16.05.2007 | Lesedauer: ca. 7 Minuten |
Die Altstoff Recycling Austria AG (ARA, www.ara.at) hat sich in den 14 Jahren ihres Bestehens gemeinsam mit den Branchenrecycling-Gesellschaften des ARA Systems nicht nur nachhaltig als Gestalter des österreichischen Sammel- und Verwertungssystems etabliert, sondern auch international einen Namen gemacht. Sammel- und Verwertungskonzepte „made by ARA“ haben Vorbildwirkung in ganz Europa und werden in Form von Consulting zunehmend nachgefragt. Das operative Geschäft – die Lizenzierung, Sammlung, Sortierung und Verwertung von Verpackungen – entwickelte sich parallel dazu im vergangenen Jahr neuerlich sehr erfolgreich. Über 900 zusätzliche Lizenzpartner Durch intensive Akquisitionstätigkeit gelang es der ARA, über 900 zusätzliche Lizenzverträge abzuschließen – wobei 44 % der neu gewonnenen Kunden aus dem Ausland stammen. Die Zahl der Lizenzpartner stieg auf 14.352 Unternehmen per Jahresende. Das ist ein Plus von 2,6 %. Gestiegene Lizenzeinnahmen Die Gesamtmenge der von diesen Unternehmen bei der ARA lizenzierten Verpackungen (Lizenzmenge) erhöhte sich von 838.024 t auf 846.637 t. Die daraus resultierenden Lizenzeinnahmen hingegen sanken – zur Freude der Wirtschaft und KonsumentInnen – von rund 154,5 Mio. € auf 139,5 Mio. €, da die ARA beträchtliche Tarifreduktionen realisiert hatte. Dennoch lag die ARA damit über dem Budget: Kalkuliert worden waren Lizenzeinnahmen in Höhe von 131,8 Mio. €. Die gute Konjunkturlage, die Akquisitionserfolge und die in Folge dessen größeren Mengen wirkten sich positiv auf das Gesamtergebnis aus. Merklich gestiegen sind 2006 die Lizenzmengen im Industrie- und Gewerbebereich (Kunststoff-Hohlkörper, Palettenfolien) sowie die Papier- und Glasmengen. Kosten pro definierter Tonne um 10 % niedriger Die für die Lizenzpartner maßgeblichen durchschnittlichen Kosten pro definierter Tonne sanken durch die niedrigeren Tarife um fast 10 % von 156 € auf 141 € im Jahr 2006. Der Gesamtumsatz der ARA – der sich aus Lizenzeinnahmen sowie sonstigen Einnahmen z.B. aus Consultingtätigkeit zusammensetzt – betrug 142,3 Mio. €. Ein markantes Plus erzielte das ARA System bei der Sammel- und Verwertungsmenge: Über die getrennte Sammlung erfasst wurden insgesamt rund 787.350 t Verpackungen, wobei etwa 60 % der Haushaltssammlung entstammen und rund 40 % Industrie und Gewerbe zuzurechnen sind. Sammel- und Verwertungsmenge um 7 % höher Verwertet wurden – nach Aussortierung von Nichtverpackungen, Müll und Getränkeverbundkartons – rund 736.500 t. Das entspricht einem Zuwachs von 7 % gegenüber dem Vorjahr. Der Löwenanteil davon, nämlich 87,5 %, wurde stofflich verwertet. Nach Packstoffen untergliedert entfielen 46 % der Sammel- und Verwertungsmenge auf Papier, Karton und Wellpappe. 27 % waren Glasverpackungen. 21 % stellten Leichtverpackungen aus Kunststoffen, Materialverbunden und Keramik. 4 % waren Metallverpackungen, und 2 % Holzverpackungen. Pro-Kopf-Sammelmenge aus Haushalten auf 114 kg gestiegen Die gestiegene Sammelmenge spiegelt sich auch in Zuwächsen bei der Pro-Kopf-Menge wider: Brachten Herr und Frau Österreicher im Jahr 2005 noch durchschnittlich 110,7 kg in die haushaltsnahe getrennte Sammlung ein, so lag dieser Wert 2006 bei 113,9 kg – also um 3 % höher. Das Ranking nach Bundesländern führt einmal mehr Vorarlberg an mit einer durchschnittlichen Pro-Kopf-Menge von 142,8 kg, gefolgt vom Burgenland mit 131,5 kg und der Steiermark mit 129,1 kg. Da die Sammelsysteme aus abfallwirtschaftlichen Gründen regional unterschiedlich gestaltet sind und dies merkliche Auswirkungen auf die Sammelmenge hat, ist das kein Zeichen für eine ungleich hohe Sammelmotivation. Insgesamt liegen die Österreicher mit ihrer Sammelleidenschaft jedenfalls unangefochten im internationalen Spitzenfeld. Grundlage für diese Spitzenwerte ist eine ausgeklügelte und reibungslos funktionierende Infrastruktur, die von den Gesellschaften des ARA Systems permanent optimiert wird – durch Anpassung an örtliche Bedürfnisse, durch Abstimmung auf geänderte Sortier- und Verwertungsmethoden