07.10.2008 | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Mit rund 150 internationalen Gästen feierte die Gneuß Kunststofftechnik GmbH (www.gneuss.com) am 29. und 30. September ihr 25jähriges Bestehen in Form eines Jubiläumssymposiums. Das Familienunternehmen hat allen Grund zum Feiern, denn was 1983 als Idee eines neuen Filtrationssystems begann, hat sich längst als Rotary-Technologie in der Industrie etabliert und Gneuß zu stetem Wachstum verholfen. Heute leiten die Firmengründer Christel und Detlef Gneuß die Geschäfte ihres mittlerweile international aufgestellten Unternehmens mit insgesamt 130 Mitarbeitern gemeinsam mit ihren Söhnen Daniel und Dr. Stefan Gneuß. Mehr als 4.000 Filter weltweit im Einsatz In den vergangenen 25 Jahren arbeitete Gneuß stetig an der Verbesserung seines prozess- und druckkonstant arbeitenden Filtriersystems, so dass heute für alle Anwendungen eine Lösung für eine wirtschaftliche und effiziente Filtration von Kunststoffschmelzen zur Verfügung steht. Weltweit sind mehr als 4.000 Filter aus Bad Oeynhausen bei der Rohstoff- und Compoundherstellung sowie in Aufbereitungs- und Recyclinganlagen für verschmutzte Kunststoffe im Einsatz. Während des Symposiums stellten Daniel und Dr. Stefan Gneuß nicht nur die positive Entwicklung des Unternehmens und der Filtrationstechnologie in den vergangenen 25 Jahren vor, sondern konnten auch aufzeigen, wie gut das Unternehmen für die kommenden Jahre gerüstet ist. Denn mit der jüngsten Neuentwicklung des Tüftlers Detlef Gneuß, dem Multi Rotationssystem (MRS), einem speziellen Mehrwellenextruder, stehen jetzt auch Komplettlösungen mit zukunftsweisender Technologie zur Verfügung. Gerade für den Wachstumsmarkt PET hat Gneuß damit neben seiner auf dieses spezifische Produkt ausgelegten Filtrationstechnologie auch das passende schonende Verarbeitungsaggregat zu bieten. Von Anfang an hat der MRS den Markt überzeugt: Seit seiner Erstvorstellung zur K 2007 wurden bereits sechs Systeme verkauft. Hochkarätige Themen im familiären Ambiente Besonders wichtig war es Gneuß, den runden Geburtstag nicht allein dazu zu nutzen, das Unternehmen und seine Produkte zu präsentieren, sondern vor allem einen angenehmen und familiären Rahmen für Kommunikation und Diskussion zu bieten. Daher fand die Gesamtveranstaltung am Stammsitz statt, an dem eigens zu diesem Zwecke eine Zeltstadt aufgebaut war. Hier traf man sich zum Gala-Empfang am Abend des 29. genauso wie zum gemütlichen Zusammensein am 30. September im Anschluss an die Vorträge und Vorführungen. Im Vordergrund des Jubiläumssymposiums standen Fachvorträge hochkarätiger Vertreter aus Industrie und Forschung, die technische Innovationen und aktuelle Trends im Bereich der Kunststoffverarbeitung vorstellten (Bild). Übersicht über die Vorträge: • Kohlenstoffdioxid - Klimakiller oder Rohstoff für Kunststoffe? Prof. Dr. Georg Menges, IKV Institut für Kunststoffverarbeitung RWTH Aachen • Trends in der Kunststoffherstellung Dr. Rainer Schaller, Uhde Inventa-Fischer GmbH • Länderspezifische Entwicklungen in der Polymer- und Synthesefaserindustrie Hans J. Koslowski, Chemical Fibers International • Biobasiert und bioinspiriert in die Zukunft der Kunststoffe Dipl. Ing. Carmen Michels, Dipl. Ing. Jürgen Bertling, Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT • Verstärkte Kunststoffe - Leichtbauwerkstoffe par excellence Prof. Dr. Alois K. Schlarb, Institut für Verbundwerkstoffe GmbH, Universität Kaiserslautern • Energieeffizienz in der Kunststoffverarbeitung Dr.-Ing. Thomas Reichert, Fraunhofer Institut für Chemische Technologie ICT • Gneuß Kunststofftechnik heute und morgen Daniel Gneuß, Dr. Stephan Gneuß, Gneuß Kunststofftechnik GmbH Vorführungen im Technikum Nach den Fachvorträgen hatten alle Gäste die Gelegenheit sich die Ausstellung mit Neu- und Weiterentwicklungen aus den Gneuß-Unternehmensbereichen Filtration Technology, Processing Technology und Measurement Technology anzuschauen und sich im Technikum selbst ein Bild von der innovativen MRS-Technologie zu machen. Gezeigt wurde ein MRS 70 in Kombination mit dem vollautomatischen und prozesskonstanten Filtrationssystem RSF genius 60 und Online-Viskosimeter bei der Produktion von 120 kg/h Stranggranulat aus A-PET-Bottleflakes. Gerade bei der Verarbeitung nicht vorgetrockneter Ware spielt der MRS seine Vorteile aus. Dank einer großen sich drehenden Einschneckentrommel mit acht bis zehn eingelassenen Förderschnecken verfügt der Extruder über eine enorm große Entgasungszone. Durch die in diesem Bereich entstehende große Schmelzeoberfläche reicht das Anlegen eines Vakuums von 20 mbar aus, was mit einer herkömmlichen Wasserringpumpe zu erreichen ist. Ohne den Kosten- und Zeitaufwand einer Vortrocknung wird so ein hochqualitatives Endprodukt erzeugt. Auf der zweiten Technikumsanlage mit einem MRS 35 zeigte Gneuß, dass die neue Extrudertechnologie auch bei der Herstellung eines Mikrogranulats aus LDPE und Kreide aufgrund seiner enorm guten Mischwirkung neue Chancen bietet. 13. PRF wieder in Deutschland Einige der Gäste nutzten die Gelegenheit ihres Besuches in Bad Oeynhausen zum Besuch des 13. PET-Recycling-Forums (PRF) der Dr. Thiele Polyester Technology (www.polyester-technology.com), das anlässlich des Firmenjubiläums von Gneuß ebenfalls auf deren Firmengelände stattfand. Das Polyester Recycling Forum (PRF) findet seit 2002 in verschiedenen Ländern der Welt mit der Zielsetzung statt, einen Einblick in den Bereich des Polyester-Recyclings zu geben. Die Unternehmen, die beim PRF zusammenkommen, präsentieren ihre neuesten Technologien und Produktionsanlagen, die zur Senkung der Kosten der PET-Flake-Verarbeitung und Steigerung des Wertes der Endprodukte beitragen. |
Gneuß Kunststofftechnik GmbH, Bad Oeynhausen
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