun soll das bereits mehrfach prämierte Verfahren in größeren Dimensionen weiterentwickelt werden. Das Projekt wird mit öffentlichen Mitteln aus dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert. Weitere Informationen: www.covestro.com |
Covestro AG, Leverkusen
» insgesamt 498 News über "Covestro" im News-Archiv gefunden
Ihre News im plasticker? Bitte senden Sie Ihre Pressemitteilungen an redaktion@plasticker.de!
» zurück zum Seitenanfang |
Top-Meldungen der letzten Tage
LyondellBasell: Neuer Kunststoff-Recyclingkomplex bei Gießen
Meist gelesen, 10 Tage
Helvoet Rubber & Plastic Technologies: RF Duroplast GmbH übernimmt Duroplast-Spezialisten
Corsair: Kunststoff-Pyrolyseöl aus Finnland für Shell
K.D. Feddersen: Karen Kaufmann neue Bereichsleiterin Vertrieb Deutschland
Meist gelesen, 30 Tage
LyondellBasell: Vollständige Übernahme der APK AG
Albis: Nachhaltige Kunststoffe für den Spritzguss und Extrusionsanwendungen im Fokus
Dreyplas: Neues Compound aus PA6 mit UHMWPE optimiert Eigenschaften von Brückenlagern
Dann veräußern Sie diese kostenlos
in der Rohstoffbörse.
Auslegung von Anguss und Angusskanal - Spritzgießwerkzeuge erfolgreich einsetzen
Das Angusssystem hat einen starken Einfluss auf den Spritzgießprozess. Dennoch wird in der Fachliteratur zum Spritzgießen die Gestaltung des Angusssystems und dessen Bedeutung oftmals nur am Rande behandelt. |