und im Hinblick auf geringst mögliche Kosten. Mehr als 1,2 Mio. Sammelbehälter – Zahl in 2006 um 3 % erhöht Im Jahr 2006 standen den Österreichern insgesamt 1,218.313 Sammelbehälter zur Verfügung. Das bedeutet ein Plus von 34.013 Behältern oder 3 % gegenüber dem Vorjahr. Aufgestockt wurden vor allem die Behälter für Papier, Leichtverpackungen und Metalle. Viele der Glassammelbehälter wurden parallel dazu auf großvolumige und geräuschgedämmte Doppelkammerbehälter umgestellt, wodurch das verfügbare Volumen auch in diesem Bereich gestiegen ist. Zudem wurde auch die – für die Bürger bequeme – Sacksammlung ausgebaut. So waren per Ende 2006 bereits über 1,35 Mio. Haushalte an diese Sammelschiene angebunden (2005: 1,33 Mio. Haushalte). Neue Kunststoffflaschensammlung Erfolgreich abgeschlossen hat das ARA System im Frühjahr 2006 die Umstellung auf die neue Kunststoffflaschensammlung: Für rund 3 Mio. Konsumenten in Wien, Niederösterreich, Salzburg und Kärnten steht damit ein weiterentwickeltes Sammelsystem für Leichtverpackungen zur Verfügung. Jene Fraktionen, die für eine stoffliche Verwertung am besten geeignet sind, werden weiterhin getrennt gesammelt. Alle übrigen Leichtverpackungen werden mit der kommunalen Restmüllsammlung erfasst und über Müllverbrennungsanlagen oder industrielle Verbrennungsanlagen einer energetischen Nutzung zugeführt. Mit diesen Systemumstellungen gelang es dem ARA System, auch die Qualität der Kunststoff-Sammelfraktion deutlich zu verbessern. So sank der Anteil an Fehlwürfen z.B. in Wien von 35,2 % im Jahr 2003 auf international beispielhafte 14,6 % in 2006. Abfallvermeidung: Investitionen von mehr als 900.000 Euro gefördert Als sehr erfolgreich haben sich auch die Initiativen des ARA Systems zur Abfallvermeidung erwiesen. Seit dem Abfallwirtschaftsgesetz 2002 sind Sammel- und Verwertungssysteme ja verpflichtet, Mittel für abfallvermeidende Projekte zur Verfügung zu stellen. Neben der 2003 eingerichteten Stiftungsprofessur für Ressourcenmanagement an der TU-Wien hat sich unter den eingeleiteten Maßnahmen besonders die „Förderungsinitaitve Abfallvermeidung“ als wirksames Tool erwiesen. Gemeinsam mit den Partnern Stadt Wien und Wirtschaftskammer Österreich konnten 2006 14 Projekte von Klein- und Mittelbetrieben und kommunalen Dienststellen mit einem Investitionsvolumen von in Summe rund 900.000 € mit 180.000 € gefördert werden. Aufgrund dieses Erfolgs wird die Förderungsinitiative 2007 selbstverständlich fortgesetzt. „Es freut mich, dass unsere Maßnahme ein derartiger Erfolg ist, und wir für 2007 einen weiteren Partner begrüßen können: Das Land Niederösterreich wird ab 2007 zusätzliche Fördermittel für niederösterreichische KMU im Rahmen der Förderungsinitiative bereitstellen“, betont Dkfm. Christian Stiglitz, Vorstandsvorsitzender der ARA AG. Die notwendigen Unterlagen sind bereits online verfügbar und können über die Websites der Projektpartner z.B. www.arasystem.at oder von www.publicconsulting.at/abfallvermeidung heruntergeladen werden. Ausblick 2007: Tarife bei 10 von 14 Packstoffgruppen gesenkt Für 2007 rechnet die ARA mit Lizenzeinnahmen in Höhe von 134,4 Mio. €, also deutlich geringeren Einnahmen als 2006. Schlagend werden dabei Tarifsenkungen in 10 von 14 Packstoffgruppen. Die durchschnittlichen Lizenzierungskosten einer definierten, gemischten Tonne Verpackungsmaterial konnten damit von 141 € auf 132 € gesenkt werden. Erstmals Lizenzmöglichkeit für biologische Packstoffe Um auch für Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen eine Entpflichtung und eine einfache Möglichkeit zur Erfüllung der Verpackungsverordnung anzubieten, wurden 2006 Lösungen für ein entsprechendes Sammelsystem erarbeitet. Seit 1.1.2007 besteht daher erstmals die Möglichkeit, auch so genannte Packstoffe auf biologischer Basis zu lizenzieren. Wie schon in den vergangenen Jahren sind ungeplante Überschüsse der letzten Perioden planmäßig in die Tarifkalkulationen eingeflossen. Als Non-Profit-Unternehmen führen die ARA und die Branchenrecycling-Gesellschaften des ARA