15.11.2016, 10:19 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Folien aus Kartoffelstärke, Fasern aus Milchsäure, Einweg-Geschirr aus Zuckerrohr: mit "grünen" Kunststoffen wurde im Jahr 2015 ein Umsatz von mehr als 2,6 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet. Das Marktforschungsinstitut Ceresana hat bereits zum vierten Mal den Weltmarkt für Biokunststoffe untersucht. Nach der neuesten Studie erzielen diese Materialien deutlich höhere Wachstumsraten als herkömmliche petrochemische Standardkunststoffe. Angesichts der steigenden Nachfrage und eines immer breiter werdenden Anwendungsspektrums für Biokunststoffe erwarten die Analysten, dass dieser Trend sich in Zukunft noch weiter verstärken wird. Als Biokunststoffe werden unterschiedliche Materialien bezeichnet: einerseits Kunststoffe, die biologisch abbaubar sind, andererseits Kunststoffe, die aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Kompostierbare Kunststoffe können durchaus auch aus fossilen Rohstoffen produziert werden. Biobasierte Kunststoffe sind dagegen nicht immer biologisch abbaubar. Dominiert wird dieser Markt von Pendants zu fossilen Produkten mit gleichen Eigenschaften, wie z.B. Bio-PET und Bio-Polyethylen auf Basis von Zuckerrohr. Während auf biologisch abbaubare Kunststoffe mit ca. 42 Prozent der kleinere Teil der gesamten Nachfrage nach Biokunststoffen entfällt, zeichnet sich ihr Verbrauch durch ein besonders dynamisches Wachstum von über 11 Prozent pro Jahr aus. Gutes Image Der Einsatz biobasierter Materialien reduziert die CO2-Emissionen, verringert die Umweltbelastung und verschafft Herstellern ein positives Image. Umweltschutz und Ressourcenschonung sind für Produzenten immer öfter entscheidende Verkaufsargumente. Der Marktreport von Ceresana analysiert, wie sich der Einsatz von Biokunststoffen in den verschiedenen Absatzmärkten entwickeln wird, d.h. in den Bereichen Verpackungen, Füllmaterialien, Automobil und Elektronik sowie sonstige Anwendungen. Die wichtigste Absatzbranche für Biokunststoffe ist die Verpackungsindustrie - von Flaschen über Folien bis hin zu Taschen und Beuteln. Verbote für die Konkurrenz Biokunststoffe können laut Ceresana mit Standardkunststoffen immer öfter auch aus rein wirtschaftlichen Gründen mithalten. Besonders bei Frischeprodukten und verderblichen Lebensmitteln seien alternative Verpackungen lohnend: Obst und Gemüse bleiben aufgrund der höheren Atmungsaktivität von biologisch abbaubaren Kunststoffen länger frisch. Diese Eigenschaft sei auch bei der Verarbeitung zu Hygienefolien ein Vorteil. Vor allem im Verpackungsbereich fördern staatliche Vorschriften weltweit die Nachfrage nach Biokunststoffen. Beispielsweise sind nicht-abbaubare Plastiktüten bereits in Italien, Frankreich, China und einer Reihe weiterer Länder verboten. Die Studie in Kürze: Kapitel 1 bietet eine Darstellung und Analyse des globalen Biokunststoff-Markts - einschließlich Prognosen bis 2023: Für die Regionen Europa, Nordamerika, Asien-Pazifik und den Rest der Welt werden Verbrauch und Produktion je Kunststoff-Sorte sowie Umsatz erläutert. In Kapitel 2 werden die wichtigsten sieben Länder einzeln betrachtet: Dargestellt werden jeweils Verbrauch und Umsatz von Biokunststoffen sowie die aktuellen und zukünftigen Kapazitäten. Der Verbrauch von Biokunststoffen wird untergliedert in die Bereiche Verpackungen und Folien, Flaschen, Füllmaterialien, Taschen und Beutel, Automobil und Elektronik sowie sonstige Anwendungen. Zudem erfolgt eine Analyse des Verbrauchs je Kunststoff-Sorte. Kapitel 3 analysiert die verschiedenen Anwendungsgebiete von Biokunststoffen: Daten zur Entwicklung, aufgeteilt in die Regionen West- und Osteuropa, Nordamerika, Asien-Pazifik sowie die restlichen Regionen der Welt. Kapitel 4 untersucht Verbrauch und Produktion der einzelnen Biokunststoff-Typen. Zu den jeweils behandelten Produkten zählen Polymilchsäure (PLA), Stärke-basierte Kunststoffe, sonstige biologisch abbaubare Kunststoffe, Bio-PE, Bio-PET sowie die sonstigen biobasierten, nicht biologisch abbaubaren Kunststoffe. Kapitel 5 bietet als Herstellerverzeichnis Profile der Produzenten von Biokunststoffen, gegliedert nach Kontaktdaten, Umsatz, Gewinn, Produktpalette, Produktionsstätten, Kurzprofil, produktspezifischen Informationen sowie aktuellen und geplanten Kapazitäten je Standort. Ausführliche Profile werden von 90 Herstellern geliefert, wie z.B. Anhui Wanwei Group Co., Ltd., Braskem S.A., Far Eastern New Century Corporation (FENC), NatureWorks LLC, Novamont S.p.A., Rodenburg Biopolymers B.V., Solvay SA, Teijin Limited, Toyota Tsusho Corporation, Vegeplast S.A.S. und Wuhan Huali Environmental Technologies Co., Ltd. Weitere Informationen: |
Ceresana Research, Konstanz
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