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28.01.2008 | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

Tschechische Republik: Beeindruckende Entwicklung der Kunststoffbranche

Das robuste Wachstum der tschechischen Wirtschaft führt zu steigenden Chemieeinfuhren, die 2007 auf über 8,5 Mrd. Euro angewachsen sein dürften. Am stärksten profitieren davon deutsche Unternehmen, die ein Drittel dieser Einfuhren liefern. Da die tschechische Chemikalien- und Arzneimittelproduktion sehr exportorientiert ist, wird die Nachfrage zu einem großen Teil aus dem Ausland abgedeckt: 2006 waren es 62% bei Gummi- und Kunststoffwaren, über 75% bei Grundchemikalien und 89% bei pharmazeutischen Erzeugnissen.

Marktentwicklung/-bedarf
Der tschechische Markt für chemische, pharmazeutische, petrochemische und Kunststoffprodukte erreichte 2006 ein Volumen von umgerechnet 20,0 Mrd. Euro (zuletzt verfügbare Zahlen). Die Hälfte davon entfiel mit 10,5 Mrd. Euro auf chemische Erzeugnisse, was in laufenden Preisen und auf Kronenbasis einer Steigerung von 10% gegenüber dem Vorjahr entsprach. Im Einzelnen verteilte sich die Nachfrage wie folgt: steigend die Sparten Grundchemikalien (auf 4,8 Mrd. Euro), Anstrichmittel und Druckfarben (630,0 Mio. Euro), Seifen, Wasch- und Körperpflegemittel (1,5 Mrd. Euro), Gummiwaren (1,2 Mrd. Euro) und Kunststoffwaren (4,1 Mrd. Euro); stagnierend die Bereiche pharmazeutische Erzeugnisse (2,1 Mrd. Euro) und Düngemittel (208,0 Mio. Euro).

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Durch die expandierende Auto- und Elektronikindustrie sowie die solide Baukonjunktur bleiben die Absatzperspektiven für Chemieerzeugnisse in Tschechien generell günstig. Die hohe Dynamik der Gummi- und Kunststoffbranche, die zunehmend auch den Inlandsmarkt bedient, schlägt sich in weiter steigendem Bedarf an Kunststoffen in Primärformen nieder. Der Verbrauch von Anstrichstoffen liegt mit 15 kg pro Kopf im westeuropäischen Rahmen, wobei der Markt mittelfristig um 2% bis 3% pro Jahr wachsen soll - bei zunehmendem Importanteil.

Produktion/Branchenstruktur
Tschechiens Chemieindustrie bestand 2007 aus 860 Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten, deren Umsätze bis Ende Oktober rund 12,7 Mrd. Euro betrugen (Gesamtjahr 2006: 13,4 Mrd. Euro). Die 220 Unternehmen der chemischen Industrie im engeren Sinne hatten daran einen Anteil von 36%, die 630 Firmen der Gummi- und Kunststoffverarbeitung 48%, die fünf der Petrochemie 16%. Beeindruckend ist die Entwicklung der Kunststoffbranche. Sie verzeichnete in der Industrie mit real 22% die höchsten Produktionszuwächse. Die Herstellung chemischer und pharmazeutischer Erzeugnisse überwand die vorjährige Stagnation und zeigte ein Produktionsplus von 3%. Für den Sektor ist ein Übergewicht bei Grundchemikalien (60% der Umsätze) charakteristisch; einen wesentlich geringeren Anteil haben chemische Spezialitäten (13%) sowie Arzneimittel (17%). Die Verbraucherchemie liegt mit 10% im europäischen Schnitt.

Außenhandel
Deutschland ist der größte Lieferant chemischer Erzeugnisse und führte 2007 in fast allen Sparten die Importstatistik an. Wichtigste deutsche Lieferpositionen waren Kunststoff-Halbwaren (mit 564,1 Mio. Euro vor Polen und Belgien), Kunststoffe in Primärformen (552,8 Mio. Euro, vor Belgien und den Niederlanden) sowie Arzneimittel (344,1 Mio. Euro, vor der Schweiz und Frankreich). Das stärkste Wachstum bei den Importen aus Deutschland verzeichneten mit 49% Düngemittel (auf 19,9 Mio. Euro) gefolgt von organischen Chemikalien (um 36% auf rund 137,0 Mio. Euro).

Weiterführende Informationen

bfai Bundesagentur für Außenwirtschaft, Köln

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