Systems ungeplante Mehreinnahmen über Tarifreduktionen an die Wirtschaft zurück, und zwar – mit den Eigentümer- und Lizenzpartnervertretern akkordiert – in einer Art und Weise, die kurzfristige erhebliche Schwankungen der Lizenztarife vermeidet und die Lizenztarife als gut planbare Größe für die Wirtschaft erhält. Insgesamt neun Consulting-Projekte – zwei davon „Twinning-Projekte“ Der Aufbau und das exzellente Funktionieren des heimischen Verpackungssammel- und Verwertungssystems ist nicht nur ein Stück österreichische Erfolgsgeschichte, sondern auch Vorbild für andere Länder oder Systembetreiber. Deshalb gelten die ARA Verantwortlichen international als Experten und werden laufend als Berater beigezogen. So realisierte die ARA im vergangenen Jahr insgesamt neun internationale Consulting-Projekte, die sich mit verschiedensten abfallwirtschaftlichen Fragen befassten. Die Auftraggeber kamen großteils aus den neuen EU-Mitgliedsländern bzw. den EU-Beitrittskandidaten-Ländern – konkret aus Estland, Ungarn, Malta, Rumänien, Bulgarien und Kroatien. Zwei der Aufträge waren so genannte „Twinning-Projekte“; Projekte, die von der EU gefördert und mit Regierungsstellen abgewickelt werden. Know-how für China Besonders hervorhebenswert ist das derzeit laufende Projekt „EU-Asia Pro Eco Projekt“, bei dem chinesische Umweltbehörden mit österreichischen kooperieren: Das Arbeitsprogramm der Teams reicht dabei von einer Fact-Finding-Mission in China über Fallstudien zu einzelnen chinesischen Provinzen bis hin zur Ausarbeitung eines Trainingsprogramms für Behörden, öffentliche Institutionen und Universitäten. Internet-Lösung für Ungarn Abgeschlossen wurde 2006 auch das Vorzeigeprojekt für Öko-Pannon in Ungarn: Das ARA System entwickelte eine Internet-basierte Lösung, mit deren Hilfe Verpackungsabfälle von der Sammlung bis zur Verwertung verfolgt werden können. Damit sind nunmehr die ungarischen Mengenströme für die Behörden nachvollziehbar und transparent. |
Altstoff Recycling Austria AG, Wien/Österreich
» insgesamt 39 News über "ARA" im News-Archiv gefunden
Ihre News im plasticker? Bitte senden Sie Ihre Pressemitteilungen an redaktion@plasticker.de!
» zurück zum Seitenanfang |
Top-Meldungen der letzten Tage
Amcor: Verpackungsmittelkonzern übernimmt Berry Global
Voelpker: Neuer Formaldehyd-Fänger - Unterdrückung von Kettenabbau und Formaldehydfreisetzung
Starlinger: Übernahme der Gewebesparte von Windmöller & Hölscher
Engel: „foammelt Days 2024“ am 27. und 28. November in Schwertberg - Schaumspritzgießen von A bis Z
Meist gelesen, 10 Tage
Starlinger: Übernahme der Gewebesparte von Windmöller & Hölscher
Fakuma 2026: Nächste Ausgabe findet von Montag bis Freitag statt
Voelpker: Neuer Formaldehyd-Fänger - Unterdrückung von Kettenabbau und Formaldehydfreisetzung
Engel: „foammelt Days 2024“ am 27. und 28. November in Schwertberg - Schaumspritzgießen von A bis Z
Ernst Jäger Kunststoffverpackung: Insolvenzverfahren eröffnet - Eigenverwaltung angeordnet
Meist gelesen, 30 Tage
Dieffenbacher: Übernahme des Composites-Geschäftes von Schmidt & Heinzmann
Volkswagen: Mindestens drei deutschen Werken droht das Aus
Starlinger: Übernahme der Gewebesparte von Windmöller & Hölscher
Fakuma 2026: Nächste Ausgabe findet von Montag bis Freitag statt
Meist gelesen, 90 Tage
Arburg: Maschinenbauer erwartet deutlichen Umsatzrückgang
LyondellBasell: Neuer Kunststoff-Recyclingkomplex bei Gießen
Albis: Nachhaltige Kunststoffe für den Spritzguss und Extrusionsanwendungen im Fokus
New Albea Kunststofftechnik: Automobilzulieferer stellt Insolvenzantrag in Eigenverwaltung
Sumitomo (SHI) Demag: Personalabbau und strukturelle Veränderungen an deutschen Standorten
Dann veräußern Sie diese kostenlos
in der Rohstoffbörse.
Physikalischer Schaumspritzguss - Grundlagen für den industriellen Leichtbau
Analysiert man die Menge der kompakt gespritzten Kunststoffformteile, so kommt man schnell zu dem Ergebnis, dass sich sicherlich mehr als die Hälfte davon kostengünstiger und mit besseren Toleranzen mittels Schaumspritzguss herstellen lassen. |