23.10.2024, 09:20 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
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![]() Kooperation von Arburg und carbonauten: Manuel Witte (l.), Abteilungsleiter Anwendungstechnik & Branchen bei Arburg, und Gerhard Böhm (M.), Arburg-Geschäftsführer zur Zeit der Vertragsunterzeichnung mit Christoph Hiemer (2.v.l.), Mitgründer carbonauten, und Team in der „minus CO2 factory 001“ in Eberswalde bei Berlin - (Bild: carbonauten). Das Start-Up carbonauten entwickelt und produziert in dezentralen Fabriken („minus CO2 factory“) industrielle Grundstoffe und Vorprodukte und setzt auf die Eigenentwicklung einer Karbonisierungstechnologie im großen Maßstab, die flexibel alle Arten von holzigen Biomasseresten zu CO2-negativen Biokohlenstoffen verarbeitet. Für den Kunststoffmarkt bietet carbonauten polymers CO2-negative Composites mit Biokohlenstoffgehalt. CO2-negative Vorprodukte für die Kunststoffindustrie Die sogenannten „Net Materials“, ausgeschrieben Negative Emission Technology-Materials, sind CO2-negative Vorprodukte für die Industrien Kunststoff, Chemie, Agrar und Bau. Arburg will das CO2-reduzierte Material für Spritzgießanwendungen einsetzbar machen. Ab 2025 müssen Arburg und alle anderen Unternehmen, die unter die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) fallen, neben den Scope 1- (Emissionen aus unternehmenseigenen Quellen) und 2- (indirekte Emissionen durch den Zukauf von Energie oder Strom) zusätzlich auch die Scope-3-Emissionen messen und in ihrem Nachhaltigkeitsbericht offenlegen. Bei den Scope 3-Emissionen handelt es sich um alle indirekten Emissionen, die nicht im Unternehmen, sondern in der vorgelagerten Lieferkette oder durch die nachgelagerte Nutzung der hergestellten Produkte und angebotenen Dienstleistungen entstehen. Dezentrale Herstellung von CO2-negativen Biokohlenstoffen Die Karbonisierungstechnologie ermöglicht die kostengünstige und dezentrale Herstellung von CO2-negativen Biokohlenstoffen. carbonauten entwickelt und produziert industrielle Grundstoffe und Vorprodukte auf der Basis von Biokohlenstoffen und Bioölen in dezentralen Fabriken. Biokohlenstoffe binden dauerhaft bis zu 3,67 Tonnen CO2-Äquivalent pro Tonne Biokohlenstoff. Die als Nebenprodukt entstehenden Bioöle dienen als CO2-negativer Grundstoff für die Chemie. Ein weiteres Nebenprodukt ist grundlastfähige erneuerbare Energie. In der „minus CO2 factory 001“ in Eberswalde bei Berlin startete die aktive Reduzierung von CO2. Sie ist die erste von zukünftig dutzenden Fabriken weltweit. Eine zweite soll bis 2025 im chinesischen Chibi entstehen. Neben der industriellen Produktion ist Eberswalde Forschungs- und Entwicklungsstandort für Hardware, technologische Erweiterungen und Optimierung der Produktionsprozesse. Konkretes zur Kooperation Die Biokohlenstoffe werden zu sehr feinen Pulvern verarbeitet und mit Polymeren zu den zum Patent angemeldeten „Net Materials“ compoundiert. Arburg als ein weltweit tätiger Hersteller von hochwertiger Maschinentechnik für die Kunststoffverarbeitung verfügt über Kompetenzen in der Anwendungs- und Verfahrenstechnik, die eine praxisgerechte Anpassung dieser biobasierten Holzmaterialien auf die industrielle Verarbeitung ermöglichen. Zentrales Ziel der Kooperation ist die Verwendung der CO2-negativen Compounds von carbonauten unter Verwendung der Spritzgießtechnologie von Arburg für die Entwicklung von Prototypen. Daraus soll eine breite Palette von Kunststoffanwendungen und anschließend die Entwicklung gemeinsamer Verarbeitungstechnologien resultieren, um CO2-negative Kunststoffprodukte auf den Markt zu bringen. carbonauten polymers verweist auf eine hohe Expertise bei Entwicklung und Produktion von CO2-negativen Kunststoffen, die verbesserte Eigenschaften aufweisen und dabei nicht teurer sein soll als die konventionellen Pendants. Die gebrauchsfertigen Masterbatches und Compounds sind mit technischen Biokohlenstoffen gefüllte Kunststoffgranulate. Viele Eigenschaften der Kunststoffe sollen sich dadurch verbessern, Kosten sollen sinken und die Recyclingfähigkeit soll erhalten bleiben. Als Basis können dauerhaft stabile oder bioabbaubare Polymere und Biopolymere verwendet werden. Die Verarbeitung der Granulate erfolgt wie bei anderen Kunststoffen, was die Defossilisierung für Produzenten einfach und erstmalig wirtschaftlich attraktiv machen soll. Die Ergebnisse von Produkten und Lösungen sollen zu den „Arburg Technologie-Tagen 2025“ sowie auf anderen Messen und Ausstellungen präsentiert werden. Hinzu kommen die Ausweitung der Zusammenarbeit in Nachhaltigkeit und Reduzierung der CO2-Emissionen, das Sammeln von Marktinformationen zur Unterstützung der weiteren Produktentwicklung sowie Workshops und Seminare von Arburg, carbonauten oder anderen Institutionen. Gemeinsame Marketingkampagnen und die Organisation von Webinaren, um Technologien, Anwendungen und die Vorteile des gemeinsamen Angebots vorzustellen, komplettieren die Zusammenarbeit. Positiver Ausblick Dr. Cristian Hedesiu, CTO carbonauten polymers, und Torsten Becker, Geschäftsführer carbonauten, werden als Kooperationsschritte zunächst Arburg und das Kundencenter mit 42 Spritzgießmaschinen besuchen, um dann das gemeinsame Ziel der Entwicklung von Technologien für die kostengünstige Verarbeitung der CO2-negativen Compounds weiter zielgerichtet voranzutreiben. „Mittelfristig haben wir die Absicht zum Erwerb von Spritzgießmaschinen von Arburg zur eigenen Herstellung von Plastikteilen in den ‚minus CO2 factories‘. So erreichen wir eine tiefe Wertschöpfung und können unseren Energieüberschuss zum Betrieb der Spritzgießmaschinen verwenden“, sagt Dr. Cristian Hedesiu. „Wir machen gerade vielversprechende anwendungstechnische Versuche mit dem neuen Compound im Kundencenter. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind“, führt Manuel Witte, Abteilungsleiter Anwendungstechnik & Branchen bei Arburg, aus. „carbonauten und Arburg haben die Exklusivpartnerschaft unterzeichnet, weil eine nachhaltige CO2-Reduktion in der Kunststoffverarbeitung für uns wichtig ist und wir die Erfahrungen mit diesem Material auch für die eigene Produktion einsetzen möchten. Nachhaltigkeit soll aber auch anwendungstechnisch für unsere Kunden nutzbar werden. Denn je mehr CO2-reduziertes und recyceltes Material in der Kunststoffverarbeitung verwendet wird, umso größer die Vorteile für die gesamte Branche und letztlich für uns alle.“ Weitere Informationen: www.arburg.com, carbonauten.com |
Arburg GmbH + Co KG, Loßburg
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