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12.11.2025, 08:50 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten    

Bosch: Geschlossener Materialkreislauf für technische Kunststoffe aus Elektrowerkzeugen

Bosch investiert erfolgreich in Nach­haltig­keits­pro­jekt - (Bild: Bosch).
Bosch investiert erfolgreich in Nach­haltig­keits­pro­jekt - (Bild: Bosch).
Der Geschäftsbereich Bosch Power Tools hat ein Pilotprojekt zur Kreislaufwirtschaft technischer Kunststoffe erfolgreich abgeschlossen. Mit der „UniversalImpact 800 Closed-Loop Edition“ zeigt das Unternehmen, dass sich hochwertige technische Kunststoffe aus alten Elektrowerkzeugen in Neuware-Qualität zurückgewinnen und für neue Gehäusebauteile verwenden lassen. Das Vorhaben gilt als wichtiger Schritt zur Schließung von Materialkreisläufen in der Elektrowerkzeugindustrie.

Ausgangslage und Zielsetzung
Technische Kunststoffe, die in Elektrowerkzeugen eingesetzt werden, zeichnen sich durch hohe Belastbarkeit und Langlebigkeit aus. Bisher werden sie nach Ende der Produktlebensdauer meist energetisch verwertet. Bosch sah hier Potenzial, den CO₂-Fußabdruck durch den Aufbau eines Kreislaufsystems zu verringern und den verantwortungsvollen Materialeinsatz zu fördern. Ziel war, einen Recyclingprozess zu entwickeln, der die Wiederverwendung solcher Kunststoffe in Serienqualität ermöglicht, ohne Kompromisse bei Funktionalität, Optik oder Haptik einzugehen.

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Herausforderungen und Lösungsansatz
Die größte Herausforderung bestand in der Sicherung der Materialqualität. Rezyklate müssen denselben mechanischen und thermischen Anforderungen standhalten wie Neuware. Bosch wählte einen mehrstufigen Ansatz: Eine Machbarkeitsstudie prüfte zunächst die technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit. Dazu wurden mehrere tausend Altgeräte gesammelt, demontiert und analysiert. Aus der Datenauswertung entstand eine umfangreiche Materialdatenbank mit über einer halben Million Einträgen, die die Grundlage für eine gezielte Auswahl geeigneter Kunststoffe bildete.

Umsetzung des Pilotprojekts
Auf Basis der Studie wurde ein neuer Recyclingprozess etabliert. Die gewonnenen Kunststoffe konnten ohne Zusatzstoffe oder Glasfaserverstärkung verarbeitet werden und erfüllten dennoch die Qualitätsanforderungen an Neumaterial. In der Sonderedition der Schlagbohrmaschine „UniversalImpact 800“ bestehen 78 Prozent des Gehäuses aus recyceltem technischem Kunststoff. Die Fertigung erfolgte unter Serienbedingungen, um eine spätere industrielle Skalierung zu ermöglichen.

Ergebnisse und Bedeutung
Das Pilotprojekt wurde vom TÜV Süd als geschlossener Materialkreislauf zertifiziert. Die nicht im Kreislauf geführten 22 Prozent des Materials entfallen auf Bauteile mit abweichenden Material- oder Farbanforderungen. Neben der erfolgreichen Produktumsetzung lieferte das Projekt wertvolle Erkenntnisse zu Materialverfügbarkeit, Prozesszeiten und Rezyklatqualität. Bosch sieht darin einen wichtigen Beitrag zum Aufbau zirkulärer Wertschöpfungsketten in der Elektrowerkzeugindustrie und eine Basis für künftige Projekte im Bereich nachhaltiger Materialnutzung.

Weitere Informationen: www.bosch.com

Robert Bosch GmbH, Stuttgart + Robert Bosch Power Tools GmbH, Leinfelden-Echterdingen

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