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23.10.2013, 10:30 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

BARLOG: Energiewende zum Selbermachen

Drei Besucher von der Firma ALLOD Werkstoff aus Franken im Einsatz.
Drei Besucher von der Firma ALLOD Werkstoff aus Franken im Einsatz.
In Halle 6 gibt es bei der BARLOG Gruppe aus dem oberbergischen Overath eine ungewöhnliche Mitmachaktion inklusive Gewinnmöglichkeit. Auf dem Stand der Werkstoff- und Verfahrenstechnik-Spezialisten stehen drei, auf festen Stationen montierte Rennräder hinter einer Spritzgießmaschine von babyplast; diese Mikrospritzgießmaschine gilt es, einen Zyklus lang per Pedale anzutreiben. Damit werden auf der Maschine besondere Stiftkappen aus einem vollständig biobasierten Kunststoff gespritzt.

So entstehen - lässt man den einmaligen Energieaufwand für Werkzeug und Maschine einmal außer Betracht - Null-Energie-Spritzteile. Mit dieser Vorführung zum selber machen greift die Barlog Gruppe das Motto der K 2013, "Innovation und Nachhaltigkeit" ganz praktisch auf und demonstriert zugleich die eigenen Kompetenzen in den Bereichen Materialien, Konstruktion und Metallersatz.

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Mit über 1.000 Watt in 30 Sekunden zum Spritzgussteil aus PLA
Freiwillige Teams von drei Personen unter den Messebesuchern konnten sich die gesamte Messe über darin versuchen, die immerhin rund 1.200 Watt, welche die babyplast im Schnitt über die gesamte Zykluszeit von 30 Sekunden für den Betrieb benötigt, mit reiner Muskelkraft zu erzeugen. Über Rollen an den Hinterrädern wird die "erstrampelte" mechanische Energie direkt auf drei kleine Generatoren übertragen und der dort erzeugte Strom über einen Wechselrichter auf die Maschine geleitet. Ein dazwischen geschaltetes Messgerät zeigt dabei an, ob die von den Teilnehmern erzeugte elektrische Energie ausreicht, um den Netzstrom vollständig zu ersetzen.
"Wir hatten jeden Tag rund 50 Teams am Stand, geschafft haben es am Ende alle, auch wenn manche dafür ein wenig aus der Puste kamen - einmal hat es auch einer allein versucht und die nötige Leistung knapp erreicht", berichtet Frank Barlog, Geschäftsführer der Firma BaHsys. Auch größere, vollelektrische Maschinen ließen sich wohl mit ein paar Fahrrädern mehr so antreiben.

Bestandteile der Stiftkappe mit Touchpen-Funktion aus Bio-Kunststoff.
Bestandteile der Stiftkappe mit Touchpen-Funktion aus Bio-Kunststoff.
Bei den Spritzteilen handelt es sich um schwarze Kappen für klassische Sechskantstifte aus einem modifizierten, elektrisch leitfähigen PLA aus dem Hause Barlog plastics namens Kebablend/EC. Da das PLA langsam kristallisiert, dauert die Produktion für jedes Teil etwa eine halbe Minute. Zusammen mit einer anschließend in die Kappe eingesetzten flexiblen Spitze aus einem ebenfalls elektrisch leitfähigen TPE lässt sich die Kappe als Touchpen für Smartphones oder Tablets benutzen. Die Form für die Kappe stammt aus der Abteilung Rapid Tooling von BaHsys und ist ein Kleinserienwerkzeug aus Aluminium.

Sportliches Präsent und Gewinnchance auf ein iPad
Passend zur Kappenfunktion werden unter allen Teilnehmern drei Apple iPads verlost. Jeder Teilnehmer erhält aber als Belohnung für seine Mühen erst einmal eine Flasche Apfelschorle an einem praktischen Gürtelhalter als Geschenk.
Bei dieser Halterung, handelt es sich um ein von Barlog selbst entwickeltes Produkt, bei dem die Erfahrung im Bereich Metallersatz zum Tragen kommt. Die Flasche wird in eine einfache TPE-Lasche gequetscht, welche wiederum an einem Karabinerhaken aus Kunststoff hängt; und dieser Karabiner hat es in sich.

Material-Karabiner aus POM mit 50% Gewichtsersparnis
Der neue Kunststoff-Karabiner in 2K, beim Prototyp links lässt sich die Verteilung der beiden Komponenten erkennen.
Der neue Kunststoff-Karabiner in 2K, beim Prototyp links lässt sich die Verteilung der beiden Komponenten erkennen.
Normalerweise sind Karabinerhaken aus Metall, bei solchen, die Menschen und andere große Gewichte zu tragen haben, wird dies (erst einmal) auch so bleiben. Daneben gibt es auch einfache Karabiner z.B. für Schlüssel und andere kleine Gürtellasten; diese sind meist aus Aluminium. Auch Kletterer haben meist mehrere solcher Material-Karabiner dabei, um Seile, Tragekarabiner und andere Ausrüstung mitzuführen. Nun zählt beim Aufstieg in der Steilwand jedes Gramm. Frank und Peter Barlog, beide in ihrer Freizeit passionierte Kletterer, kamen daher auf die Idee, hier durch Einsatz passender Kunststoffe, einiges zu sparen.

Herausgekommen ist ein neuer Karabiner aus zwei verschiedenen POM-Komponenten, die im Sandwich-Verfahren gespritzt werden, was eine Hart-Weich-Kombination ermöglicht. Letztere ist für die Schnappfunktion des Karabiners notwendig.

Bei der Herstellung wird zunächst ein unverstärktes POM (Kebaform C 90) in die Form gespritzt. Dieses sorgt für eine Oberfläche mit guten Gleiteigenschaften und das dauerbewegliche Federelement. Anschließend wird innen in die dickeren Bereiche des Karabiners ein POM mit 20% Kohlefaserverstärkung (Kebaform C 904/CF) in die Schmelze eingespritzt, welches in den Hakenbereichen des Karabiners für die nötige Steifigkeit sorgt, wie Peter Barlog, Geschäftsführer von Barlog plastics erläutert.

Den neuen Karabiner - komplett ohne Metall - hat Barlog bereits als Gebrauchsmuster schützen lassen; nach der Messe soll noch ein wenig Feintuning erfolgen, anschließend hofft man, das Produkt auch vermarkten zu können. Immerhin soll er 50-60% leichter sein, als vergleichbare Karabiner aus Aluminium!

Die Spezialisten für Werkstoffe und Verfahrenstechnik von der Barlog Gruppe präsentieren ihre Neuheiten auch in diesem Jahr auf dem NRW-Gemeinschaftsstand in Halle 6.

Weitere Informationen: www.barlog.de

K 2013, 16.-23.10.2013, Düsseldorf, Halle 6, Stand D76/2

BARLOG plastics GmbH + BAHSYS GmbH & Co. KG, Overath

» insgesamt 135 News über "BARLOG + BAHSYS" im News-Archiv gefunden

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