23.07.2024, 14:44 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Ambiente S.A. recycelt verschmutze und stark riechende Post-Consumer-Waschmittelflaschen und Agrarfolie - (Bilder: Starlinger). Die Starlinger-Anlage wurde im Juni 2024 im neuen Werk von Ambiente in Leiria, nördlich von Lissabon, in Betrieb genommen. Dort recycelt das Unternehmen sowohl industrielle als auch Haushaltskunststoffabfälle. Ein Großteil davon besteht aus gebrauchten LDPE-Agrarfolien und HDPE-Waschmittelflaschen, aus denen Ambiente Granulate für Folienextrusions- und Blasformanwendungen herstellt. „Für uns ist es wichtig, dass wir ein hochwertiges Recyclingprodukt herstellen, das man in der gleichen Anwendung wiederverwenden kann“, so Paulo Pires, Geschäftsführer von Ambiente S.A. „Unser Ziel ist es, eine Kreislaufwirtschaft zu etablieren. Damit meine ich einen geschlossenen Kreislauf innerhalb der jeweiligen Anwendung – zum Beispiel werden Bewässerungsrohre wieder zu Bewässerungsrohren, Agrarfolien zu Agrarfolien, Lebensmittelverpackungen zu Lebensmittelverpackungen, und so weiter. Darüber hinaus wollen wir neue Einsatzbereiche für Eingangsmaterialien mit starkem Geruch und Verschmutzungsgrad erschließen. Dazu müssen alle Verunreinigungen im Recyclingprozess so gründlich wie möglich beseitigt werden. Deshalb investieren wir in die beste verfügbare Technologie – vom Waschen, Extrudieren und Filtern bis hin zur Geruchsbehandlung. Unser Ziel ist es, sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Vorteile zu generieren, indem wir der Kunststoffindustrie ein nachhaltiges und wettbewerbsfähiges Rohmaterial zur Verfügung stellen und so Kreislaufwirtschaft realisierbar machen.“ Geruchsverbessertes Regranulat Die bei Ambiente installierte „recoStar dynamic 165 C-VAC“-Recyclinganlage ist mit der Geruchsreduktionstechnologie von Starlinger ausgestattet und verarbeitet Waschmittelflaschen aus HDPE sowie gewaschene Post-Consumer-Agrarfolien aus LDPE. „Agrarfolien werden für verschiedenste Anwendungen eingesetzt – zum Beispiel in Gewächshäusern, als Ernteabdeckung oder für Silage. Dadurch sind auch noch nach dem Waschen organische Rückstände vorhanden, die im anschließenden Recyclingprozess Gase verursachen“, erklärt Paul Niedl, kaufmännischer Leiter von Starlinger recycling technology. „Im Fall von Verpackungsanwendungen wie Waschmittelflaschen migriert der Geruch des Inhalts während der Lagerung und Verwendung in das Verpackungsmaterial. Unsere Geruchsreduktionstechnologie ist darauf ausgelegt, solche Gerüche dauerhaft zu entfernen, sodass das produzierte Regranulat für hochwertige Anwendungen geeignet ist. Anstelle von Downcycling kann es so in derselben Anwendung wiederverwendet werden, wodurch ein geschlossener Kreislauf entsteht.“ In der "Pellet Conditioning Unit" erhält das Regranulat den letzten Schliff und wird zu permanent geruchsreduziertem Material. Das von Ambiente S.A. produzierte hochwertige geruchsbehandelte HDPE- und LDPE-Regranulat eignet sich für eine Vielzahl an Anwendungen. Portugiesischer Recyclingpionier Die Wurzeln von Ambiente S.A. reichen bis ins Jahr 1953 zurück, als das Mutterunternehmen, die portugiesische Kunststofffolienfabrik Fabrica Leiriense de Plasticos, bereits interne Produktionsabfälle recycelte. Ab Anfang der 1970er Jahre verarbeitete die Fabrica Leiriense de Plasticos auch extern gesammelte Kunststoffabfälle, darunter auch importiertes Material aus europäischen Ländern wie Deutschland. In den 1990er Jahren wurde das Unternehmen zum Pionier des Recyclings inländischer Kunststoffabfälle in Portugal. Im Jahr 1989 wurde die Ambiente S.A. gegründet. Seit 2000 als eigenständiges Unternehmen registriert, beschäftigt Ambiente derzeit 36 Mitarbeiter und recycelt jährlich 7.000 Tonnen Post-Consumer-, Industrie- und Haushaltsabfälle. Das daraus hergestellte recycelte LDPE- und HDPE-Granulat eignet sich für Extrusions-, Blasform- und Spritzgussanwendungen und wird an Kunden in Europa und Nordafrika geliefert. Weitere Informationen: www.starlinger.com, www.ambiente-sa.com |
Starlinger & Co. GmbH, Wien, Österreich
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