10.10.2007 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Die getrennte Haushaltssammlung nutzt dem Verbraucher und der Wirtschaft. Das werkstoffliche Recycling erbringt einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz und ist unverzichtbar, wenn es um das Ziel der Ressourcenschonung und der Gewinnung wertvoller Sekundärrohstoffe geht. Überlegungen zu einer Mischtonne zurückzukehren, die derzeit in der Öffentlichkeit von interessierten Kreisen lanciert werden, lehnt der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (www.bvse.de) daher als bedenklichen „Rückschritt“ ab. Nach Auffassung des bvse gehe es bei dieser Problematik nicht um Pädagogik, es gehe um ökologische und ökonomische Vorteile sowie die nachhaltige Versorgung unserer Wirtschaft mit wertvollen Sekundärrohstoffen. Die Erfolge der Sekundärrohstoffwirtschaft zur nachhaltigen Einsparung von Ressourcen basieren dabei auf einem Grundprinzip, zu dem es keine Alternative gibt: für die recycelten Stoffe muss ein Markt vorhanden sein. Anders ausgedrückt: Für die Marktfähigkeit von Recyclingprodukten sind die Qualitätsvorgaben der Verwerter maßgeblich. Dies ist die Erfahrung der in der stofflichen Verwertung tätigen Recyclingwirtschaft. Von Kommunalen Spitzenverbänden, Recyclingverbänden, Umweltverbänden und Verbraucherverbänden wird eindeutig die fachliche Position vertreten, dass die getrennte Erfassung der effizienteste Weg zur Erreichung dieses Ziels ist. Das öffentliche Infragestellen einer Verbrauchertrennung kann die Rohstoffversorgung weiter Kreise der Recyclingwirtschaft gefährden. Die Diskussion um die getrennte Sammlung von Leichtverpackungen wird vorwiegend aus der Sicht der Abfallwirtschaft, also vom Abfall ausgehend, geführt. Vernachlässigt wird oft, dass die gewonnenen Sekundärrohstoffe den Qualitätsansprüchen der Industrie genügen müssen, die diese im Produktionsprozess einsetzen muss. Entscheidend sei deshalb die Sekundärrohstoff-Ressource in den Mittelpunkt zu stellen. „Wenn die Qualität der Sekundärrohstoffe nicht stimmt, werden Sekundärrohstoffe im Wettbewerb mit Primärrohstoffen den Kürzeren ziehen. Die Mischtonne und die nachträgliche Sortierung bringen erhebliche Qualitätsprobleme mit sich. Was nützt es schlechte Qualitäten zu produzieren, die auf dem Markt keine Abnehmer finden. Das wäre ökonomischer Unsinn,“ erklärt bvse-Hauptschäftsführer Eric Rehbock. Er wies weiter darauf hin, dass bei einer Vorsortierung durch die Verbraucher eine kürzere Verfahrenskette für das Recycling benötigt wird, als bei der Mischtonne. „Die Ausbeute an Recyclingprodukten ist mit der Vorselektion durch die Verbraucher deutlich besser“, so Rehbock, der weiter betont, dass auch die Behauptung bei einer Mischtonne wäre die Entsorgung und Verwertung kostengünstiger „nicht korrekt“ ist. In einer Studie „Ressourcenwirtschaft ohne getrennte Abfallsammlung?“ wird die Frage der Ressourcensicherung wieder in den Mittelpunkt der Diskussion um die getrennte haushaltsnahe Erfassung gerückt. Eine Kurzfassung dieser in Fachkreisen vielbeachteten Studie, die erstmals im Mai letzten Jahres veröffentlicht und von Prof. Dr. Thomas Pretz, Leiter des Institutes für Aufbereitung und Recycling fester Abfallstoffe an der Rheinisch-Westfälisch-Technischen Hochschule Aachen (RWTH), erstellt wurde, kann bei der bvse-Pressestelle bzw. unter www.abfalltrennen.bvse.de abgerufen werden. |
bvse - Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V., Bonn
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