20.02.2020, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Zum vierzehnten Mal hat Composites Germany aktuelle Kennzahlen zum Markt für faserverstärkte Kunststoffe erhoben. Befragt wurden alle Mitgliedsunternehmen der drei großen Trägerverbände von Composites Germany: AVK, Composites United und VDMA-Arbeitsgemeinschaft Hybride Leichtbau Technologien. Um die Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Erhebungen zu gewährleisten, wurden auch in diesem Halbjahr keine Änderungen bei der Befragung durchgeführt. Erhoben wurden erneut überwiegend qualitative Daten in Bezug auf die aktuelle und zukünftige Marktentwicklung. Bewertung der Geschäftslage kühlt sich weiter ab Nachdem die Bewertung der aktuellen Geschäftslage bereits bei den letzten Befragungen eher zurückhaltend ausgefallen war, setzt sich dieser Trend auch in der aktuellen Erhebung fort. Die Befragten bewerten die generelle Geschäftslage für alle drei erfassten Regionen weiterhin negativ. Die Einschätzung erreicht damit den niedrigsten Wert seit Beginn der Erhebung 01/2013 (vgl. Abb. 1). Insgesamt bewerten beispielsweise 37 % der Befragten die generelle Geschäftslage in Deutschland als sehr negativ oder eher negativ. In der vorangegangenen Befragung hatte dieser Wert bei lediglich 26 % gelegen (vgl. Abb. 2). Die wenig optimistische Bewertung des generellen Marktumfeldes hält somit an. Auch die Bewertung der Geschäftslage des eigenen Unternehmens ist vielfach weniger optimistisch. So bewerten etwa 1/3 der Befragten die Lage ihres eigenen Unternehmens als eher negativ oder sogar sehr negativ. Hierbei zeigen sich je nach den unterschiedlichen Regionen (Deutschland, Europa, Weltweit) nur wenig Unterschiede. Zukunftserwartungen hellen sich leicht auf Die Zukunftserwartungen der Unternehmen hellen sich demgegenüber im Vergleich zur letzten Befragung etwas auf. Die Befragten blicken sowohl für die Entwicklung der generellen, also auch er eigenen zukünftigen Entwicklung eher positiv in die die Zukunft. Die Entwicklung der eigenen Geschäftslage wird dabei nochmals optimistischer bewertet als die der generellen Geschäftslage. Abbildung 3 zeigt die langfristige Entwicklung für alle drei abgefragten Regionen. Investitionsklima trübt sich ein Im Gegensatz zu dieser eigentlich leicht optimistischen Sichtweise zeigen sich die Indikatoren für das Investitionsklima rückläufig. So gehen beispielsweise nur noch 29 % der Befragten von einem steigenden Engagement ihres Unternehmens im Bereich Composites aus. Bei der letzten Befragung hatte dieser Wert noch bei 37 % gelegen. Über 60 % der Befragten gehen von einem gleichbleibenden Engagement aus. Dementsprechend ist beispielsweise der Anteil derjenigen, die von Personalfreisetzungen für ihr Unternehmen ausgehen von 8 % auf über 20 % gestiegen. Wachstumstreiber entwickeln sich unterschiedlich Bewerteten die Befragten bereits im Rahmen der letzten Markterhebung Asien als die Weltregion, aus der die wesentlichen Wachstumsimpulse für das Composites-Segment zu erwarten sind, so setzt sich dieser Trend weiterhin fort. Europa und Deutschland verlieren, gemessen an den Nennungen, sogar etwas an Boden gegenüber Asien. Werkstoffseitig zeigt sich eine zentrale Änderung. Wurde von den Befragten bislang stets CFK als Material genannt, aus dessen Umfeld die wesentlichen Wachstumsimpulse für den Composites-Bereich zu erwarten sind, so wird aktuell erstmals GFK als wichtigster Werkstoff genannt (vgl. Abb. 4). Composites-Index weiterhin auf niedrigem Niveau Der Composites-Development-Index gibt den Einschätzungen folgend vor allem im Bereich der aktuellen Bewertungen deutlich nach. Im Hinblick auf die zukünftigen Erwartungen pendelt er sich leicht ein oder nimmt sogar leicht zu. Betrachtet man aber die Bewertungen im Detail, beispielsweise die o. g. Einschätzung der aktuellen Geschäftslage, so schätzen nach wie vor fast 2/3 der Befragten die Situation positiv ein. Das Bild trübt sich also ein, ist aber noch nicht grundlegend als negativ zu bewerten. Die anhaltende Abschwächung des Index, vor allem in Hinblick auf die Bewertung der aktuellen Situation bzw. des Marktumfeldes muss laut Composites Germany sehr ernst genommen werden, zeige sie doch weiterhin ein hohes Maß an Unzufriedenheit über verschiedene Wirtschaftsstandorte und -regionen hinweg, was sich zu manifestieren scheine. Bislang sei es politisch anscheinend nicht gelungen, das wirtschaftliche Umfeld innerhalb des sehr internationalen Composites-Marktes positiv zu beeinflussen. Die nächste Composites-Markterhebung erscheint im Juli/August 2020. Weitere Informationen: www.composites-germany.org, www.avk-tv.de |
Composites Germany, c/o AVK-TV GmbH, Frankfurt am Main
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