29.03.2010 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Die 660 bvse-Mitgliedsunternehmen erwarten in diesem Jahr ein Umsatzwachstum von drei Prozent nach einem Umsatzrückgang von knapp 10 Prozent in 2009. Damit sei zwar eine positivere Entwicklung eingetreten, aber von einer Auslastung der Kapazitäten sind die Unternehmen noch weit entfernt. Laut dem Ergebnis der Branchenumfrage reiche dieses Wachstum auch noch nicht zur Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze aus. Der Verband erwartet hier für 2010 eine „schwarze Null“, nachdem in 2009 ein Rückgang der Beschäftigung von immerhin vier Prozent verzeichnet werden musste. Trotz eines sehr schwierigen Jahres konnten die bvse-Mitgliedsunternehmen ihre Eigenkapitaldecke stabil halten, die sich auf durchschnittlich 19 Prozent einpendelte. Die Investitionsquote, die in 2009 sechs Prozent betrug, wird laut der Prognose in diesem Jahr auf rund acht Prozent ansteigen. Kunststofferfassungsmenge in 2009 um 2 % rückläufig Für die Kunststoffverwerter war 2009 ein sehr schwieriges Jahr. Der Konjunkturabsturz ab Oktober 2008 hatte nachteilige Auswirkungen auf die Preise und die Nachfrage. Im Wirtschaftsjahr 2009 war die Kunststofferfassungsmenge um 2 % rückläufig wegen der Einbrüche bei der Industrieproduktion. Dennoch: die Kunststoffaufbereiter und Kunststoffverwerter hätten diese schwierige Phase mit großer Umsicht und erfolgreich gemeistert. In der Krise werden die Märkte neugeordnet, d.h. das Produktportfolio wird angepasst, die Betriebsgröße verändert, die Anlagen- und Verfahrenstechnik optimiert sowie das Unternehmen umstrukturiert. Verbesserte Lage fürs erste Quartal 2010 Die Wirtschafts- und Finanzkrise ist aus bvse-Sicht noch nicht vollständig überwunden. Eine Besserung der Lage wird für das erste Quartal 2010 gemeldet; das Kunststoffrecycling gestaltet sich erfreulicher. Seit Januar besteht bessere Nachfrage nach Altkunststoffen und Recyclaten als in den Vormonaten. Die Nachfrageschübe aus dem Primärkunststoffmarkt treiben auch die Märkte für Sekundärkunststoffe voran. Daher finden gute Qualitäten an Mahlgütern und Regranulaten wieder zunehmend ihren Absatz. Mit dem Ende des langen und harten Winters werden sich auch die Absatzwege in die baunahen Wirtschaftsbereiche beleben. Die Kunststofferfassungsmenge wird voraussichtlich in 2010 gleich bleiben. Die hohe Exportnachfrage aus Fernost zieht aus den europäischen Märkten gute Kunststoffqualitäten ab. Dies und der Rückgang in Produktion und Gewerbe führen aber auch dazu, dass in bestimmten Bereichen des Kunststoffrecyclings ausreichender und qualitativ hochwertiger Input fehle. In Deutschland würden immer noch zu wenige Kunststoffe getrennt erfasst und werkstofflich verwertet. Das Erfassen und Sortieren von Kunststoffen aus Verpackungen sei wegen der umfassend und vertikal aufgestellten Dualen Systeme für den Mittelstand leider kaum noch attraktiv. Dem Kunststoffrecycling seien durch die Dualen Systeme seit einiger Zeit sehr enge, den freien Markt und die Innovationen beeinträchtigende Grenzen gesetzt worden. Druck durch günstige Verbrennungspreise und Überkapazitäten Überdies komme das Kunststoffrecycling gerade durch die günstigen Verbrennungspreise und die Überkapazitäten in den MVAs unter Druck. Derzeit würden zu viele und dabei auch qualitativ hochwertige Kunststoffe häufig nicht mehr aussortiert und dann einer ökologisch sinnvoll werkstofflich Verwertung zugeführt sondern in den thermischen Anlagen verbrannt. Darüber hinaus würden auch die EBS/SBS-Verbrennungsanlagen weitere Kunststoffmengen vom Markt nehmen. Kunststoffaufbereiter und Kunststoffverwerter kommen demanch in Bedrängnis, da sich der ohnehin zu knappe Rohstoff für sie verteuere; die Preiserhöhungen können aber nur bedingt an die Abnehmer der Recyclingprodukte weitergeben werden. Die Hierarchie der Abfallbehandlung gemäß KrW-/AbfG werde permanent missachtetet. Die Aufbereitung von Kunststoffabfällen, die nicht für eine stoffliche Verwertung geeignet seien, zu Ersatz- bzw. Sekundärbrennstoffen gewinnt als Alternative für die teueren Primärenergieträger, Gas und Erdöl, weiter an Bedeutung. Gerade die mittelständischen Unternehmen generieren hochwertiger EBS/SBS unter Verwendung von Kunststoffabfällen. Dennoch, es fehle an einem effektiven Stoffstrommanagement für Altkunststoffe, mit dem sinnvoll energetisch nutzbaren Mengen dem Export und sinnvoll werkstofflich verwertbare Mengen der Verbrennung entzogen werden, so der bvse. Weitere Informationen: www.bvse.de |
Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V., Bonn
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