10.01.2007 | Lesedauer: ca. 6 Minuten |
Rege Bautätigkeit und Infrastrukturprojekte bringen hohe Nachfrage Die intensive Bautätigkeit und die umfangreichen Projekte zum Ausbau der Entsorgungsinfrastruktur sowie des Erdgasnetzes führen in der Türkei zu einer hohen Nachfrage nach Rohren. Bezüglich der zukünftigen Marktentwicklung zeigen sich die Branchenfirmen zuversichtlich. Die Nachfrage nach Kunststoffrohren wächst besonders stark (2005: +50%). Bei Stahlrohren werden die Exporte erfolgreich ausgebaut. Kooperationschancen dürften sich vor allem im Zusammenhang mit Projekten zum Aufbau von örtlichen Fertigungsstätten ergeben. (Kontaktanschrift) Die türkischen Hersteller von Rohren erfreuen sich 2006/07 einer günstigen Konjunktur. Die zahlreichen Projekte zum Ausbau der öffentlichen Infrastruktur und die Vorhaben im Wohnungs- und Wirtschaftsbau sind mit einer erheblichen Nachfrage nach Rohren verbunden. Im Zusammenhang mit Projekten zum Ausbau der Erdgasdistribution, zur Verlegung von Pipelines sowie zur Verbesserung der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung ergibt sich ein beträchtlicher Bedarf an Rohren. Die Investitionen in das Erdgasnetz werden voraussichtlich in den bevorstehenden zehn Jahren fortgesetzt werden, so dass von dieser Seite auch langfristig starke Nachfrageimpulse zu erwarten sind. Die Projekte zur Verbesserung der Abwasserentsorgung versprechen ebenso hohen Absatz an Rohren. Vor allem in den nordwestlichen Provinzen Istanbul und Kocaeli mit intensiver Industrieansiedlung besteht hoher Investitionsbedarf bei Kläranlagen. Wichtiger Projektträger ist hier die Istanbuler Wasser- und Kanalisationsbehörde ISKI (Istanbul Su ve Kanalizasyon Idaresi; http://www.iski.gov.tr), die 2006 in Abwasserprojekte rund 550 Mio. Euro investierte. Bedeutende Nachfrage nach Rohren entsteht ferner in Verbindung mit Wohnungsbauprojekten und Modernisierungsmaßnahmen an bestehenden Gebäuden. Dabei geht es unter anderem um den Ersatz der traditionellen Eisen- und Stahlrohre durch Rohre aus Kunststoff. Erhebliche Nachfrageimpulse für den Einsatz von neuen Rohren ergeben sich darüber hinaus durch die Umrüstung der Wohnungsheizungen und der Warmwassersysteme von Kohle- und Öl- auf Erdgasbetrieb. Der türkische Markt für Kunststoffrohre mit einem geschätzten Volumen von 1,5 Mrd. US$ pro Jahr wächst besonders stark. Vor allem in der Marmara- und ägäischen Region sowie im Schwarzmeer- und Mittelmeergebiet mit feuchtem Klima werden wegen ihrer Korrosionsbeständigkeit zunehmend Kunststoffrohre bevorzugt. Die lokale Produktionskapazität beträgt in dieser Sparte laut Planungsamt DPT (Devlet Planlama Teskilati) 370.000 t, wobei im Durchschnitt eine Kapazitätsauslastung von 75% erreicht wird. Etwa 90% der einheimischen Produktion ist für den Inlandsmarkt bestimmt. Der Rest geht als Export vor allem in den Irak und nach Russland. Den Export von Kunststoffrohren beziffert die türkische Statistik für 2005 (2004) mit 113,8 (83,8) Mio. US$. Bei Trinkwasserleitungen und Rohrleitungen für die landwirtschaftliche Bewässerung wächst der Einsatz von Kunststoffrohren zu Ungunsten traditioneller Stahlrohre. Steigender Nachfrage erfreuen sich durch Glasfasern verstärkte Kunststoffrohre (CTP) und Rohre aus Polyethylen (HDTP 100). Die Firmen der CTP-Sparte sind unter dem Dach des Fachverbandes CTP-SANDER organisiert. Der CTP-Markt erscheint besonders wachstumsträchtig, da der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch erst bei 850 g liegt. Etwa 60 einheimische Unternehmen sind mit der Herstellung von Kunststoffrohren befasst. Die kleineren Firmen sind in der Regel auf regionale Absatzmärkte konzentriert. Die Firma Zirve Plastik mit Hauptsitz in Mersin versorgt beispielsweise mit drei Produktionsstätten landwirtschaftliche Betriebe in den Provinzen Mersin, Antalya und Konya mit Kunststoffrohren. Die Firma Esen Plastik in Izmir ist mit der Herstellung von Kunststoffrohren des Typs PE 80 für Erdgasverteilungsprojekte befasst. Beliefert werden vor allem Bedarfsträger im Gebiet von Izmir, Manisa und Denizli. Die Jahreskapazität für die Rohre mit Durchmessern zwischen 20 und 630 mm beträgt 15.000 t. Das Unternehmen produziert auch Rohre für hausinterne Erdgasheizungssysteme