09.04.2009 | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Trotz Wirtschaftskrise war letzte Woche gute Stimmung in Bad Salzuflen: Bei der 19. KMO, dem Forum für die Spritzgießer im Norden Deutschlands (www.kmo-messe.de), sahen die Fachbesucher aus der Kunststoffverarbeitung ein komprimiertes Angebot von Herstellern und Dienstleistern für die K-Industrie. Mit rund 4.000 Besuchern die Zielflagge erreicht Die immerhin rund hundert ausstellenden Unternehmen (2008: 220) aus 6 Nationen, welche trotz der schwierigen konjunkturellen Situation nach Bad Salzuflen gekommen sind, waren vorwiegend positiv gestimmt, denn die Qualität der Besucher sei wie in den Vorjahren auf hohem Niveau gewesen. Über die vier Messetage verteilt haben sich 3.914 Besucher auf den Weg gemacht, um sich mit neueen Informationen rund um das Thema Spritzgießen zu versorgen. Die Aussteller berichten von einer sehr guten Kontaktqualität. Zwar gab es nicht ein große Anzahl von Kontakten, dafür konnten aber gleich konkrete Projekte in Ruhe besprochen werden, wie ein langjähriger Aussteller gegenüber dem plasticker äußerte. Manche Aussteller haben sogar deutlich davon profitiert, dass keine oder nur wenige ihrer Wettbewerber anwesend waren. Die Besucher konnten sich in den Bereichen Spritzgießmaschinenbau, Peripherie, Werkzeugbau, Robotik und Handling von der Leistungsfähigkeit der Aussteller überzeugen. Ebenso zeigten sich wieder viele Dienstleister, insbesondere Konstrukteure und Softwarespezialisten vor Ort. Wichtige Themen waren erneut die Möglichkeiten zur Energieeinsparung sowie Trends in den Bereichen Rationalisierung und Oberflächentechnik. Konjunktureinbruch traf Veranstalter hart In den letzten drei Monaten vor der Messe waren sowohl Planung als auch Ausstellergewinnung äußerst schwierig, da viele Unternehmen ihre Marketingbudgets kurzfristig extrem kürzten. Die Messe Ostwestfalen (www.messeostwestfalen.de) als Veranstalter musste allein rund 50 Stornierungen von bereits gebuchten Ständen hinnehmen. Projektleiter Volker Schütz hatte so alle Hände voll zu tun, um ein vollständiges Anbieterportfolio für die Kunststoff verarbeitende Industrie zusammen zu stellen. Der Norden Deutschlands, speziell die Kunststoffregion Ostwestfalen, brauche diese Messe, um intensive Gespräche zu führen, resümierten dann auch die Aussteller. Da der Markt nach Kontinuität verlange, wolle man auch in Zukunft hier Präsenz zeigen. Neuer Rhythmus, neuer Name und modifiziertes Konzept Da zu erwarten ist, dass der Kostendruck bei den Ausstellern auch in den kommenden Jahren anhält, selbst wenn sich die wirtschaftliche Lage wieder entspannt, hat sich die Messegesellschaft entschlossen, den Rhythmus der Veranstaltung zu ändern. Künftig soll in Ostwestfalen alle drei Jahre eine Kunststoffmesse stattfinden, jeweils genau in der zeitlichen Mitte zwischen der Düsseldorfer K-Messe. Der neue Name dafür wird "Forum Spritzguss" lauten. Damit will man es den Ausstellern – insbesondere den Maschinenherstellern – erleichtern, sich regelmäßig mit umfangreichem Programm zu präsentieren, sprich, aus Sicht der Aussteller erreichen: Lieber seltener die Kosten für den Messeauftritt in OWL investieren und dafür richtig, als halbe Sachen oder Verzicht auf die Messe. Technologietage in den messefreien Jahren In den Jahren dazwischen, also bereits im Frühjahr 2010 und 2011, will man die Aussteller einladen, sich an einem ´Technologietag für Spritzgießer´ zu beteiligen, der aus einem Kongress mit begleitender Ausstellung bestehen soll. Dazu will man zusammen mit Technologiepartnern ein inhaltlich starkes, hochkarätiges Vortragsprogramm für die Ingenieure und Techniker der K-Verarbeiter organisieren. Dies und die begleitende Schau mit kleinen Infoständen sollen dafür sorgen, dass ’Kunststoff zum Anfassen’ in Ostwestfalen kontinuierlich präsent ist. Auch dieses Projekt als Teil des neuen Gesamtkonzeptes fand großen Zuspruch unter den teilnehmenden Ausstellern, so Volker Schütz. „Forum Spritzguss“ in 2012 Erst 2012 wird es in der Region Norddeutschland wieder eine „richtige“ Kunststoffmesse geben, dann als „Forum Spritzguss“. Der Name KMO ist nach fast 25 Jahren Geschichte, was aber nicht tragisch ist: neuer Name, neues Glück. Entscheidend ist, dass es dem Veranstalter gelingt, wieder mehr Aussteller aus dem Kernmaschinenbau davon zu überzeugen, zu ihren Kunden nach OWL zu kommen, um ihnen zumindest alle drei Jahre neue Spritzgiesstechnik ´zum Anfassen´ zu bieten. Auf den Technologietagen in den zwei Jahren bis dahin ist reichlich Gelegenheit, diese Themen auch theoretisch zu erörtern. Interview von Wirtschaftregional.TV mit dem Projektleiter, Volker Schütz (in der plasticker Kunststoff-Videothek) |
Messe Ostwestfalen GmbH, Bad Salzuflen
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