23.05.2011, 10:30 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
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Das ungarische Chemieunternehmen BorsodChem (BC), Tochter der chinesischen Yantai Wanhua, will in Kürze sein neues Produktionswerk für Toluol-Diisocyanat (TDI) in Betrieb nehmen. Laut einer Mitteilung des Unternehmens verläuft die Errichtung des Werks im ostungarischen Kazincbarcika planmäßig, sodass es voraussichtlich Anfang Juni in Betrieb genommen werden kann. Der Start der Serienproduktion mit einer Gesamtkapazität von zunächst 160.000 t im Jahr soll zu Beginn des dritten Quartals erfolgen. Gleichzeitig erwägt BorsodChem, die Produktion in seinem kleineren TDI-Werk am selben Standort vorübergehend einzustellen. Als Grund dafür wurden die stark gestiegenen Rohstoffpreise angegeben, die die Margen für TDI bereits gedrückt haben und sich den Schätzungen zufolge weiter verringern werden. Zum 1. April hatte das Unternehmen seine Preise für TDI europaweit um 100 USD/t erhöhen müssen, nach damaligen Angaben können weitere Preisangleichungen aufgrund der kontinuierlich steigenden Kosten für Rohstoff und Energie nicht ausgeschlossen werden. Das TDI-Werk von BorsodChem verfügt über eine Produktionskapazität von 90.000 t pro Jahr, die mit dem neuen Werk zunächst um 160.000 t, später um 200.000 t erweitert werden soll. Damit würde BC nach den Worten von CEO Wolfgang Büchele zum größten europäischen TDI-Produzenten aufsteigen und den derzeitigen Marktführer Bayer – zumindest vorübergehend bis 2014, wenn auch der deutsche Chemiekonzern seine TDI-Produktionskapazitäten umstrukturiert – von dieser Position verdrängen. In Europa seien Bayer und BASF die größten Konkurrenten von BC, die das ungarische Unternehmen ihrerseits erst als ernstzunehmenden Konkurrenten betrachteten, seitdem BorsodChem Teil der Wanhua-Gruppe ist. Wanhua hatte im Juni 2010 von den bis dahin größten BC-Aktionären Permira Advisers und Vienna Capital Partners zunächst 38% der BorsodChem-Aktien übernommen und sich im Februar 2011 die restlichen 58% der Anteile gesichert. (Im Gegenzug erhielt BorsodChem von Wanhua frisches Kapital in Höhe von 140 Mio. EUR zur Errichtung neuer Produktionsanlagen für TDI; die restlichen 4% der Anteile verbleiben im Besitz der Gläubiger von BorsodChem.) Die gesamte Akquisition ließ sich Wanhua 1,23 Mrd. EUR kosten. BorsodChem mit Sitz im ostungarischen Kazincbarcika produziert in erster Linie Vinyle (PVC-Granulate und -Komponenten) sowie Isocyanate (MDI, TDI) für die Kunststoffindustrie und verkauft mehr als die Hälfte seiner Produkte auf dem westeuropäischen Markt. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Unternehmen einen operativen Gewinn von über 90 Mio. EUR, für dieses Jahr wird ein Wert um die 150 Mio. EUR erwartet. Weitere Informationen: borsodchem-group.com Quelle: nov-ost.info |
Chemie- und Kunststoffbranche, Ungarn
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