unter den Bezeichnungen "Esen Therm PPRC" und "Esen Cross Link". Der Plastikrohrhersteller Inal Plastik in der südostanatolischen Provinz Gaziantep baut die Produktion aus und erhöht die Produktvielfalt. Das Unternehmen fertigt drei Sorten von PPRC-Rohren und seit jüngster Vergangenheit auch Erdgasrohre der Typen HDPE 100 und HDPE 80. Die Jahresproduktion beträgt 6.000 t. Für 2006 wird eine Steigerung des Inlandsumsatzes um 100% und der Exporte um 20% angestrebt. Im Bereich von Eisen- und Stahlrohren ist die Türkei gemäß DPT-Zahlen mit einer jährlichen Produktionskapazität von rund 3 Mio. t fünftgrößter Hersteller in Europa. Die Produktion 2005 wird mit 1,9 Mio. t beziffert. Die Fertigung von Nahtlosrohren aus Stahl betrug nur 14.000 t. Das inländische Marktvolumen in diesem Bereich schätzt der Verband der Hersteller von Stahlrohren CEBID (Celik Boru Imalatcilari Dernegi), bei dem 19 der insgesamt 35 Stahlrohrhersteller Mitglied sind, auf 1,5 Mrd. US$. Nach einer Marktexpansion von rund 20% im Jahre 2005 wird hier für 2006 von einem Wachstum von 5% ausgegangen. Das Wachstumspotenzial im Inland ist erheblich, zumal der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch mit rund 17 kg weit unter dem Durchschnitt westlicher Länder liegt. Die türkischen Exporte von Strahlrohren konnten in den letzten Jahren erfolgreich ausgebaut werden. Im Jahre 2005 (2004) erreichten sie nach Angaben des Staatssekretariats für Außenhandel (Dis Ticaret Müstesarligi) einen Wert von 868 (726) Mio. US$. Die USA sind erster Abnehmer, gefolgt von Großbritannien, Spanien und Deutschland. Die türkischen Importe von Stahlrohren beziffert die offizielle Statistik mit 305 (220) Mio. US$. Die wachsenden Exporte führen indirekt zu neuen Investitionen. Im Frühjahr 2006 erhielt der türkische Rohrhersteller Borusan Mannesmann Boru (BMB) im Konsortium mit den Firmen Noksel und Ümran von der algerischen Staatsgesellschaft SONATRACH TRC einen Auftrag im Wert von 115 Mio. $ für die Lieferung von 37.000 t spiralgeschweißten Stahlrohren für die 665 km lange Ölleitung Haoud el Hamra - Skikda NK1 in Algerien. Nach Einholung dieses Auftrags schloss BMB mit der französischen Europipe France S.A. einen Vertrag für den Kauf von zwei Produktionslinien für spiralgeschweißte Stahlrohre (Kapazität: 100.000 t) im Wert von 5 Mio. Euro ab. Die Produktion und der Export von Rohren aus Aluminium und Kupfer in der Türkei sind vergleichsweise gering. Bei Kupferrohren, die im Wohnungsbau, in der Automobilindustrie und in der Elektrobranche eingesetzt werden, wird die jährliche Produktion auf rund 15.000 t geschätzt. Angesichts der günstigen Entwicklung in diesen Abnehmerbranchen bestehen mittelfristig gute Absatzaussichten. Unter den 500 größten Industrieunternehmen der Türkei befinden sich laut Industriekammer Istanbul (Istanbul Sanayi Odasi) zwölf Hersteller von Rohren. Davon arbeiten fünf in Istanbul, zwei in Ankara und die restlichen Firmen in Iskenderun, Kocaeli, Karadeniz Ereglisi, Adana und Kayseri. Die größten Hersteller von Rohren in der Türkei Firma: Nettoumsatz 2005 (in Mio. YTL) Sarkuysan ( http://www.sarkuysan.com): 629,8 Firat Plastik ( http://www.firat.com): 600,1 Borusan Mannesmann Boru ( http://www.borusanmannesmann.com): 576,6 Yücel Boru ( http://www.yucelboru.com): 401,4 Toscelik ( http://www.toscelik.com.tr): 334,2 Noksel Celik Boru ( http://www.noksel.com.tr): 262,8 Ümran Celik Boru ( http://www.umran.com): 201,5 Cayirova Boru Sanayi ( http://www.cayirovaboru.com): 168,9 Erbosan Erciyas Boru ( http://www.erbosan.com.tr): 94,4 Cinar Boru ( http://www.cinarboru.com): 94,1 Pilsa Plastik Sanayi ( http://www.pilsa.com.tr): 87,6 Emek Boru ( http://www.emekboru.com.tr): 75,8 Quelle: Industriekammer Istanbul (Istanbul Sanayi Odasi) Kontaktanschrift: Camelyaf Takviyeli Plastik Sanayicileri Dernegi (CTP-SANDER) (Galssfiber Reinforced Plastics Manufacturers Association) Cayirova, Bayramoglu Sapagi, P.K. 62 41420 Gebze - Kocaeli Tel.: 0090-262/6 78 14 05, -6 78 15 32; Fax: -6 78 18 18 E-Mail: info@ctpsander.org.tr; Internet: http://www.ctpsander.org.tr (N.B.) 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bfai Bundesagentur für Außenwirtschaft, Köln
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